Was für ein Spieltag in der Oberliga Nord. Der Tabellenführer hat gewechselt, der Tabellendritte ist ebenfalls neu und das Schlusslicht siegte ebenfalls. Dazu sahen die Zuschauer satte 54 Tore in den sieben Begegnungen. Also hinein ins Vergnügen. Die Kracherpartie stieg in Leipzig, wo die Icefighters den Verfolger aus Tilburg zu Gast hatten. Die Niederländer siegten am Ende mit 4:1 und eroberten so die Tabellenführung zurück. Hinter dem Top-Duo reihen sich nun die Hannover Scorpions ein, welche die Füchse Duisburg mit 6:3 besiegten. Die Hannover Indians schließen wieder zu den Konkurrenten auf, dank eines 6:0 in Braunlage. Die Moskitos Essen feierten einen 10:0-Kantererfolg gegen die Black Dragons Erfurt und freuen sich darüber, dass die Verfolger sich gegenseitig die Punkte wegnehmen. Denn der Herner EV besiegte die Saale Bulls Halle mit 3:2. Die Crocodiles Hamburg sind endgültig im tristen Mittelmaß angekommen, verloren zu Hause gegen Preussen Berlin mit 2:3. Und der EHC Timmendorfer Strand feierte den ersten richtigen Dreier der Saison, siegt in Rostock mit 8:6.
Harzer Falken – Hannover Indians 0:6 (0:3, 0:2,
0:1)
Es war von Beginn an eine deutliche Angelegenheit am Wurmberg.
Bereits nach sechs Minuten erzielte Lasse Uusivirta im Powerplay
die Führung für Hannover. Danach bestimmten die Indians die Partie
und legten nach. Branislav Pohanka (17.) und Robbie Hein (20./ÜZ)
erhöhten auf 3:0. Die personell gebeutelten Falken wehrten sich
nach Kräften, doch wirklich durchschlagskräftig war es zu selten.
Stattdessen legten die Indianer weiter nach. Nicolas Turnwald
(26.), Jan Tramm (36.) und Mark Ledlin (59.) machten das halbe
Dutzend komplett. In der Schlussphase sahen die Fans dann noch eine
zünftige Keilerei mit jeweils zwei Beteiligten beider
Mannschaften.
Icefighters Leipzig – Tilburg Trappers 1:4 (0:1, 1:0,
0:3)
Das Topspiel hielt über weite Strecken genau das, was es vorher
versprach. Die beiden besten Teams der Liga schenkten sich nichts,
die Goalies hielten stark und erst in der Schlussphase gab es die
Entscheidung. Zunächst hatte Giovanni Vogelaar die Trappers in
Führung gebracht (6./ÜZ), ehe sich die Icefighters im zweiten
Drittel für ihre Leistung belohnen konnten. Dominik Patocka traf in
doppelter Überzahl zum 1:1 (28.). Doch nach dem Tilburg zunächst
einen Penalty nicht verwerten konnte, sorgte Brock Montgomery
gleich zu Beginn des Schlussdrittels für das 2:1 (41.). Nun rannten
die Icefighters hinterher, hatten auch Chancen, mussten dann aber
das 1:3 durch Alexei Loginov (51./UZ) hinnehmen. Auch der frühe
sechste Feldspieler brachte nichts, Parker Bowles machte den Deckel
drauf (56.).
Rostock Piranhas – EHC Timmendorfer Strand 6:8 (3:2,
1:3, 2:3)
Verrückt trifft es wohl am Besten, was an der Rostocker
Schillingallee passierte. Die Piranhas bestimmten die Anfangsphase,
führten nach Toren von Greg Classen (3./12.) und Michal Bezouska
(9.) verdient mit 3:0. Irgendwie fand Daniel Clairmont dann den
Schlüssel, um Timmendorf ins Spiel zu bringen und verkürzte per
Doppelpack auf 2:3 (14./19.). Richtig rund ging es dann im zweiten
Abschnitt. Drei Powerplay-Treffer von Cedric Montminy (28.), Petr
Gulda (29.) und Kevin Kunz (38.) sorgten für das Timmendorfer 5:3.
Artur Lemmer verkürzte aber nochmal für Rostock (40.), ehe Montminy
mit dem 6:4 die scheinbare Entscheidung besorgte (41.). Doch
Rostock kam nochmal in die Partie: Valerij Guts und Alexander
Spister glichen per Doppelpack aus (48.). Youngster Kevin Kunz war
dann aber Siegtorschütze für Timmendorf (52.), ehe Daniel Lupzig
noch ins leere Tor traf (60.).
Hannover Scorpions – Füchse Duisburg 6:3 (3:1, 2:1,
1:1)
Im zweiten Topspiel des Tages holten sich die Scorpions mal wieder
den dritten Platz. Patrick Schmid eröffnete den Reigen (5.), doch
nur 57 Sekunden später glich Lars Grözinger aus. Knackpunkt der
Partie war die 17. Minute. Erst traf Sean Fischer im Powerplay zum
2:1 für Hannover, acht Sekunden später musste Duisburgs Armands
Berzins vorzeitig zum Duschen. Das folgende Vier gegen Vier nutzte
Björn Bombis zum 3:1 (18.). Im zweiten Drittel verpasste Duisburg
den Anschlusstreffer, stattdessen erhöhten Christoph Koziol (36.)
und Robin Thomson (39.) auf 5:1. Erneut Grözinger traf für Duisburg
im Powerplay (40.). Im Schlussdrittel probierte Duisburg zwar alles
(22:9 Schüsse für die Füchse), kassierte aber schnell das 2:6 durch
Sebastian Lehmann in Unterzahl (43.). Mehr als ein dritter Treffer
wollte den Füchsen aber nicht gelingen. Den verbuchte Sam Verelst
ebenfalls in Unterzahl (55.).
Crocodiles Hamburg – Preussen Berlin 2:3 (0:0, 1:2,
1:1)
Die verletzungsgeplagten Crocodiles stecken knietief in der Krise.
Selbst gegen Berlin wollte den Hamburgern wenig gelingen. Kai
Kristian im Kasten verhinderte lange einen Rückstand, während die
Stürmer vorne nicht trafen. Schließlich traf Chris Lijdsman in
Überzahl zum Berliner 1:0 und nur 31 Sekunden später erhöhte Justin
Ludwig. Wiederum 44 Sekunden später verkürzte Tobias Bruns auf 1:2
und brachte die Hamburger zurück in die Partie. Semjon Bär glich
dann sogar zum 2:2 aus (52./ÜZ), doch Marvin Tepper sicherte mit
seinem späten Treffer die drei Punkte für die Preussen (59.).
Herner EV – Saale Bulls Halle 3:2 (1:0, 1:1,
1:1)
Im Kampf um Platz sieben und damit um die Meisterrunde fährt Herne
einen ganz wichtigen Erfolg an. Sören Hauptig markierte bereits
nach fünf Minuten das 1:0, Brad Snetsinger legte zu Beginn des
Mittelabschnitts einen Powerplay-Treffer nach (21.).
Ex-HEV-Verteidiger Jan Niklas Pietsch brachte die Bullen zurück in
die Partie (30.), der Ausgleich wollte aber nicht fallen.
Stattdessen sorgte Hernes Kapitän Stephan Kreuzmann mit dem 3:1 für
die Vorentscheidung (44.). Mehr als der Anschlusstreffer durch
Nathan Robinson (51.) wollte dann nicht mehr fallen.
Moskitos Essen – Black Dragons Erfurt 10:0 (8:0, 1:0,
1:0)
Wahrscheinlich wird niemand erklären können, was im ersten Drittel
passierte. Essens Offensive konnte machen, was sie wollte,
irgendwie waren die Schüsse immer drin. Denis Fominych (5./ÜZ),
Julian Lautenschlager (6./9.), Kyle DeCoste (7.) und Dennis
Thielsch (8./ÜZ) machten schon frühzeitig alles klar. Dominik
Lascheit machte das halbe Dutzend komplett (14./ÜZ). Nach dem Erik
Reukauf den Erfurter Kasten verlassen hatte, war Christoph
Ziolkowski im Alleingang der Alptraum von Backup Martin Otte.
Dreimal traf Essens Stürmer (17./18./ÜZ/27.). Den Schlusspunkt
unter die sehr einseitige Begegnung setzte Oliver Granz in
doppelter Überzahl (54.).
Christian Schülling






