EC VSV

EBEL: Fixiert: Villach bekommt „neue“ Eishalle!

Gute Neuigkeiten zu Jahresbeginn im Bereich des Sports: Wie Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Martin Gruber am Donnerstag, dem 9. Jänner verkünden, wird die Kärntner Landesregierung am 14. Jänner 2020 die Mitfinanzierung des Ausbauprojektes der Stadthalle Villach beschließen.

Dem vorangegangen sind ein Beschluss im Villacher Gemeinderat sowie die Vergabe des Standortes des geplanten Damen-Eishockey-Bundesleistungszentrums seitens OEHV an den Standort Villach. Damit ist das Projekt fixiert.

Was sieht das Projekt konkret vor? Was bedeutet das Projekt für Villach und seine Sportlerinnen und Sportler?
Das Ausbauprojekt wirkt sich „nicht nur“ auf den Heimverein, den EC Panaceo VSV aus, sondern auf eine Vielzahl an Beteiligten. So profitieren insbesondere die Damen und Mädchen durch die Einrichtung des Damen-Bundesleistungszentrums, aber auch eine breite Gruppe an Kärntner Eishockey-Vereinen und auch andere Spartenvereine in Villach und dem Kärntner Zentralraum.

Auswirkungen auf den Heimverein – EC Panaceo VSV 
Für den VSV verbessern sich sowohl sportliche als auch organisatorische Rahmenbedingungen. So erhält die bestehende Stadthalle eine dem internationalen Standard entsprechende, belastungsreduzierende Bande. Durch die zusätzliche Trainings-Eishalle verbessert sich insbesondere die Einteilung der Trainingszeiten und Eisstunden massiv, worüber sich vor allem die Nachwuchsmannschaften schon jetzt freuen. Ein zeitgemäßer Athletik-(Kraftkammer) und Skillsbereich (Kunststoff-Eisfläche und vieles mehr) ist heutzutage in einer modernen Halle nicht mehr wegzudenken und wird auch in Villach errichtet. Umgebaut und saniert werden zudem die Kabinen im Keller. Dort befinden sich derzeit neben mehreren Nachwuchskabinen auch die Kabine der Profis. Die Profikabine wandert ins Erdgeschoss, inklusive Trainerkabine und Betreuerräume. Damit wird im Keller für zwei Nachwuchsmannschaften zusätzlicher Platz geschaffen.

Im organisatorischen Bereich erhält der VSV Büros, Arbeitsräume und einen neuen Ticket- und Fanshop. Ein multifunktioneller Veranstaltungsraum wird im Westbereich entstehen und soll unter anderem als VIP-Raum (inkl. Sponsor-Logen) genutzt werden, aber auch eine Verwendung als Lern- und Schulungsräumlichkeiten sind dort möglich.

Bedeutung des Damen-Bundesleistungszentrums 
Mit dem Beschluss des OEHV, den Standort des Damen-Eishockey-Bundesleistungszentrums an Villach zu vergeben, soll auch der Damen-Nationalteamstützpunkt, in Form eines Akademiestandortes für die U16-, U18- und A-Nationalteams umgesetzt werden. Um den Anforderungen der Frauenteams gerecht zu werden, wird es für die Damen eigene Kabinen, Trainerräume, Arbeitsräume geben – in für Nationalteamcamps und -turniere passender Größe. Die Nutzung der oben beschriebenen Athletik- und Skills-Bereiche inklusive Video-Anlage für Video-Analysen sowie der Schulungsräume (Multifunktionsraum im Westteil) ist hierfür selbstverständlich vorgesehen. ÖEHV und KEHV beziehen nach der Fertigstellung eigene Büroräumlichkeiten – welche speziell für die Organisation der Akademie und des Nachwuchsbetriebes notwendig sind.

Durch das Leistungszentrum soll einerseits eine hohe Zuwachsrate an Nachwuchs-Sportlerinnen erzielt werden – was vorwiegend Aufgabe des Landesverbandes (in Kärnten der KEHV) ist – und andererseits eine Bündelung der besten Spielerinnen im Alter von 15 Jahren aufwärts in Form des Akademiebetriebes ermöglicht werden. Das klare Ziel ist ein Etablieren auf internationaler Ebene im Bereich der Weltranglistenposition um Platz zehn (gleichbedeutend mit Qualifikation für die oberste Spielklasse).

Oberste Maxime für die Athletinnen ist die duale Ausbildung, also sowohl Sport als auch Schule oder FH/Uni, da bisher keine Eishockeyspielerin als reiner Profi finanziell überleben kann. Entsprechende Schulkooperationen sowie eine entsprechende Lernbetreuung und Verköstigung der jungen Athletinnen sind in Vorbereitung. Interessant auch für ein geneigtes Publikum: die Projektkonzeption ermöglicht U16- oder U18- Weltmeisterschaften mit bis zu 500 Zuseherinnen und Zusehern in der Trainingshalle.

Dadurch, dass die Kabinenkapazität Weltmeisterschaften mit bis zu zehn Teams ermöglicht und bis zu 3.000 Sitzplätze in der vorhandenen Stadthalle genutzt werden können, wäre der Hallenkomplex auch bei Aufstieg in die oberste Spielklasse als Austragungsort geeignet.

HIER GEHT’S ZUR PRÄSENTATION DES NEUEN EISSPORTZENTRUMS

Bedeutung für den Villacher und Kärntner Sport
Der neue Hallenkomplex ist nicht nur für Profivereine und professionell trainierende Damenteams gedacht, sondern soll vor allem auch den Villacher und Kärntner Sportlerinnen und Sportlern zur Verfügung stehen. Die Kraftkammer soll zum Beispiel auch für Sommer-Trainingslager oder regelmäßige Vereinstrainings reservierbar sein. Einige der geplanten Arbeitsräume werden als „Shared-Vereins-Office“ nutzbar sein. Vereine finden hier also passende Infrastruktur vor, um zum Beispiel Sitzungen oder Jahreshauptversammlungen abzuhalten. Grundsätzlich ist es angedacht und erwünscht, dass andere Sparten-Vereine die Halle nutzen, sei es für Schulungen, Meetings, Trainerausbildungen, Video-Analysen und vieles mehr. Die Tribüne der neuen Trainings-Eishalle soll unter anderem als Indoor-Lauf- und -Sprungbahn eingesetzt werden können. Zu guter Letzt werden Schulen und Kindergärten ermutigt, die Räumlichkeiten der Hallen für den Schulsport zu nutzen. Die Halle ist für viele Bildungseinrichtungen im Umkreis zu Fuß erreichbar.

Bedeutung für die Stadthalle im Allgemeinen
Abgesehen von der Verbesserung der Vereinsinfrastruktur werden sich einige grundsätzliche Gegebenheiten ändern: Die Parkplatzsituation wird durch die Errichtung eines Parkdecks mit rund 120 Plätzen deutlich verbessert, WCs, Duschen, Kabinen, Kälte- und Haustechnik werden modernisiert. Bessere organisatorische Abläufe bei Veranstaltungen aller Art ermöglicht die zentrale Erschließung der Halle durch einen mittigen Eingang mit Kassa, Infostelle und vielem mehr. Die gesamte bestehende Halle erfährt eine Aufwertung als Multifunktionshaus und wird auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Kongresse oder Vorführungen wieder besser nutzbar.

Was ändert sich für die Anrainerinnen und Anrainer?
Die Anrainerinnen und Anrainer sind von Veranstaltungen in der Eishalle natürlich durch Verkehrsaufkommen und Lärm betroffen. Diese Situation wird sich nach der Fertigstellung des neuen Hallenkomplexes verbessern: die zentrale Zufahrt zum neuen Tiefparkdeck über die Tirolerstraße und den Wirtschaftshof lenkt die Zuschauerströme weg von den angrenzenden Wohnbereichen und entlastet die umliegenden Nebenstraßen durch rund 120 zusätzliche Stellplätze. Die Verlagerung der Kühlanlage in Richtung Wirtschaftshof und Berufsschule sowie das Schaffen eines lärmdämmenden Blockes im Westen durch einen neuen Gastronomiebereich und die Trainingsräume wird sich ebenfalls positiv auswirken.

Beteiligt sich auch der Bund am Projekt?
Genau um diese Beteiligung bemühen sich Stadt, Land und OEHV. Über die letzten beiden Jahre wurden mit dem Sportministerium unter Sektionsleiter Philipp Trattner viele Gespräche geführt und eine positive Stimmung erreicht. Durch den Regierungswechsel gilt es nun, die positiven Gespräche und die bereits durchbesprochene Projektausrichtung in eine konkrete Bundesbeteiligung umzulegen.

Konzept unter dem Motto „greener arena“
Argumente, die für eine Mitbeteiligung sprechen: Der neue Hallenkomplex stellt eine Modernisierung einer bestehenden Anlage und keinen überdimensionalen Neubau dar. Neben den sportlichen Aspekten wird insbesondere bezüglich Energie- und Hallentechnik aufgerüstet. Beide Hallen werden nachhaltige Energiequellen in Form von Photovoltaik-Strom und Fernwärme nutzen und durch Abwärmerückgewinnung, Kälte- und Wärmespeicher und hocheffiziente Pumpentechnik energieeffizient funktionieren. Eine zeitgemäße Gebäudedämmung ermöglicht effizienten Betrieb bei wärmerer Wetterlage. Angedacht ist eine künftige Dachbegrünung, die Lärmschutz, Temperatureffekte und Niederschlagsrückhaltung vereint. Damit schafft man ein Vorzeigeprojekt für den gesamten europäischen Raum.

Vorreiterprojekt für Frauen-Sport
Zudem ist der neue Hallenkomplex auch ein Leuchtturmprojekt in Bezug auf die Förderung der Frauen im Leistungssport, vergleichbar in Österreich nur mit der Damen-Fußball-Akademie/BLZ in St. Pölten. Die duale Ausbildung sport- und bildungsseitig reicht sogar bis zur Uni-Ausbildung (z. B. Sportstudium an der Alpe Adria Universität oder FH-Studium an einem der Kärntner Standorte).

Ein weiteres Argument für den Hallenkomplex ist eine „Clusterbildung“, also die Zusammenfassung mehrerer für den Sport relevanten Bereiche – ähnlich dem Klagenfurter Sportpark und Olympiazentrum am Südring – was wiederum die innerstädtische Erreichbarkeit für Schulen, Vereine und Besucher fördert.

Pic: LPD Kärnten/Oskar Höher

Zeitlicher Fahrplan für die Umsetzung
Wie bereits beschrieben gab es im Juli des vergangenen Jahres einen Beschluss des Villacher Gemeinderates zur Durchführung des Projektes. Für die Baufreimachung seitens der Stadt notwendige Ersatzflächen wurden noch im Jahr 2019 angekauft und werden zum Beispiel am Gelände des Wirtschaftshofes aktuell bereits adaptiert. Die Zusage des Österreichischen Eishockeyverbandes an die Stadt Villach zur Errichtung eines Damen-Bundesleistungszentrums war der nächste wichtige Schritt im Oktober 2019. Ein solches Zentrum könnte ohne eine zweite Trainingshalle im Übrigen nicht realisiert werden.

Der nächste Schritt ist nun der Beschluss der Kärntner Landesregierung zur Beteiligung des Landes an der Finanzierung des Projektes am 14. Jänner 2020.

Damit ist die Durchführung des Projektes fixiert.
Nach dem Beschluss der Kärntner Landesregierung erfolgt eine Kontaktaufnahme mit dem neuen Bundesminister für Sport, Vizekanzler Werner Kogler, und die offizielle Einreichung des Konzeptes „OEHV Damen-Bundesleistungszentrum Eishockey, Stadthalle Villach“ noch im Jänner 2020.

Im März 2020 soll der Beschluss für den Grundstückverkauf an die Stadt Villach durch den Kärntner Landtag erfolgen.

Ab Frühjahr 2020 werden die rechtlichen und formellen Grundlagen für das Ausschreibungsverfahren für die Generalplanung, basierend auf der vorausgegangenen Machbarkeitsstudie und dem daraus hervorgegangenen, vorliegenden Grundkonzept, erstellt. Der Planungs-Wettbewerb, welcher aufgrund des Projektumfangs EU-weit ausgeschrieben werden muss, wird bis Jahresende 2020 abgewickelt sein.

Im Herbst 2020 beginnen die Maßnahmen zur Baufreimachung der benötigten Grundstücksfläche, dazu zählt unter anderem die Entfernung bzw. Neuerrichtung der Salzsilos sowie die Freimachung von Lagerflächen, jeweils in den Bereichen Wirtschaftshof der Stadt sowie des Straßenbauamtes des Landes.

Für die Einreich- und Detailplanung des komplexen Vorhabens sowie die notwendigen Ausschreibungen der Baulose ist rund ein Jahr vorzusehen. Der Baubeginn ist – vorbehaltlich eines raschen Bewilligungsverfahrens – für Winter 2021/2022 realistisch anzunehmen.

Während der gesamten Bauzeit soll es so gut wie keine Beeinträchtigung des Spielbetriebes in der bestehenden Halle geben.

Die Sanierung der Kabinen, Toilettenanlagen und Hallengastronomie wird schlussendlich im dritten Schritt, nach Schaffen der zweiten Halle sowie des verbindenden Erschließungstraktes, erfolgen. Es ist ab Baustart mit rund zwei Jahren Gesamtbauzeit zu rechnen.

www.villach.at, Pic: LPD Kärnten/Oskar Höher

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