Österreichischer Meister der Alps Hockey League – Die Red Bull Hockey Juniors holten sich mit einem 5:1-Sieg im Rückspiel gegen den EHC Alge Elastic Lustenau, keine 24 Stunden nach der knappen 2:3-OT-Heimniederlage, den per Final Four ausgespielten Rot-Weiß-Roten Titel der Saison 2018/19.
Der Grundstein zum Titelgewinn wurde im heutigen Spiel bereits im ersten Drittel gelegt, in dem die Juniors in knapp drei Minuten drei Treffer erzielten. In weiterer Folge, in einer sehr harten und umkämpften Partie, ließen die Levijoki-Boys nichts mehr anbrennen und spielten den Sieg souverän, und für ihr junges Alter routiniert, nach Hause.
Ohne die beiden erkrankten Tobias Schmitz und Julian Klöckl starteten die Red Bulls ins entscheidende Spiel um den österreichischen Meistertitel der Alps Hockey League. Mit müden Beinen, das Hinspiel in Salzburg war noch keine 24 Stunden alt, starteten beide Teams etwas verhalten. Lustenau kam nach gut drei Minuten zur ersten guten Chance, Leevi Laakso parierte souverän. Auf der Gegenseite war Mathieu Corbeil Sieger im Duell mit Filip Varejcka und Oliver Nordberg. Nachdem ein erstes Powerplay für Lustenau perfekt verteidigt wurde, erzielte Caspar Evertsson mit einem satten Handgelenksschuss von der linken Seite im Gegenzug den ersten Treffer an diesem Abend (14.). Kurze Zeit später erhöhte Oliver Nordberg nach Varejcka-Zuspiel bei angezeigter Strafe auf 2:0. Die Red Bulls drückten weiter und erhöhten nur 63 Sekunden später im Powerplay auf 3:0 – vom Lustenauer Verteidiger sprang ein Nordberg-Schuss an Corbeil vorbei ins Tor.
Im Powerplay für Lustenau rettete der finnische Torhüter im Dress der Red Bulls mit einer Glanztat, knapp drei Minuten nach Wiederanpfiff. Nach einer weiteren Strafe gegen die Red Bulls spielten die Gastgeber sogar 27 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Mit tollen Blocks der Defensivabteilung überstanden die Juniors die erneute Unterzahl unbeschadet. Das Spiel war nun von weiteren Strafen dominiert, bei 4-gegen-3 war viel Platz auf dem Eis, was die Red Bulls durch Kapitän Samuel Witting zum 4:0 nutzten (28.). Neben einigen kleinen Bankstrafen häuften sich auf dem Eis immer mehr kleinere Privatduelle. Ebenfalls zu spüren war die Härte, mit der Lustenau versuchte die Juniors aus dem Konzept zu bringen. In den letzten fünf Minuten des Mitteldrittels spielten sich die Torszenen vermehrt in der Defensivzone der Lustenauer ab. Mit einem 4:0-Polster ging es für die Red Bulls somit in den Schlussabschnitt. Für Stürmer Nico Feldner, der nach einem Bandencheck benommen vom Eis fuhr, war das Spiel nach der Hälfte frühzeitig mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vorbei.
Mit der Führung im Rücken starteten die Red Bulls ruhig und mit viel Bedacht den Schlussabschnitt. Im Powerplay bekam der 18-jährige Filip Varejcka den Puck im Slot und ließ mit einem satten Handgelenksschuss via Innenstange Torhüter Corbeil keine Chance (49.). Acht Minuten vor Schluss spielte Lustenau zum zweiten Mal an diesem Abend 5-gegen-3-Überzahl in der Arkiomaa der erste Treffer für die Gastgeber gelang. Der Treffer änderte jedoch nichts mehr am Sieg der Red Bulls, die sich somit mit einem Gesamtscore von vier Punkten gegen die Löwen aus Lustenau (zwei Punkte) den österreichischen Meister der Alps Hockey League holten.
Kapitän Samuel Witting: „Wir haben uns heute perfekt an das System gehalten und die wichtigen Tore zum richtigen Zeitpunkt im ersten Drittel erzielt. Zum Ende hin haben wir die Führung souverän verwaltet und uns den Meistertitel geholt. Wir haben auch gemerkt, dass Lustenau die Kraft fehlte. Sie haben zwar im zweiten Drittel alles versucht, aber mit unserer eisläuferischen Intensität sind sie heute nicht mehr mitgekommen. Der Meistertitel ist einfach genial, da gibt’s nicht viel zu sagen, nur etwas zum Feiern.“
Helmut de Raaf, Director of Development, hat viel Respekt für das junge Team: „Die Jungs lassen sich nicht aus dem Konzept bringen und geben nie auf, das hat man im Semifinale beim Auswärtsspiel gegen Feldkirch (Anm.: 0:3-Rückstand nach 40 Minuten) gesehen und spricht für das Selbstvertrauen der Truppe.“ In der Tat ist das Talent der Akademiespieler – 18,9 Jahre Durchschnittsalter zu Saisonbeginn – unbestritten, dass die Mannschaft rund um Trainer Teemu Levijoki kurz vor dem Playoffstart bereits den nationalen Titel feiern darf, spricht für die Entwicklung jedes einzelnen Spielers. „Die Spieler haben das Selbstvertrauen in ihre eigene Leistung, spielen mitunter auch sehr clever Eishockey und finden gute Lösungen“, sagt der Akademieleiter über die Fortschritte seiner Schützlinge, lobt dabei auch die Arbeit abseits des Spielfelds, „der gesamte Staff der Juniors macht eine sehr gute Arbeit“.
Für Trainer Teemu Levijoki ist der nationale Erfolg schön, betont jedoch das der Erfahrungsschatz dieser ‚Playoff-Spiele‘ weit wichtiger für ihn ist: „Die Intensität der Spiele, die kurzen Regenerationsphase oder der Druck des möglichen Ausscheidens sind eine wichtige Erfahrung für die Spieler.“ Damit blickt der 42-jährige Finne, er ist bereits in seiner sechsten Saison als Trainer der Red Bull Akademie, auf das bald beginnende AHL-Playoff in dem alles möglich ist. Helmut de Raaf: „Die Platzierung am Ende ist für uns zweitrangig, wir wollen aber klarerweise so viele Spiele als möglich spiele, um die Playoff-Erfahrung mitzunehmen. Diese Spiele bringen uns weiter und genau diese Entwicklung steht bei uns an erster Stelle.“
FINALE ÖSTERR. MEISTERSCHAFT AHL
EHC Alge Elastic Lustenau – Red Bull Hockey Juniors 1:5 (0:3, 0:1, 1:1)
Tore: Arkiomaa (53./PP2) bzw. Evertsson (14.), Nordberg (16., 17./PP), Witting (29./PP), Varejcka (49./PP)
www.redbulls.com, Photo: GEPA pictures/ Oliver Lerch