In einem bis zur 50. Minute ausgeglichenen Spiel unterlagen die Rotjacken am Samstagnachmittag beim Vinschgau-Cup in Südtirol den Kölner Haien mit 1:3.
In seinem ersten Spiel beim Vinschgau-Cup 2018, gleichzeitig dem ersten Duell der Klubgeschichte mit den Kölner Haien, konnte der EC-KAC nahezu in Bestbesetzung antreten, lediglich der erkrankte Johannes Bischofberger fehlte. Verteidiger Adam Comrie bestritt seine erste Begegnung im Trikot der Rotjacken, Stürmer Marco Richter kam zu seinem Premiereneinsatz in der heurigen Pre-Season.
In der Anfangsphase der Partie neutralisierten sich die beiden Mannschaften gegenseitig, erst in der fünften Spielminute war die erste richtige Torchance zu notieren: Kölns Ryan Jones schoss nach einem Aufbaufehler des EC-KAC von den Hashmarks aus am langen Pfosten vorbei. Nachdem die Rotjacken ihr erstes Unterzahlspiel mit drei Clearings souverän überstehen konnten, kamen sie im ersten Powerplay auch endlich zur Möglichkeit, sich in der Offensive zu entfalten: Goalie Gustaf Wesslau parierte jedoch sowohl einen Fernschuss von David Fischer als auch einen Schlenzer Adam Comries aus halbrechter Position (jeweils 9.). Als die Klagenfurter zum zweiten Mal in dieser Begegnung mit einem Mann weniger auskommen mussten, hatte Steve Pinizzotto die KEC-Führung auf dem Schläger, doch Martin Schumnig blockte den Schuss des Kanadiers, der andernfalls wohl an Lars Haugen vorbei in die Maschen gesegelt wäre (12.).
Die verbleibenden Minuten des ersten Durchgangs waren dann klar in rot-weißer Hand: Ein Handgelenksschuss von Mitch Wahl aus spitzem Winkel konnte den schwedischen Schlussmann der Haie nicht überraschen, Marco Richter setzte eine Direktabnahme über die Querlatte (jeweils 13.) und Manuel Geier scheiterte mit einem Schlagschuss aus kurzer Distanz an Wesslau, der mit den Beinschonern rettete (15.). Aus dieser Druckphase heraus gelang den Rotjacken letztlich aber auch der erste Treffer des Nachmittags: Petersen und Kozek arbeiteten sich an Zweikämpfen neben und hinter dem Tor ab, die Scheibe sprang etwas glücklich in den Slot, wo Thomas Koch goldrichtig stand und zur Führung einsendete (17.).
Der EC-KAC blieb am Drücker: Siim Liivik scheiterte mit der Rückhand und in Bedrängnis knapp an Wesslau (18.), Nick Petersen tankte sich zwischen zwei Verteidigern durch, wurde aber beim Abschluss noch entscheidend gestört (18.) und eine Doppelchance (ein Mal Schumnig-Deflection nach Harand-Schuss und ein Mal umgekehrt/20.) knapp vor der ersten Sirene blieb hinsichtlich des Spielstandes ebenso ohne Folge. Nur ein Mal in der Schlussphase des Auftaktdrittels wurde auch Köln gefährlich: Bei einem „Drei-gegen-Zwei“-Konter fand Fabio Pfohl jedoch keinen Adressaten im Zentrum (18.).
Auch in Durchgang Nummer zwei gehörte die erste dicke Gelegenheit den Rotjacken: Robin Gartner leitete mit einem abgefangenen Pass in der neutralen Zone einen Konter ein, Andrew Kozek scheiterte bei diesem aber aus halblinker Position an Goalie Wesslau (22.). Keine Minute später kamen die Haie zu ihrer bis dahin größten Ausgleichschance: Über gut dreißig Meter lief Ryan Jones alleine auf den Klagenfurter Kasten zu, Lars Haugen parierte mit seiner Fanghand stark (22.). Zum 1:1 kam Köln dann in seinem dritten Powerplay der Begegnung: Ein Fernschuss von Tobias Viklund wurde vor dem Tor durch einen Stock gebremst, der bis dahin glücklose Jones konnte einkehren (27.). Der EC-KAC war um eine sofortige Antwort bemüht, Andrew Kozek schloss einen „Drei-gegen-Eins“-Angriff nach KEC-Wechselfehler selbst ab, setzte den Puck jedoch nur an das Gestänge (27.).
In zwei sich knapp überlappenden Überzahlspielen kreierten die Klagenfurter in der Folge wenig Zählbares, am nächsten kam einem Torerfolg Martin Schumnig, dessen Onetimer vom linken Faceoff-Punkt aus Gustaf Wesslau jedoch mit den Pads entschärfte (30.). Diese sollte die letzte nennenswerte Möglichkeit für Rot-Weiß im zweiten Abschnitt bleiben, fortan nahmen die Deutschen, begünstigt durch einige weitere Powerplays, das Heft der Handlung in ihre Hände. Haugen rettete gegen den über den rechten Flügel durchgebrochenen Pinizzotto (35.), Mike Zalewski traf bei numerischer Überlegenheit aus spitzem Winkel den Außenpfosten (37.). Köln vertändelte einen „Drei-gegen-Zwei“-Angriff mit einem unpräzisen Zuspiel (38.) und mit der Sirene blockte der norwegische KAC-Schlussmann einen aussichtsreichen Querpass von Pinizzotto auf Colby Genoway.
Früh im dritten Drittel fand der EC-KAC in Person des just von der Strafbank zurückgekehrten Marco Richter eine große Chance vor, sein Abschluss aus dem Zentrum nach sauberem Liivik-Zuspiel landete allerdings auf den Beinschonern Wesslaus (42.). In dieser Phase der Partie verloren beide Mannschaften aufgrund sich häufender Strafen – insgesamt gab es in dieser Begegnung 15 Powerplays – den Faden, schneller fanden ihn die Kölner Haie wieder. Nur Sekunden nachdem erneut Richter einen Comrie-Schuss knapp an der Stange vorbei getippt hatte, gingen die Deutschen erstmals in Führung: Der junge Robin Palka bediente aus der Ecke heraus Fabio Pfohl, der aus kurzer Distanz einschießen konnte (50.). Das Spiel wogte in der Folge hin und her, weitere Treffer blieben jedoch aus: Für den KEC verzog Genoway aus dem Slot (51.), Schütz wischte bei numerischer Überlegenheit am Torraum über ein ideales Zuspiel (55.).
Beim EC-KAC stocherte einmal mehr Richter einen Querpass von Wahl an den Außenpfosten (54.), ein Comrie-Fernschuss nach feinem Fischer-Move an der blauen Linie verfing sich im Gewirr der Beine vor dem Kasten (57.). Als die Rotjacken gut zwei Minuten vor dem Ende zu einem weiteren Powerplay, ihrem siebten, kamen, brachten sie an Stelle von Lars Haugen einen sechsten Feldspieler, statt des Ausgleichs folgte jedoch die Entscheidung zu Gunsten Kölns: Von hinter der (eigenen) verlängerten Torlinie aus chippte Sebastian Uvira die Scheibe über die gesamte Länge des Spielfelds hinweg ins verwaiste KAC-Tor und sorgte somit für den 1:3-Endstand aus rot-weißer Sicht.
Petri Matikainen:
„Zwar haben wir das Spiel verloren, im Vergleich zu den Vorstellungen am vergangenen Wochenende war die heutige jedoch ein großer Fortschritt. Die ersten rund 30 Minuten der Partie haben wir jenes Eishockey gezeigt, das wir spielen wollen, damit waren wir Trainer sehr zufrieden. Mit Fortdauer der Begegnung nahmen wir zu viele Strafzeiten, was dazu geführt hat, dass die Balance hinsichtlich der Eiszeitverteilung schwer zu halten war und wir müde wurden. Insgesamt ein enges und intensives Spiel, mit dem wir, abgesehen vom Ergebnis, gut leben können, weil wir die angestrebten Fortschritte gegenüber dem Turnier in der Slowakei erzielt haben.“
Kölner Haie – EC-KAC 3:1 (0:1,1:0,2:0)
Tor KAC: Thomas Koch (16:00/Andrew Kozek, Nick Petersen)
www.kac.at, (Pic: fodo.media/Harald Dostal)