Es war das erwartet schwere Spiel, bei dem es für beide Teams um alles ging. Österreich musste ständig einem Rückstand nachlaufen 0:1, 1:2, 1:3 lag man bereits zurück, irgendwie konnte man sich aber immer wieder zurückkämpfen. Am Ende musste ein Shoot-Out über Sieg oder Niederlage entscheiden und hier hatte am Ende Österreich das bessere Ende für sich.
Österreich startete engagiert in diese Partie und hatte auch, bedingt durch ein frühes Powerplay, in den ersten Minuten mehr vom Spiel. Es dauerte bis zu siebenten Minute, bis die Ungarn erstmals gefährlich vor dem Tor von Bernhard Starkbaum auftauchten. Kurz darauf war es dann aber auch schon soweit, Ungarn drückte, Österreich konnte sich nicht befreien und Istvan Soforn wurde vor dem Tor sträflich alleine gelassen. Diese Chance nützten die Magyaren eiskalt aus und wie bei jedem Spiel dieser WM musste Österreich einem Rückstand nachlaufen.
In Folge des Tores waren die Heimischen etwas von der Rolle, die Ungarn fanden einige Chancen vor, schwächten sich aber dann mit einer Strafe selbst. Das folgende Powerplay war zunächst nicht wirklich gut, dann aber startete Rossi ein Solo und schob die Scheibe durch die Beine des ungarischen Keepers durch. Es war der erste Treffer von Marco Rossi bei dieser WM, nachdem er bereits vier Assists beisteuern konnte.
Beide Teams hatten noch die ein oder andere Chance, es brauchte aber noch ein Powerplay, bis ein weiterer Treffer fallen sollte. Thomas Raffl musste wegen eines Checks auf die Strafbank und 39 Sekunden vor der Pausensirene war es abermals Istvan Soforn, der sein Team in Front brachte. Bitter, denn es war der erste Überzahl-Treffer der Ungarn bei dieser Weltmeisterschaft. So endete der erste Abschnitt mit einem 1:2 Rückstand.
Nach zwei Minuten im Mittelabschnitt hatte Österreich die große Chancen auf den Ausgleich. Brunner bediente Zwerger ideal, dieser sah den gut postierten Peter Schneider, sein Schuss konnte aber vom ungarischen Schlussmann pariert werden. Auf der Gegenseite machten es die Ungarn besser. Horvath zog einfach von der blauen Linie ab und die Scheibe fand den Weg durch alle hindurch ins Netz. Österreich zeigte defensiv Schwächen, erzielte aber endlich auch einmal ein „ugly-goal“. Vor dem ungarischen Tor herrschte Getummel, Steven Strong sah die freie Scheibe und drückte sie über die Linie, damit war der Anschluss wieder hergestellt.
Österreich kämpfte in der Offensive beherzt, erlaubte sich aber immer wieder haarsträubende Fehler in der Defensive. Mit einem öffnenden Pass, liefen zwei Ungarn alleine auf das Tor zu, der Schuss von Erdely ging aber glücklicherweise knapp am Tor vorbei. Fünf Minuten vor der Drittelpause gab es abermals ein Powerplay für Österreich. Tampere Legionär Sebok musste wegen Hakens auf die Strafbank. Das Überzahlspiel brachte zunächst nichts Zählbares hervor, sieben Sekunden vor Ablauf der Strafe, nagelte aber Lukas Haudum ein ideales Zuspiel von Zwerger ins kurze Kreuzeck.
Mit Hängen und Würgen kämpfte sich Österreich in diese Partie zurück und egalisierte ein zwischenzeitliches 1:3. Nach 40 gespielten Minuten stand es 3:3, die Nervenschlacht ging also im letzten Abschnitt weiter. Das letzte Drittel begann aber denkbar schlecht, denn Thomas Raffl musste bereits nach 45 Sekunden in die Kühlbox. Eine Strafe die eher in die Kategorie unnötig fiel. Die Österreicher machten es in diesem Unterzahlspiel aber besser und überstanden diese Situation schadlos.
Die erste große Chance im Schlusssdrittel gehörte den Ungarn. Vier Minuten waren gespielt, als Bartalis einen Schuss abfälschte, die Scheibe ging bei Bernard Starkbaum durch, kullerte dann aber neben dem Gehäuse vorbei. Im Anschluss erarbeiteten sich die Österreicher zwei gute Chancen, aber sowohl Mario Huber als auch Benjamin Nissner scheiterten an Goalie Balizs.
Danach war die Anspannung bei beiden Teams spürbar. Kein Team wollte unnötiges Risiko eingehen, trotzdem passierten auf Grund der Nervosität Fehler auf beiden Seiten. Stets hatte man das Gefühl, dass das Pendel auf eine Seite ausschlagen könnte. Der heute stark aufspielende Marco Rossi fand immer wieder den Weg zum Tor, die Scheibe wollte aber nicht über die Linie rutschen.
Österreich wirkte in den letzten Minuten dieser Partie frischer und beschäftigte Ungarn immer wieder im eigenen Drittel. Trotzdem konnte man die Fehler in der Hintermannschaft nicht abstellen und so kamen die Ungarn immer wieder gefährlich vor das Tor von Bernhard Starkbaum. Im letzten Abschnitt sollten aber keine weiteren Treffer mehr fallen und so kam es zu einer Overtime.
Ungarn hatte nach 30 Sekunden die große Chance bei einem Zwei auf Eins Konter, Bernhard Starkbaum konnte sich in dieser Aktion aber auszeichnen, wehrte mit dem Schoner ab und hielt Österreich im Spiel. In dieser Verlängerung waren es die Ungarn, die die besseren Chancen vorfanden. Es dauerte bis zur letzten Minute, bis Österreich sich erstmals gefährlich in der Offensivzone aufhalten konnte. Aber es gelang kein Treffer und so musste ein Penalty-Schießen über Klassenerhalt und Abstieg entscheiden.
Bernhard Starkbaum hielt alle vier Versuche der Ungarn, bei Österreich trafen Ganahl und Heinrich und sorgten so dafür, dass Österreich erstklassig bleibt.
86. Eishockey-Weltmeisterschaft | Tampere/Helsinki
Gruppe A
Österreich : Ungarn – 4:3 n.P. (1:2|2:1|0:0|1:0)
Tore: 0:1 Sofron (9.), 1:1 Rossi (13.PP), 1:2 Sofron (20.PP), 1:3 Horvath (25.), 2:3 Strong (27.), 3:3 Haudum (38.PP), 4:3 Heinrich (65. entscheidender Penalty)