Die Gefahr besteht im Eishockey ebenso wie im Handball, American Football oder Basketball: In all den beliebten Mannschaftssportarten erleiden die Spieler eine Gehirnerschütterung.
Oft wird die Verletzung unterschätzt, obwohl eine nicht erkannte Gehirnerschütterung lebenslange gesundheitliche Folgen haben kann. Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung hat nun die 2016 veröffentlichte Gehirn-Erschütterungs-Test-App (kurz: GET-App) weiterentwickelt. Die App ist kostenlos und unterstützt Vereine bei der Früherkennung von Gehirnerschütterungen.
Die neue Trainerversion der GET-App, die am Donnerstag (27.02.) in Berlin-Hohenschönhausen gemeinsam mit den Eisbären Berlin sowie der Deutschen Eishockey Liga vorgestellt wurde, richtet sich gezielt an Trainer und Betreuer im Mannschaftssport – auch und gerade im Breiten- und Jugendsport. Die Erweiterung erlaubt es erstmals, Baseline-Werte für ein gesamtes Team zu speichern, um im Notfall sofort darauf zurückgreifen und Veränderungen erkennen zu können (Baseline = Ruhewert, der vor der Saison erhoben wird).
„Seitdem wir die GET-App veröffentlicht haben, wurde aus dem Kreis der Trainerinnen und Trainer wiederholt der Wunsch geäußert, die Einzelnutzung auf Mannschaften auszuweiten“, sagt Helga Lüngen, Geschäftsführerin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. „Wenn so eine Anregung von der Basis kommt, ist sie für uns Auftrag und Verpflichtung zugleich.“
Unter Mitarbeit von Dr. Axel Gänsslen, der zu den Initiatoren der Kampagne ‚Schütz deinen Kopf’ gehört, wurde die App entsprechend weiterentwickelt. „Das Ziel der App ist es, dass wir auch einem Nicht-Mediziner ermöglichen, festzustellen, ob es eine Gehirnerschütterung sein könnte“, erklärt der Unfallchirurg und Mannschaftsarzt der Grizzlys Wolfsburg. Im integrierten Notfalltest werden die Symptome innerhalb von wenigen Minuten abgefragt, ergänzt durch einen Reaktions- und Gleichgewichtstest.
Bei der DEL steht das Thema grundsätzlich ganz weit oben auf der Agenda. „Wir haben bereits viele Dinge umgesetzt, damit sich die Verletzungen am Kopf möglichst verringern“, sagt Jörg von Ameln, Leiter Spielbetrieb. Das reicht von härteren Strafen bei Fouls gegen den Kopf, über regelmäßige Untersuchungen der Spieler bis hin zu weicheren Banden in den Stadien und Arenen.
www.del.org, Pic: Monique Wüstenhagen
