Nach der Posse um die Verschiebung, bzw. Strafverifizierung des Spiels gegen die Graz99ers ist Linz-Boss Peter Nader stinksauer und berichtet Details aus der Kontaktaufnahme der Graz99ers.
Kurzer Rückblick: Nachdem die Graz99ers am vergangenen Wochenende laut eigenen Angaben nicht „fit to play“ waren, trat man gegen die Black Wings Linz und den HC Pustertal nicht an. Die Liga gewährte den Steirern die Möglichkeit, bis Dienstag in Absprache mit den beiden Gegnern Ersatztermine für die Spiele zu finden, ehe man die eigentlich regulativ vorgeschriebene Strafverifizierung ausspricht. Das daher, weil beide Vereine ihre grundsätzliche Bereitschaft für eine sportliche Austragung bekannt gaben.
Dienstag Abend folgte dann die Nachricht der Liga: Es wurde kein Termin gefunden, weshalb die Spiele mit 5:0 zu Gunsten der Black Wings Linz und des HC Pustertal gewertet werden würden. Kurz darauf folgte dann eine vorwurfsvolle Presseaussendung der Graz99ers, in der man den Linzern und Pustertalern vorwirft, dass man kein Interesse an einer sportlichen Lösung hätte und für die Grazer gar nicht erreichbar gewesen sei.
Das ließen beide Kontrahenten nicht so stehen und gaben gestern eine gemeinsame Stellungnahme heraus, in der ein ganz anderes Bild zum Tage kam: Da wird den Graz99ers vorgeworfen, dass sie sehr wohl ein Lineup stellen hätten können, wenn sie einfach Spieler ihrer Partnerklubs hochgezogen hätten. Außerdem war der einzig vorgebrachte Terminvorschlag, der erst bei der Kontaktaufnahme am Montagnachmittag kam, inakzeptabel.
Vor allem sei man von der Vorgehensweise der Grazer massiv enttäuscht gewesen, was nun auch Linz-Präsident Nader nochmal gegenüber der „Krone Zeitung“ und den „Oberösterreichischen Nachrichten“ bekräftigte: „Ich bin so sauer und lasse mir sicher nicht den schwarzen Peter zuschieben“, so Nader, der nochmal betont, dass „wir nicht darüber informiert wurden, dass Athleten ihrer Partnervereine zur Verfügung gestanden und sie somit spielfähig gewesen wären!“
Aus Graz sei er erst am frühen Montannachmittag mit einer simplen Whatsapp-Nachricht kontaktiert worden, die lediglich „22.11.?“ beinhaltete. Das war für die Linzer, die dann sechs Spiele binnen elf Tagen zu bestreiten hätten, unabhängig von der Vorgehensweise der Grazer, inakzeptabel, was sie den Steirern auch mitteilten.
Zudem haben die Grazer mit dem KAC Future Team und den Zeller Eisbären zwei Partnervereine, bei denen sie Zugriff auf Spieler gehabt hätten, die einsetzbar gewesen und die Grazer somit regulär „matchfit“ gewesen wären. „Wir sind in der vergangenen Saison auch mit zehn AHL-Spielern nach Bozen und Asiago gefahren und uns kam nicht in den Sinn, nicht anzureisen“, so Nader, der sich massiv ärgert: „Was glauben die? Und jetzt werden wir als Trotteln hingestellt“
Klar ist: Das Tischtuch zwischen den Linzern und den Grazern ist vorerst wohl zerschnitten, die Luft dünn. Doch auch die Liga muss sich den Vorwurf gefallen lassen, warum man die Verantwortung eines Ersatzspieltermins einfach an die Vereine weitergab und sich nicht selbst um die Spielansetzung kümmerte, bzw. auch nicht nachprüfte, ob die Graz99ers nicht doch einen Kader zusammengebracht hätten.
www.sport-bilder.at