Wer ihn kennt, weiß dass er ein Mann klarer Worte ist: Martin Reiss, neuer Präsident der Vienna Capitals kritisiert die Vermarktung der ICEHL massiv, will helfend eingreifen und droht mit Ausstieg, sollte sich nichts ändern!
Hans Schmid prägte das Eishockey in Wien die letzten Jahre, nun ist erneut ein starker Mann am Ruder und will einiges vorantreiben. „Wir wollen sein Werk fortführen. Mein Ziel ist es, internationales Format reinzubringen. Wir wollen ein Klub werden, der das Niveau hat, um nationale Maßstäbe zu setzen. Und wir wollen die Marke Vienna Capitals auch im Ausland positionieren“, so Reiss gegenüber „Heute“ im Interview, der zudem meint, dass dies ein bis zwei Jahre dauert.
Große Erwartungen hat er auch an Ligaführung der ICEHL, denn „Die Vermarktung ist inexistent“, so Reiss. „Wenn ich mir die Zahlen ansehe, dann muss ich annehmen, dass das jemand nicht kann“, lautet seine scharfe Kritik an die Macher. Der Klubboss, der über sich selbst „Mein Problem ist, dass ich sehr direkt bin“, sagt, traf sich auch schon zweimal mit der Ligaführung. Das nächste Treffen folgt in wenigen Tagen. „Wir sind am richtigen Weg. Ich will mit meinem Wissen und meinen Jungs helfen. Wir haben das auch im deutschen Handball, das vor zehn Jahren am Boden war, geschafft“, so Reiss, der auch gleich eine Drohung nachlegt, sollte eine Annäherung nicht gelingen: „Dann steigen wir aus.“
Dass er beste Kontakte hat und weiß wovon er spricht, spüren auch die Capitals bereits. Mehr als 20 neue Partner konnte man gewinnen, darunter einige internationale Konzerne wie „DHL“ oder „Acer“. Auch Wien Energie wird das Engagement verstärken. Dadurch konnte man das Budget heuer bereits um 15 Prozent erhöhen. Das nächste große Ziel ist eine Vienna Capitals Hockey Academy, die es Kinder ermöglichen soll, leichter Zugang zum Eishockey bekommen. „Wir wollen die Ausrüstung zur Verfügung stellen, Trainingslager organisieren. In drei Jahren soll das Projekt auf ganz Österreich ausgeweitet werden“, so der ambitionierte Unternehmer.
Nicht unter Kontrolle haben die Vienna Capitals derzeit nur eines: Die stark sanierungsbedürftige Kühlanlage in der Steffl-Arena. Keiner weiß, ob sie den Winter durchsteht. Es gibt laut „Heute“ keinen Plan B, erst nach der kommenden Saison findet die Generalsanierung statt.
Pic: Aaron Margotti