Am 2.Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2019/20. Gibt es auch heuer wieder eine Cinderella-Story a la St.Louis oder kann Tampa seinen Favoritenstatus gerecht werden? In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Nach sechs Playoff-Teilnahmen in Folge verpassten die Minnesota Wild in der vergangenen Saison die „postseason“ doch relativ deutlich. Sieben Zähler fehlten dem Team aus dem „Hockey State“ in der Endabrechnung. Mit nur 210 erzielten Toren beendete man die Saison nur auf Rang 26 – somit war klar, dass man nach torgefährlichen Stürmern Ausschau halten wird. Der neue General Manager Bill Guerin holte Mats Zuccarello in die „twin cities“ – der Norweger unterzeichnete einen 30 Millionen US Dollar schweren 5-Jahresvertrag. Weitere, wirklich namhafte Verstärkungen blieben aber aus, somit darf man gespannt sein ob Minnesota, mit einem alternden Kader, die Rückkehr in die Playoffs schaffen wird.
Minnesota Wild Infobox | |
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Zugänge: | Mats Zuccarello, Ryan Hartman, Nico Sturm |
Abgänge: | Pontus Aberg, Matt Read, Nare Prosser, Eric Fehr |
2019 1st Round Pick: | 12th - Matthew Boldy |
Top 3 Prospects: | Matthew Boldy, Nico Sturm, Kirill Kaprizov |
Nach einer eher durchwachsenen Saison 2017/18 fand Zach Parise wieder besser in die Spur, lieferte im Vorjahr 28 Tore und 33 Assists ab und war somit punktbester Crack der Wild. Mit 35 Jahren jagt aber auch schon der Zahn der Zeit am „hometown boy“ dessen Vertrag aber noch bis zum Ende der Saison 2024/25 läuft. Die #11 hat mit seinen Skills und seiner Erfahrung einen Fixplatz in den Top 6, wie auch im Powerplay. Mats Zuccarello soll für viel Torgefahr sorgen und wird ebenfalls in den vorderen Reihen aufgeboten werden. Der 32-jährige Norweger hat bereits 511 NHL-Spiele auf dem Buckel und konnte 355 Punkte einsammeln. Viele Augen werden sich auf die zwei etwas jüngeren Flügelstürmer, Jason Zucker und Kevin Fiala, richten. Zucker war in der „offseason“ immer wieder Bestandteil von Tradegerüchten, heuer darf man mehr als 42 Punkte erwarten. Kevin Fiala wurde an der Deadline nach Minnesota geschickt, mit sieben Punkten in 19 Spielen feierte er aber nicht unbedingt einen idealen Einstand.
Eric Staal geht in seine bereits 16. Saison, sein Vertrag läuft endet nach der Saison 2020/21. Captain Mikko Koivu könnte heuer in Reihe 3 rutschen, da Youngster Luke Kunin den Platz des 2nd Line Centers im Auge hat. Koivu absolvierte jedes seiner 973 NHL Spiele für Minnesota, der Kontrakt läuft nach dem Ende der kommenden Saison aus. In den unteren Angriffsreihen vertraut man auf Ergänzungsspieler wie Ryan Hartman oder Marcus Foligno. Ryan Donato und auch Jordan Greenway haben Potenzial für die Top 6, bisher konnte sie dieses aber noch nicht abrufen. „Bitte warten“ heißt es weiterhin auf den russischen Supersniper Kirill Kaprizov. Der Vertrag des Russen mit ZSKA Moskau läuft kommenden Sommer aus, vielleicht dürfen die Wild in der kommenden Runde einen neuen Angriffs-Thread im Team begrüßen. Der Deutsche Nico Sturm könnte auch für einige Einsätze zur NHL-Franchise stoßen, die Saison wird der Stürmer aber bei den Iowa Wild beginnen.
Mit 34 Jahren ist Ryan Suter noch immer einer der wichtigsten Cracks in der Defensive der Wild. Im Vorjahr stand der US-Amerikaner durchschnittlich 26:42 Minuten auf dem Eis und lag damit mehr als zwei Minuten vor dem nächsten Feldspieler, Jared Spurgeon. Suter lieferte auch gewohnt gute Zahlen ab – mit 47 Punkten beendete er zum siebenten Mal eine Saison mit mehr als 40 Zählern. Der Vertrag mit dem ehemaligen 7th Overall Pick aus dem NHL Entry Draft 2003 läuft noch für weitere sechs Jahre. Zwei Jahre mehr an den Verein gebunden ist der schon vorhin erwähnte Spurgeon. Er wurde im Sommer mit einem mit einer 53 Millionen Dollar schweren Vertragsverlängerung ausgestattet, die in bis zum Ende der Saison 2026/27 in St.Paul hält. Der 29-jährige Kanadier beendete die Saison mit 43 Zählern und zählt zu einer fixen Größe in den Top 4.
Ergänzt werden die ersten beiden D-Pairs durch den physisch starken Matt Dumba, der in den letzten Jahren auch offensiv immer mehr in Schuss kam und den Schweden Jonas Brodin. Bemerkenswert: in nur 32 Spielen lieferte Dumba zwölf Tore ab – ein starker Wert für einen Verteidiger. Im dritten Paar fällt die Qualität merklich ab – dort finden sich mit Brad Hunt und Nick Seeler zwei solide NHLer, auch Greg Pateryn darf sich Hoffnungen auf Einsätze machen. Eventuell kann auch Youngster Louie Belpedio überraschen und den Sprung in das Aufgebot schaffen.
Devan Dubnyk geht in seine fünfte volle Saison bei den Wild und ist auch heuer die unangefochtene #1 zwischen den Pfosten. Mit 33 Jahren hat Dubnyk noch genügend Qualität um die Wild lange im Playoff-Rennen zu halten. Der Vertrag mit dem Kanadier läuft noch bis zum Ende der Saison 2020/21. Der um ein Jahr jüngere Alex Stalock gibt erneut Dubnyks Backup. In den vergangenen beiden Jahren stand der US-Boy in 49 Spielen auf dem Eis, in der Saison 2018/19 rutschte seine Fangquote unter 90% – will Minnesota konkurrenzfähig bleiben, muss dieser Wert wieder nach oben gehen. Viele Hoffnungen ruhen auf dem finnischen Talent Kaapo Kahkonen. Mit 23 geht Kahkonen in seine zweite Saison bei den Iowa Wild, dem Farm-Team der Minnesota Wild. Gut möglich, dass der Finne in zwei Jahren bereits das Tor der NHL-Franchise hütet.
Minnesota Wild Lineup | ||
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Stürmer | ||
Jason Zucker | Eric Staal | Kevin Fiala |
Zach Parise | Luke Kunin | Mats Zuccarello |
Ryan Donato | Mikko Koivu | Ryan Hartman |
Jordan Greenway | Joel Eriksson Ek/Victor Rask | Marcus Foligno |
Verteidiger | Torhüter | |
Ryan Suter | Mathew Dumba | Devan Dubnyk |
Jonas Brodin | Jared Spurgeon | Alex Stalock |
Nick Seeler | Brad Hunt/Greg Pateryn |
Hockey-News Projection: Die Minnesota Wild kommen nicht wirklich vom Fleck. Der Kader blieb weitestgehend unverändert, es mangelt an richtiger Star-Power. Auch heuer könnte Minnesota den Playoff-Einzug verpassen.