AlpsHL

Rückzug vom Rückzug? Österreichs AHL-Klubs sehen möglichen Unterland-Verbleib positiv!

Mitte Januar gaben die Hockey Unerland Cavaliers überraschend ihren Rückzug aus der Alps Hockey League (AHL) bekannt, indem sie die Meldefrist für die Saison 2025/26 verstreichen ließen. In der vergangenen Woche machte ein Medienbericht aus Südtirol die Runde, der einen möglichen  Rückzug vom Rückzug der Unterländer vermeldete. Auslöser war offenbar der eigene Nachwuchs, der nach internen Querelen im Präsidium den Verein gerne in der AHL vertreten hätte.

„Nach reiflicher Überlegung hat der Vorstand entschieden, sich nächstes Jahr wieder in die IHL einzuschreiben. Der organisatorische und finanzielle Aufwand in der Alps Hockey League wird immer größer und ist für uns nicht mehr zu bewerkstelligen. Gleichzeitig hat sich die IHL gut weiterentwickelt und bietet eine interessante Alternative. Wir werden diese Saison noch mit dem gewohnten Ehrgeiz zu Ende spielen und freuen uns dann auf neue Herausforderungen“, schrieben die Hockey Unterland Cavaliers am frühen Abend des 15. Januars auf ihren Kanälen. Nun feilt man im Norden Italiens überraschend an einem Verbleib.

Im rot-weiß-roten AHL-Sektor würde man einen Verbleib der Cavaliers in der AHL durchaus begrüßen. „Aus Sicht unseres Vereins würden wir einen Verbleib positiv sehen. Die Cavaliers sind eine coole Organisation mit einem lässigen Stadion. Auch das Team war immer sehr jung und hungrig. Für uns waren sie immer ein attraktiver Gegner, der in Zell am See immer willkommen war. Auch für die Liga ist es ein gutes Zeichen, wenn sie dabei bleiben“, sagt Patrick Schwarz, Geschäftsführer der Zeller Eisbären, auf Hockey-News-Anfrage.

Für Schlögl sind Klubs wie Unterland „immer willkommen“
Das sieht auch Bullen-Manager Helmut Schlögl so: „Für die Liga wäre das natürlich sehr gut, keine Frage. Die Cavaliers sind ein Klub, der auf junge Spieler setzt und damit das Eishockey nach vorne bringt. Vereine, die das Zeug für diese Liga haben, sind immer willkommen“, so der gebürtige Tiroler. Während sich auch Kitzbühels Sportdirektor Wilfrid Wetzl positiv über einen Verbleib der Unterländer äußerte, hatte lediglich Guntram Schedler vom EC Bregenzerwald leichte Bedenken. „Ich finde es nur fragwürdig, wenn man vor ein paar Monaten ausgetreten ist und jetzt doch bleiben will. Da fragt man sich schon, wie das gehen soll, zumal man ja schon viel früher über mögliche Sponsorenthemen für die Zukunft sprechen muss. Ich bin grundsätzlich dafür, aber dann möchte ich schon sehen, dass das Ganze auch Hand und Fuß hat und nicht irgendwie auf wackeligen Beinen steht“, stellte der Vorarlberger eine klare Forderung.

Italienischer Verband gibt grünes Licht – Finanzierung noch nicht ganz geregelt
Finanziell gäbe es bei den Hockey Unterland Cavaliers noch die eine oder andere Hürde zu überwinden. Da die Frist verpasst wurde, müsste sich der Verein auch neu in die Alps Hockey League eintragen. Eine Registrierung, die derzeit über 20.000 Euro kosten würde. Es wäre ein ähnliches Szenario wie im vergangenen Sommer bei HDD Jesenice. Die Slowenen stiegen damals aus und kehrten noch im selben Sommer in die Alps Hockey League zurück. Allerdings erst nach Ablauf der Meldefrist. Der italienische Verband gab indes bereits grünes Licht. Somit wäre es auch zweitrangig, was etwas die Verbände aus Österreich oder Slowenien zur „Rückkehr“ sagen würden.

Meran-Boss Kobler hofft auf Cavaliers-Verbleib in AHL
Für die italienischen Vereine wäre ein Verbleib der Unterländer zweifellos ein Gewinn, wie Stefan Kobler, Präsident des HC Meran, im Gespräch mit Hockey News schildert. „Für uns wäre das natürlich super, weil der Verein nur 35 Kilometer entfernt ist und wir dann weiterhin ein großes Derby hätten. Auch die Philosophie mit den vielen jungen Spielern gefällt uns sehr gut. Ich hoffe, dass man sich intern einig wird und alle noch offenen Themen schnell abarbeitet“, fiebert Kobler mit den Geschehnissen bei den „Cavs“, die dann möglicherweise auch unter einem neuen Namen auflaufen könnten, mit. Derzeit ist es für den Meraner Präsidenten und Sportdirektor aber „auffallend ruhig“.

Bevor im Südtiroler Unterland mit einer Entscheidung zu rechnen ist, steht am Dienstagabend noch das Halbfinale der AHL-Playoffs auf dem Programm. Jesenice erwartet die Rittner Buam und die Zeller Eisbären müssen zu den Broncos nach Sterzing. Sowohl die Slowenen als auch die Pinzgauer führen in der Best-of-Seven-Serie mit 3:0 und benötigen nur noch einen Sieg zum Finaleinzug.

Text: Mathias Funk, Bild: Hannes Franke

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