In der Saison 2016/17 gehörten die Crocodiles Hamburg zu den Überraschungen der Spielzeit, in diesem Jahr gehören sie zu den Enttäuschungen. 32 Punkte fehlten auf den Playoff-Rang, der eigentlich rund um Weihnachten schon nicht mehr zu erreichen war. Was vor allem an der Verletzungsseuche lag.
Christoph Schubert frühzeitig raus, Norman Martens frühzeitig raus, Brad McGowan lange verletzt und auch Talent Gianluca Balla mit Season-Ending-Injury: Trainer Herbert Hohenberger konnte einem leid tun, zumal ja auch noch Krankheiten und kleinere Wehwehchen dafür sorgten, dass häufig nur 13 oder 14 Spieler auf dem Spielberichtsbogen standen. Allerdings -und das war weit häufiger der Fall- rächte sich die fehlende Tiefe, speziell in der Verteidigung. Die Spieler aus der zweiten Reihe konnten die Verletzungen selten bis gar nicht auffangen.
Spieler der Saison: André Gerartz
Mit seiner bisweilen sehr lässigen Art eckt Gerartz häufiger an und
steht so sicherlich eher im Zentrum der Kritik als andere. Dabei
ist das häufig unberechtigt, denn der 24-Jährige lieferte auch in
diesem Jahr ab. 74 Punkte stehen für den gebürtigen Kölner zu
Buche, mehr als beispielsweise bei Josh Mitchell. Nun geht Gerartz
aber nach essen. Ebenfalls stark: Brad McGowan (lange verletzt) und
Nachwuchstalent Leo Prüßner.
Enttäuschung der Saison: Moritz Israel
Bis zu seiner Verletzung 2016/17 war Israel einer der
Nachwuchsstars der Liga, doch danach kam er irgendwie nicht richtig
in Schwung. Klar 21 Punkte in 36 Spielen sind nicht schlecht, aber
sein Talent brachte der 22-Jährige zu selten auf das Eis. Viel mehr
leistete er sich zu viele unnötige Fouls und Scharmützel mit
Gegenspielern.
Ausblick
Auch in Hamburg stehen die Zeichen auf Neuanfang. Zehn Spieler
gehen, weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen. Ebenso wird auch
Trainer Hohenberger die Elbe verlassen. Wird also ein spannender
Sommer, denn neben einem Coach, welcher mit Alphatieren wie
Schubert, McGowan oder Martens klar kommt, muss auch die Mannschaft
ein neues Gesicht bekommen. Da darf man gespannt sein, ob die
Crocodiles mehr Geld generieren können, um das anspruchsvolle
Publikum zufrieden zu stellen.
Christian Schülling






