Drei Siege in Serie – ligaweit die meisten Tore erzielt und am Sprung in die Top 5: In Innsbruck hat man einiges richtig gemacht, das zeigt der Saisonstart und das bestätigt auch ein Blick über die Grenze…
Was war das für ein Sommertheater in Innsbruck, als Rob Pallin trotz Zusage überraschend absprang und die Haie plötzlich ohne Headcoach da standen. Danach waren Todd Elik, Andrew Lord und Don Nachbaur Kandidaten. Letzterer erhielt danach überraschend ein Angebot aus Bern, das er verständlicherweise annahm, aber mittlerweile kläglich scheiterte und dort bereits Geschichte ist.
In Innsbruck wählte man dann den internen Weg und beförderte Assistant Coach Mitch O’Keefe zum Headcoach und besetzte seine Stelle mit Florian Pedevilla und damit einem Haie-Urgestein nach. Nicht viele konnten sich mit dieser Maßnahme anfreunden und waren skeptisch.
Auch was den Kader betrifft gab es einen Umbruch. Pallin nahm Lammers und Spurgeon mit nach Kaufbeuren, wo er selbst als Coach unterschrieb und dafür seine Zusage in Innsbruck zurücknahm. Insgesamt 16 Neuzugänge schlugen im Haifischbecken auf, vom Lineup des Vorjahres blieb nicht mehr viel übrig.
Mittlerweile haben die Tiroler 21 Spiele absolviert und man kann eine erste, mehr als positive Bilanz ziehen. Die einstige graue Maus der Liga entwickelte sich zum potenziellen Kandidaten für die direkte Playoff-Qualifikation, die mit Daniel Ciampini und Braden Christoffer aktuell sogar die beiden Liga-Tospcorer stellt.
Ein Umstand den man den Haien nicht zutraute, wie eine Umfrage von Hockey-News vor Saisonbeginn zeigt. 58% der User waren überzeugt, dass die Haie bereits in der Vorrunde ausscheiden würden.
Nach 21 absolvierten Spielen sieht die Welt etwas anders aus: Zwar hatte man zu Saisonbeginn zwei Phasen mit mehreren Niederlagen in Folge, doch zuletzt zeigte man konstant starke Leistungen.
Sechs Erfolge aus den letzten neun Spielen und zuletzt drei Siege in Folge zeigen einen klaren Aufwärtstrend. Mit 30 Punkten aus 21 Spielen liegt man auf Rang 6, punktegleich mit den Fünftplatzierten Salzburgern.
Ein Blick in die Statistik beweist: So stark starteten die Haie lange nicht mehr. Zum Vergleich: In den letzten drei Spielzeiten sammelten die Innsbrucker nach 21 Spielen nie so viele Punkte wie heuer. Im Vorjahr waren es unter Pallin überhaupt nur 19, also elf weniger…
Apropos Pallin: Der steht mit dem ESV Kaufbeuren in der DEL2 auf dem 14. und letzten Tabellenplatz, kritisierte zuletzt seine Spieler öffentlich und steht selbst bereits mit einem Bein im Abseits, zumindest bei den Fans der „Joker“.
Einziges Manko der Haie: Die Defensivleistung ist auch heuer wieder ein Problem. Mit 74 Gegentoren erhielt man die Zweitmeisten nach den zuletzt inferioren Graz99ers.
Das Problem betrifft die Torhüterposition, die abermals unglücklich besetzt wurde, aber auch das Abwehrverhalten seiner Vorderleute. Und das ist ein Problem das man in Innsbruck nun schon lange kennt. Doch damit weiß man auch wo man noch Aufholbedarf und Potenzial zur Verbesserung hat…
