Mit Marco Kasper und Vinzenz Rohrer wurden beim NHL Draft 2022 in Montreal zwei österreichische Zukunftshoffnungen gepickt – Kasper an Position acht von den Detroit Red Wings, Rohrer an Position 75 von den Montreal Canadiens. Österreichs Teamchef Roger Bader zeigt sich naturgemäß erfreut und sieht dies auch als Beleg für die Fortschritte, die man in den vergangenen Jahren gemacht hat.
Roger, wie hast du den NHL
Draft 2022 erlebt?
Roger Bader: „Ich bin sehr erfreut für beide und auch nicht
überrascht. Obwohl ein Draft immer unberechenbar ist, habe ich bei
Marco damit gerechnet, dass er unter den Top Ten stehen wird und
habe dabei bereits mit Detroit spekuliert. Auch bei Vinzenz hat
sich die Annahme, dass er in der dritten Runde gedraftet wird,
erfüllt.“
Wie geht es für die beiden
nun weiter?
Roger Bader: „Es geht jetzt darum, den nächsten Schritt zu machen.
So wie Marco vor dem Draft gesagt hat: ´Mein Ziel ist nicht
gedraftet zu werden, sondern NHL zu spielen.´ Wenn jemand in der
ersten Runde gedraftet wird, bedeutet das, dass man ihm eine große
NHL-Karriere zutraut und auch wenn jemand in der dritten Runde
gedraftet wird, vor allem von so einer großen Franchise wie den
Montreal Canadiens, sieht man das NHL-Potential. Es heißt jetzt,
Fortschritte zu machen und zu hoffen, dass man die Chance bekommt.
Wichtig ist, dass man auch einen Vertrag erhält. Der Draft bedeutet
im ersten Schritt lediglich, dass die jeweilige Franchise die
Rechte auf den Spieler besitzt.“
Es wird bei Marco Kasper
immer wieder spekuliert, dass Detroit ihn noch ein weiteres Jahr
bei Rögle spielen lassen wird. Siehst du das ähnlich?
Roger Bader: „Das ist schwierig von außen zu beurteilen, wie die
sportliche Leitung von Detroit denkt. Bei Rögle in der SHL würde er
definitiv viel Eiszeit erhalten, es kann aber auch sein, dass sie
ihn nach Nordamerika holen, damit er die Spielweise rasch
kennenlernt. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen, wenn er
noch eine weitere Saison bei Rögle spielt.“
Was zeichnet sich bei
Vinzenz Rohrer ab?
Roger Bader: „Hier bin ich selbst gespannt, was Montreal als bestes
für ihn erachtet. Sie haben definitiv Pläne mit ihm. Mal sehen, wie
diese konkret aussehen.“
Wie schätzt du den
diesjährigen Draft für das österreichische Eishockey
ein?
Roger Bader: „Bis vor zwei Jahren mussten wir lange Zeit
darauf warten, dass wieder ein Spieler beim NHL Draft gepickt wird.
In den vergangenen zwei Jahren waren es dafür gleich fünf
(Anmerkung: Marco Rossi, Thimo Nickl und Benjamin Baumgartner 2020,
Marco Kasper und Vinzenz Rohrer 2022). Das zeigt, dass wir
Fortschritte gemacht haben, sonst wäre das nicht möglich. Alle fünf
haben auch zuvor den Schritt ins Ausland gemacht, um den letzten
Schritt Richtung NHL Draft zu machen. Bei der WM in Tampere waren
wir das viertjüngste Team, auch das unterstreicht unseren Weg.“
www.eishockey.at, Pic: fodo.media/Harald Dostal









