Während in der Red Bull Eishockey Akademie der Rückkehrprozess in den normalen Trainingsalltag schrittweise voranschreitet – seit einigen Tagen kann sogar wieder auf einer Eisfläche trainiert werden –, üben die nordamerikanischen Profis Derek Joslin, Chad Kolarik und JP Lamoureux weiterhin nach ihren individuellen Trainingsplänen. Das Konditionstraining in Eigenregie sind sie einerseits aus vielen Profijahren gewohnt, andererseits fehlt ihnen aber auch der Kontakt zu ihren Teamkollegen, mit denen sie sonst sehr viel Zeit gemeinsam verbringen.
Red Bull Salzburg veröffentlichte auf der Vereins-Homepage ein interview mit Derek Joslin und erfragte, wie er sich auf die Saison vorbereitet und was er drei Monate nach dem Saisonabbruch am meisten vermisst.
Derek, wie geht es dir und
deiner Familie?
Danke der Nachfrage, uns geht es sehr gut. Wir verbringen viel Zeit
am See [wo sie ein Haus haben] und genießen das schöne Wetter. Und
wir konnten auch wieder einige unserer engsten Familienangehörigen
treffen, natürlich immer unter Einhaltung der
Sicherheitsbestimmungen, also mit Social Distancing.
Wie hast du die Zeit mit
deiner Tochter erlebt, nachdem du dich jetzt sehr intensiv um sie
kümmern konntest?
Das war tatsächlich eine der wenigen angenehmen Seiten an der
Coronapandemie, wenn man das so sagen kann. Die Fortschritte, die
sie jeden Tag macht und sie dabei zu beobachten, sind einfach
erstaunlich. Die Off-Season ist für uns als Familie immer eine ganz
besondere Zeit, die man gemeinsam miteinander verbringt. Und – ich
habe jeden Tag einen Partner für mein Workout und genieße das
sehr.
Wie sieht dein
Home-Trainingsplan aus? Musstest du dir ein paar neue Übungen für
das Wohnzimmer ausdenken?
Glücklicherweise habe ich mir erst letztes Jahr zuhause ein eigenes
kleines Gym zusammengebaut. Wenn es das Wetter erlaubt, schnappe
ich mein Mountainbike, drehe draußen meine Runden und mache im
Freien mein Beweglichkeits- und Mobilisationsprogramm. Meine
Tochter Elisabeth liebt es allerdings, im Gym zu turnen und macht
mir alle Übungen nach. Manchmal nehme ich sie auch als Gewicht her,
wenn ich Kniebeugen oder Schulterpressen mache.
Seit ein paar Wochen
trainieren deine Teamkollegen wieder in der Red Bull Eishockey
Akademie und können sich wieder miteinander austauschen. Hörst du
manchmal was von ihnen?
Es ist schön zu sehen, dass die Jungs wieder in der Akademie zurück
sind. Es fühlt sich wie der erste Schritt in Richtung Normalität
an. Über die Social Media-Kanäle und unsere gemeinsame
Whatsapp-Gruppe ist es unkompliziert, mit ihnen in Kontakt zu
bleiben. Aber ich vermisse schon das Team sowie die Trainer und
Betreuer. Ich vermisse einfach das tägliche Zusammensein mit ihnen.
Außerdem bin ich heiß darauf, das fortzuführen, was wir letzte
Saison gestartet haben, nachdem es sich uns durch das erzwungene
Ende irgendwie wie ein unerledigter Job anfühlt.
Vermisst du schon das
Eis?
Nicht nur das, ich vermisse vor allem die Spiele auf dem Eis vor
unseren Red Bull-Fans. Denn darum geht es doch letztlich.
Verfolgst du die
Liga-Entwicklungen in Österreich mit neuem Sponsor, neuem
TV-Partner usw.?
Natürlich. Ich freue mich über jede Neuigkeit und sehe gute
Entwicklungen, die der Liga helfen werden. Es zeigt, dass Eishockey
in Österreich weiterwächst und es noch mehr Fans möglich sein wird,
unsere Spiele zu sehen.
Wann werden wir dich in
Salzburg wiedersehen?
Ich werde hoffentlich Ende Juli wieder nach Salzburg kommen und
mich gemeinsam mit meinen Teamkollegen auf die neue Saison
vorbereiten.
www.redbulls.com, Photo: GEPA pictures/ Andreas Pranter
