Die Causa um Robert Lukas, die im Spätherbst für Aufregung sorgte, geht nun in die nächste Phase. Der Nachwuchsleiter der Black Wings Linz verklagte nach Mobbingvorwürfen mitsamt mehrmonatiger Sperre den österreichischen Eishockeyverband!
Was war passiert? Mobbing, psychische Gewalt, fehlende Kommunikation und willkürliche Handlungen waren die Vorwürfe, mit denen sich der Linzer Nachwuchsleiter Bobby Lukas im Oktober konfrontiert sah. Kinder sollen ohne nachvollziehbare Begründung vom Verein verbannt worden sein, woraufhin Eltern sich an den ÖEHV wandten und sich über Lukas beschwerten.
Was folgte war eine unbedingte dreimonatige Sperre, sowie eine bedingte für weitere neun Monate (wir berichteten). Grundlage dafür soll ein Video gewesen sein, das Lukas bei einem U15 Spiel Ende September lautstark an der Bank schreiend und wild gestikulierend zeigt. Die Zurufe galten einem Nachwuchsspieler, nach dessen Wechsel Lukas nochmal wild gestikulierend gegenüber dem Spieler und einen Zettel auf den Boden werfend zu sehen ist.
Der Verband leitete auf Grund des Videos ein Ermittlungsverfahren ein, stellte fest, dass Lukas „den Spieler erniedrigt und dem Ansehen des Eishockeysports Schaden zugefügt habe“ und sperrte den Nachwuchsleiter.
Lukas selbst gab sich danach selbstkritisch und einsichtig. „Ich hätte natürlich ruhiger bleiben müssen“. Er entschuldigte sich nach dem Spiel zuerst beim Spieler und dann beim Vater und vor der versammelten Mannschaft. „Die Kinder haben darüber gelacht. Es ist aber nicht zum Lachen. Ich arbeite an mir selbst, meine Emotionen im Griff zu haben. Das ist nicht immer leicht“, so Lukas damals gegenüber der „OÖN“.
Lukas erhielt auch Rückendeckung von mehreren Eltern, darunter auch dem Vater des genannten Spielers, der dem Verband ein Statement zukommen ließ und meinte: „Es gibt wenige Trainer, die mit so einer Leidenschaft dabei sind, wie Robert Lukas. Er lebt dafür, den Kindern den Sport näherzubringen und sie besser zu machen. Diese Leidenschaft braucht es aber.“
Der Verband gab weder Lukas noch den Linzern oder den Eltern die Möglichkeit zu einer Stellungnahme. Diese Vorgehensweise stieß Lukas sauer auf und er nahm sich einen Anwalt: „Wie ich vom ÖEHV behandelt worden bin, war meiner Meinung nach nicht fair. Man hat schon das Recht, angehört zu werden. Auf Berufungen und Beweise wurde meiner Meinung nach nicht eingegangen“, so der 46-jährige gegenüber der „Kronen Zeitung“.
Lukas bekräftigt auch heute noch, dass er nicht alles richtig machte, möchte mit dem Weg vors Gericht aber dafür sorgen, dass künftig wesentlich objektiver geurteilt wird: „Klar gibt’s Sachen, die ich nicht machen soll und für die ich auch bestraft wurde. Aber auf der anderen Seite gibt’s Sachen, für die ich bestraft wurde, die so gar nicht stattgefunden haben – und das darf einfach nicht sein. Die Statuten gehören geändert! Es ist schade, dass man auf gerichtlichem Weg erzwingen muss, dass nicht einfach über die Leute drüber gefahren werden kann. So etwas darf in dieser Art und Weise nicht mehr passieren! Da geht’s nicht um Robert Lukas, da geht’s darum, dass Trainer allgemein gegen teils anonyme Anschuldigungen geschützt gehören.“
Gestern fand der erste Verhandlungstag statt, laut Lukas hätte der ÖEHV eingeräumt, dass man die Statuten ändern will, weshalb das Verfahren jetzt erstmal ruht. Man darf gespannt sein, wie die Sache weitergeht.
