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ICEHL: Massenweise Verletzte: Die Liga wird zum Lazarett!

Es vergeht kaum ein Spieltag, an dem es nicht zu neuerlichen Verletzungen kommt. Mehr und mehr Spieler ziehen sich teilweise schwere und damit auch langfristige Verletzungen zu. Ist es einfach nur Pech oder steckt da mehr dahinter?

Besonders betroffen sind derzeit die Vienna Capitals, die Red Bulls Salzburg und der EC KAC. Bei den Rotjacken sind mit Jesper Jensen Aabo, Thomas Koch, Johannes Bischofberger, Lukas Haudum und Daniel Obersteiner gleich fünf Cracks auf der Langzeit-Verletztenliste. Die Vienna Capitals mussten beim freitägigen Sieg auf Sascha Bauer, Christof Kromp, Chad Krys, Alexander Maxa, Yannic Pilloni, James Sheppard und Alex Wall verzichten. Auch Gegner Salzburg musste dabei auf Ty Loney, Troy Bourke, Tyler Lewington, Florian Baltram, Lucas Thaler, Ali Wukovits und Peter Hochkofler verzichten.

Doch warum sind derzeit so viele Spieler verletzt? In der Liga haben die Teams in etwa 20 Spiele absolviert, es steht noch mehr als die Hälfte am Programm. Für die Salzburger Bullen könnte die Doppelbelastung mit der Champions Hockey League durchaus eine Rolle gespielt haben.

Aber Head-Coach Matt McIlvane äußert gegenüber den „Salzburger Nachrichten“ auch noch weitere Gedanken: „Hockey hat in den letzten 20 Jahren einen grundlegenden Wandel erfahren. Das Spiel ist noch schneller und härter geworden, die Spieler sind noch stärker und noch schneller geworden. Das ist einfach ein Fakt, mit dem wir leben müssen.“

Dass die Spieler und der Eishockeysport in den letzten Jahren deutlich schneller wurde, ist ein Fakt, der definitiv unbestritten ist. Betrachtet man aber die Physis, so findet man hier eine interessante Statistik. Wenn man nur nach dem Körpergewicht geht, so erkennt man, dass die Spieler immer leichter werden. Vor 10 Jahren, also in der Saison 2012-2013, lag das Durchschnittsgewicht der Spieler bei den Teams zwischen 84kg und 89kg. In der aktuellen Saison liegt man hier zwischen 80kg und 85kg. Im Schnitt wurden die Spieler also um vier Kilogramm leichter, die Körpergröße bleibt jedoch nahezu unverändert.

Tom Barrasso, Headcoach von Asiago, nimmt aber auch die Schiedsrichter in die Kritik, denn laut ihm werden die Topspieler zu wenig geschützt und in anderen Ligen, werden vor allem Halten und Klammern deutlich strenger bestraft, als es in der ICEHL der Fall ist.

Für den derzeitigen Anstieg an Verletzten gibt es wohl nicht nur einen Grund. Die vielen Spiele, der höhere Speed, das geringere Körpergewicht und möglicherweise auch die Schiedsrichter-Entscheidungen, können in Summe aber den Ausschlag dafür geben, dass immer mehr Teams mit Langzeitausfällen konfrontiert sind.

Das bedeutet, dass sich die Teams eigentlich durchgehend mit dem Transfermarkt beschäftigen müssen um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein und schneller reagieren zu können. Doch der Markt ist ziemlich leer gefegt, was wiederum bedeutet dass sich die Clubs in den eigenen Reihen helfen lassen und auf den Nachwuchs vertrauen müssen. Zumindest ein positiver Nebeneffekt aus der an sich sehr negativen Entwicklung… 

www.hockey-news.info, Bild: GEPA pictures/ Gintare Karpaviciute

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