Er ist gerade erst 22 Jahre alt geworden, doch die Reise, die Senna Peeters in diesem Sommer schließlich nach Klagenfurt gebracht hat, ist beeindruckend. Belgien, Deutschland, Salzburg, USA, Kanada, Schweden, Innsbruck und nun heuerte der Flügelstürmer am Wörthersee an.
„Senna Peeters ist einer der vielversprechendsten österreichischen Spieler in seiner Altersgruppe.“, schwärmte KAC-GM Pilloni, als er im Mai die Verpflichtung des Rechtsschützen bekannt gab.
Das Licht der Welt erblickte Senna Peeters am 14. Juni 2002 in Deurne, Belgien. Ja richtig, in Belgien. Belgische Eishockeyprofis – eine Rarität. Doch in der Familie von Peeters drehte sich schon immer alles um den Puck. Sein Vater Gert war selbst Profi und nahm sogar an C-Weltmeisterschaften teil. So stand der kleine Senna bereits in ganz jungen Jahren in Antwerpen am Eis. Sein Talent war unübersehbar. Der nächste Entwicklungsschritt war notwendig. Mit zarten zwölf Jahren entschied er sich nach Krefeld zu gehen. 170 Kilometer trennen Krefeld und sein Heimatort. Fast täglich fuhr in seine Mutter zwei Stunden zum Training nach Deutschland. „Ich habe im Auto gegessen, gelernt, geschlafen – ich bin meinen Eltern so dankbar“, so der Stürmer gegenüber der Kronen Zeitung.
Die Strapazen haben sich aber gelohnt. Bei einem U16-Turnier mit Krefeld wurde er von der Red Bull Akademie entdeckt. Trainer Yanick Dube wollte ihn unbedingt nach Salzburg holen. Die Akademie war für ihn „eine andere Welt! Wir sind mit Charterflügen zu Spielen in Schweden geflogen!“
2019 erhielt der Stürmer die österreichische Staatsbürgerschaft. Sein Vater riet ihm dazu, da er mit dem ÖEHV-Team international wesentlich erfolgreicher sein kann.
Mit 16 Jahre wagte er den Schritt nach Kanada. Dort schnürte er für das berühmte College-Team Halifax Mooseheads die Eishockeyschuhe. „15.000 Fans schauen dort zu!“, ist Peeters noch immer begeistert. Eine starke College-Saison ließ ihn dann sogar von einem NHL-Draft im Jahr 2020 träumen. Leider wählte ihn aber schließlich keine Franchise aus. „Ich war enttäuscht. Vielleicht lag es daran, dass ich während Corona in Belgien war und nicht Eishockey spielen konnte.“
Nach einem kurzen Gastspiel in Schweden bei Rögle heuerte der gebürtige Belgier 2022 in Innsbruck an. Seine erste Profistation. Dort schlug der Offensiv-Allrounder voll ein. Zwei starke Saisonen legte er für die Haie hin. Letztes Jahr gelangen dem spielstarken Forward 38 Scorerpunkte, davon 16 Tore. Nun führte ihn sein Weg nach Klagenfurt. Die Rotjacken sollen der nächste Schritt in seiner Entwicklung sein. Vielleicht eröffnet sich noch einmal die Chance in Richtung NHL…
Bild: HCI/Georgios Papaconstantis