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OL Nord: Tilburg deklassiert Herne – Braunlage gewinnt erstmals

Es war ein ein torreicher und turbulenter neunter Spieltag in der Oberliga Nord. Dabei verteidigten die Tilburg Trappers danke eines 7:2 beim Herner EV die Tabellenführung, dicht gefolgt von den Icefighters Leipzig (5:3 gegen Duisburg). Auch der Tabellenvierte aus Halle verlor, musste sich in Essen mit 3:5 geschlagen geben. Wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Ränge fuhren die Hannover Indians (5:2 in Hamburg) und die Hannover Scorpions (6:2 gegen Erfurt) ein. Im Tabellenkeller schafften die Rostock Piranhas dank eines 3:2 gegen Preussen Berlin endgültig den Anschluss an die Playoff-Plätze und die Harzer Falken holten dank eines 6:2 gegen den EHC Timmendorfer Strand die ersten Punkte der Saison.


Herner EV – Tilburg Trappers 2:7 (1:4, 1:2, 0:1)
Das Topspiel zwischen Nordvorrundenmeister und Oberliga-Meister dürften sich die 1438 Fans in Herne anders vorgestellt haben. Zwar ging der HEV nach exakt drei Minuten durch Aaron McLeod in Führung, doch im direkten Gegenzug glich Parker Bowles zum 1:1 aus. Reno de Hondt brachte die Fallensteller mit einem Doppelpack (5./7.) auf die Siegerstraße, ehe Bowles mit seinen Treffern zwei und drei des Abends (12./25.) alles klar machte. Lois Spitzner brachte Herne durch einen verwandelten Penalty nochmals heran, doch gegen Tilburg war kein Kraut gewachsen. Nochmals Bowles (33.) und Ivy van den Heuvel (60.) sorgten für den Endstand.

Crocodiles Hamburg – Hannover Indians 2:5 (0:2, 2:2, 0:3)
Die ersten 20 Minuten waren für die Gastgeber zum Vergessen. Die Indians dominierten praktisch nach Belieben und waren durch die Tore von Mark Ledlin (6.) sowie Andreas Morczinietz (18.) völlig verdient mit 2:0 in Front. Danach wurde es für die Crocodiles zwar besser, vor dem Tor fehlte in Abwesenheit des verletzten Brad McGowan aber die Durchschlagskraft. Lediglich die Verteidiger trafen: erst verkürzte Christoph Schubert (28.), dann war Norman Martens im Powerplay zur Stelle (33.). Die Strafe für einige vergebene Chancen gab es dann im Schlussdrittel. Roman Pfennings (48./52.) sorgte mit einem Doppelschlag für die Vorentscheidung, ehe Branislav Pohanka mit dem 5:2 per Empty Netter (60.) alles klar machte.

Harzer Falken – EHC Timmendorfer Strand 6:2 (2:0, 0:1, 4:1)
Den Falken gelingt im Kellerduell gegen die Beach Boys der erhoffte Befreiungsschlag. Zwar musste Hendrikx bereits nach 47 Sekunden zum Duschen und die Gastgeber eine fünfminütige Unterzahl überstehen, doch danach dominierten sie weite Strecken der Partie. Artjom Kostyrev (8.) und Richard Zerbst (15./Überzahl) sorgten für das 2:0. Fast aus dem Nichts verkürzte Daniel Clairmont für Timmendorf (38.) und läutete damit die beste Phase der Gäste ein. Kevin Kunz glich kurz nach Beginn des Schlussdrittels zum 2:2 aus (42.). Alexander Engel fand dann aber eine Lücke und sorgte für die Falken-Führung (46.), ehe Tim Krüger 49 Sekunden später das 4:2 nachlegte. Davon erholte sich Timmendorf nicht mehr, so dass Nick Pitsikoulis (55.) und nochmals Kostyrev (58./ÜZ) den 6:2-Endstand besorgten.

Icefighter Leipzig – Füchse Duisburg 5:2 (1:2, 2:0, 2:0)
Es war das erhoffte, zweite Topspiel in der Eisarena zu Taucha. Im Duell der härtesten Tilburg-Verfolger hatte Duisburg den besseren Start und ging durch Robin Slanina (4.) in Führung. Die Antwort der ersatzgeschwächten Icefighters ließ nicht lange auf sich warten. Ian Farrell glich in der siebten Minute aus. Beide Treffer fielen in Überzahl, ebenso wie die erneute Duisburger Führung durch Sam Verelst (18.). Auch im zweiten Drittel ging das würdige Spitzenspielspektakel weiter, die Tore fielen dabei auf einer Seite. Dimitri Komnik (31.) und Hubert Berger (33.) drehten innerhalb von 151 Sekunden die Partie zu Gunsten von Leipzig. Duisburg probierte zwar alles, musste aber auch im Schlussdritten binnen zwei Minuten zwei Gegentreffer hinnehmen. Hannes Albrecht (50.) und Antti Paavilainen (52.) machten alles klar.

Rostock Piranhas – Preussen Berlin 3:2 (0:1, 2:1, 1:0)
Die ersatzgeschwächten Berliner Preussen träumten lange von einer Überraschung und einem Punktgewinn, doch Tomas Kurka sorgte in der 58. Minute für den entscheidenen 3:2-Treffer und den Sieg der Raubfische. Zuvor war Berlin durch Felix Braun (16.) und Josh Rabbani in Unterzahl (26.) in Führung gegangen. Die Piranhas bissen sich lange die Zähne an Berlins Goalie Philipp Lücke aus, kamen aber in Überzahl zum Anschluss durch Artur Lemmer (27.). Alexander Spister sorgte dann für den Ausgleich (38.). Den Rest besorgte dann wie gesagt Kurka.

Moskitos Essen – Saale Bulls Halle 5:3 (1:0, 3:2, 1:1)
Das zweite Drittel entschied am Westbahnhof die Partie. Essen war von Beginn an besser im Spiel, trafen durch Julian Lautenschlager allerdings nur zum 1:0 (11.). Im zweiten Drittel drehten die Moskitos dann auf, vor allem, weil sie einen Großteil des Mittelabschnitts in Überzahl spielen konnten. Kyle DeCoste (21.) traf dann auch in Überzahl. Trotz der großen Essener Überlegenheit gelang den Saale Bulls zum Anschluss zu treffen. Steven Tarasuk war dabei in Unterzahl erfolgreich (26.). Doch Essen legte nach. Erst traf Dominik Lascheit (27.), dann erhöhte DeCoste in Überzahl auf 4:1 (31.). Der Anschlusstreffer Jannik Striepeke (39.) kam wohl zu spät. Zumal Tom Fiedler mit dem 5:2, erneut in Überzahl, alles klar machte (46.). Nathan Robinson gelang noch das dritte Hallenser Tor (51.).

Hannover Scorpions – Black Dragons Erfurt 6:2 (1:2, 2:0, 3:0)
In der Kühlbox gewinnt man keine Spiele. Diese alte Eishockey-Weisheit hatten die Black Dragons wohl vergessen. Zwar lagen sich nach Toren von Josef Huber (2.) und Oliver Kämmerer (5.) früh mit 2:0 in Führung, doch als sich ab Mitte des ersten Drittels die Strafzeiten häuften, hatten die Gastgeber leichteres Spiel. Andrej Strakhov (20.) verkürzte in Überzahl, ehe Chad Niddery (33.) und Björn Bombis (35./ÜZ) die Partie drehten. Auch die weiteren Treffer gingen auf das Konto der Scorpions-Top-Reihe. Nochmals Bombis (41.) sowie zweimal Patrick Schmid (57./60.) markierten den Endstand und verschlimmerten die Krise bei den Drachen.

Christian Schülling

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