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Lustenau-Boss Oberscheider: „Ein Murks bleibt ein Murks“

Letzte Woche berichteten wir, dass der EHC Lustenau das Projekt „neue Eishalle“ selbst in die Hand nehmen will. Nun spricht der Boss Herbert Oberscheider selbst über diese Pläne und verrät auch geplante Investitionssummen sowie Fassungsvermögen.

Herbert Oberscheider gibt im umfangreichen Interview mit der „Neuen“ Einblicke in das neuen Multifunktionsarena-Projekt in Lustenau. Laut seinen Angaben plant er es schon seit über drei Jahren, seit dem Zeitpunkt als er erfahren hat, dass die alte Arena statische Probleme habe und nur noch  begrenzte Zeit genützt werden kann. Oberscheider stellte ein ganzes Projektteam mit namhaften Mitgliedern auf und konkretisiert nun seine Pläne.

„Es gibt drei Möglichkeiten, entweder man baut eine neue Hülle um die bestehende Eisfläche, aber ich glaube nicht, dass das sinnvoll ist, denn ein Murks bleibt ein Murks. Variante zwei wäre, dass die Gemeinde eine Halle baut, oder die Gemeinde stellt uns ein Areal von ca. 20.000m² zur Verfügung und wir stellen das Projekt auf die Beine.“

Die Gemeine-Fraktionen haben am Montag bereits ihre Bereitschaft signalisiert, Oberscheider bleibt aber Realist, denn selbst wenn man sofort beginnt, muss man fünf bis sieben Jahre lang warten, bis die Halle tatsächlich eröffnet werden kann. Oberscheider hat selbst das jetzige Areal ins Spiel gebracht und will dieses erweitern. Die angrenzende Tennisanlage, könnte auf das Dach der neuen Arena übersiedelt werden, der Tennisclub hätte dieser Idee bereits zugestimmt.

Das gesamte Volumen dieses Projekts beziffert Oberscheider derzeit mit etwa 70 – 80 Millionen Euro. Eine Summe, die durchaus hohe Wellen schlagt, aber man erkennt den Visionär dahinter: „Was mützt es 20 Millionen in etwas zu investieren, dass am Ende nicht wirklich funktioniert, da ist es doch sinnvoller 70 Millionen in ein herausragendes Projekt zu stecken.“ Oberscheider zeigt sich auch heutiger Sicht auch zuversichtlich, dass diese Summer finanziert werden kann und die Halle am Ende wirtschaftlich positiv betrieben wird. Konzipiert wäre die neue Halle mit einem Fassungsvermögen von rund 6000 Zusehern.

So ein enormes Projekt hätte auch über die Grenzen hinaus eine enorme Strahlkraft, vergleichbares gibt es nur in München, Zürich und Mailand (aktuell im Bau für die Olympiade 2026). Hier muss natürlich auch weiter gedacht werden, denn dabei geht es nicht nur noch um Eishockey oder den EHC Lustenau, sondern auch um Tourismus, Kultur, Wirtschaft und den Sport im Allgemeinen, so Oberscheider.

Aber was passiert nun mit der derzeitigen Halle, wie man hört, kann in dieser nur noch bis Oktober 2024 gespielt werden. Oberscheider vertritt eine klare Meinung: „Ich halte es nicht für sinnvoll hier noch viel Geld in ein Provisorium zu investieren. Es gäbe Ideen ähnlich dieser in Sterzing nach dem Halleineinsturz. Mir wäre es wichtig das Neubauprojekt schnellstmöglich umzusetzen.“

www.hockey-news.info, Pic: Von Reinhard Müller – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

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