Mit nur zwei Siegen aus den ersten sieben Spielen ist der Saisonstart des EC iDM Wärmepumpen VSV gründlich danebengegangen. Das schlägt sich natürlich auch auf das Stimmungsbarometer der Fanbase nieder.
Nur zwei Siege, Tabellenplatz 11 und 28 kassierte Gegentreffer (im Schnitt exakt vier pro Partie). In Villach läuft es alles andere als rund. Der erste Saisonsieg wurde am 6. Oktober eingefahren und fünf Tage später legte man immerhin den nächsten nach. Am Sonntag folgte aber eine herbe Pleite in Bruneck, wo die Adler erst im letzten Drittel aufwachen sollten. Zu spät, denn der 1:5 Rückstand war nicht mehr aufzuholen.
Auch die Fans sind von den Leistungen ihrer Mannschaft nicht wirklich begeistert. Daniel Eiper, Obmann von „Blau-Weiß Villach“ gegenüber der Kronen Zeitung: „Die Mannschaft ist ja bemüht, aber man ist noch keine Einheit. Die vielen Ausfälle spielen sicher auch eine Rolle. Das Problem aber dürfte die Abwehr sein, die ist sehr anfällig. Dass wir hinten herumkrebsen, hat seit längerer Zeit finanzielle Gründe. VSV hat eben kein Geld mehr für Top-Legionäre. Was ich nur nicht verstehe, ist, warum man nicht einen anderen Weg einschlägt und sich auf gute Einheimische konzentriert.“
Wie bereits eingangs erwähnt, kassiert der VSV vier Gegentore pro Spiel, man musste bereits 28 Verlusttreffer hinnehmen. Nach Pustertal (36) und den Pioneers (31) ist das der drittschlechteste Wert der gesamten Liga. Natürlich spielen hier die Verletzungen von Mark Katic und Alex Wall (dieser wurde an der Nase operiert und ist fürs Wochenende fraglich) eine Rolle, doch es scheint auch am Kollektiv und an der Umsetzung des von Tray Tuomie vorgegebenen Systems zu scheitern.
Bei manchen Fans findet sich bereits eine Art Resignation ein. Wie zum Beispiel bei Manuel Simon, dem Obmann der Blue Devils: „Ich hab ehrlich gesagt nicht mehr erwartet. Seit der Liganeugründung spielen wir ja nur mehr eine untergeordnete Rolle, wir können finanziell mit anderen Teams einfach nicht mithalten, haben qualitativ die schlechteren Legionäre. Eines muss man heuer aber schon sagen, einige Spieler sind echt nicht gut. Die müssten ihren Beruf ernster nehmen.“
Villach baute in der vergangenen Offseason um, trennte sich von einigen Legionären und verpflichtete mit Nikita Scherbak, Guus van Nes, Patrick Holway, Max Coatta und Chase Pearson fünf „neue“ Legionäre. Dazu noch die Verpflichtung von Thomas Vallant und das Signing des Esten Daniil Kulintsev. Ein Blick auf die Stat-Lines der Neuzugänge: von den oben erwähnten Cracks kamen bislang neun Tore, am besten lieferte in dieser Kategorie noch Ex-Pioneer van Nes mit drei Treffern ab. Der talentierte Nikita Scherbak ist mit sechs Zählern der punktbeste Neuzugang – er rangiert hinter John Hughes (12), Kevin Hancock (10) und Verteidiger Dylan MacPherson (7) auf Rang 4 der internen Scorerliste. Trotzdem dürfte man sich von den Legionären durchaus mehr offensiven Output erwartet haben.
Die nächste Chance auf Punkte gibt es für den VSV kommenden Freitag, wenn die Adler bei den spusu Vienna Capitals gastieren. Dann geht es für die Kärntner aber Schlag auf Schlag weiter: am Sonntag empfängt man die Moser Medical Graz99ers, am Dienstag gastiert man in Szekesfehervar. Die kommende Woche schließt man mit zwei Heimspielen gegen die Steinbach Black Wings Linz und gegen KAC ab. Somit stehen für die Villacher fünf Spiele in neun Tagen auf dem Programm.
hockey-news.info , Bild: VSV/Krammer