Am 2.Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2019/20. Gibt es auch heuer wieder eine Cinderella-Story a la St.Louis oder kann Tampa seinen Favoritenstatus gerecht werden? In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Mit exakt 100 Punkten sicherten sich die Nashville Predators in der vergangenen Spielzeit die Krone in der Central Division. Konnte man im Vorjahr in die zweite Runde der Playoffs vorstoßen, war heuer bereits in Runde 1 Schluss. Mit 2:4 verabschiedete man sich gegen die Dallas Stars in die Sommerpause, in welcher Langzeit General Manager David Poile zwei gravierende Änderungen am Kader vornahm. Nach drei Jahren trennte man sich von P.K. Subban und transferierte diesen nach New Jersey. Der Grund dahinter war klar: man wollte Capspace freischaufeln, um mit Matt Duchene seine Center-Tiefe zu verstärken. Duchene unterzeichnete einen 56 Millionen Dollar schweren 7-Jahresvertrag. Ansonsten blieb der Kader weitestgehend intakt.
Nashville Predators Infobox | |
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Zugänge: | Matt Duchene, Steven Santini, Jeremy Davies, Daniel Carr |
Abgänge: | P.K. Subban, Wayne Simmonds, Zac Rinaldo |
2019 1st Round Pick: | 24th - Philip Tomasino |
Top 3 Prospects: | Dante Fabbro, Philip Tomasino, Eeli Tolvanen |
Mit Ryan Johansen und Matt Duchene verfügen die Predators nun über einen interessanten „1-2-punch“ auf der Center-Position. Beider Cracks haben ihre Qualitäten bereits mehrfach unter Beweis gestellt, beide sind mit ihren acht Millionen Jahresgehalt die Topverdiener des Teams aus dem US-Bundesstaat Tennessee. Johansen führte Nashville’s Team mit 64 Zählern an, sein Platz in der ersten Reihe dürfte so gut wie fix sein. Dahinter landet Duchene, der mit seinen 28 Jahren bereits 727 NHL-Spiele in den Beinen hat. Beflügelt werden die beiden Center durch die starken Goalscorer Viktor Arvidsson und Filip Forsberg. Arvidsson erzielte in der abgelaufenen Saison 34 Tore, in nur 58 Spielen – damit war der Schwede der gefährlichste Goalgetter der Preds.
Der Zugang von Duchene könnte für Kyle Turris einen Wechsel auf dem Flügel bedeuten, denn mit Nick Bonino und Colton Sissons verfügt man über passenden 3rd/4th Line Material. Mikael Granlund wechselte zur Deadline nach Nashville, fand aber mit fünf Punkten in 16 Spielen so gar nicht in die Spur. Vom Finnen muss heuer bedeutend mehr kommen. Routinier Craig Smith war auch in der vergangenen Saison ein zuverlässiger Scorer und knackte zum fünften Mal in seiner Karriere die 20-Toremarke. Er ist quasi der Inbegriff des „secondary scorings“. Die Sturmreihen verfügen über eine gesunde Mischung an jungen, technisch sehr versierten, Leistungsträgern und „role players“ , die genau wissen welchen Platz sie im Lineup einnehmen müssen, um dem Team auch zu helfen. Am Ende bleibt noch eine Frage: schafft es Eeli Tolvanen, der lange als Superprospect galt, im Laufe der kommenden Saison in das Aufgebot der Preds?
Die Defensive ist schon seit langer Zeit das Prunkstück bei den Predators. Das Management schafft es auch hier immer wieder junge Cracks heranzuführen und aus ihnen Top-Pair Verteidiger zu machen. Shea Weber, Ryan Suter, Roman Josi um einige zu nennen. Der nächste Youngster, dem eine große Zukunft prognostiziert wird, ist Dante Fabbro. Viel wird vom kanadischen Allrounder gehalten, deswegen war ein Trade um P.K. Subban auch eine logische Konsequenz. Fabbro debütierte im Vorjahr für die Preds und geht in seine erste volle Saison, in welcher er vermutlich gleich in den Top 4 starten wird. Angeführt wird die Defensive aber weiterhin von Captain Roman Josi, der mit 56 Zählern nicht nur punktbester Verteidiger, sondern auch zweitbester Preds-Scorer war. Der Vertrag mit dem 29-jährigen Schweizer läuft zwar kommenden Sommer aus, vieles deutet aber darauf hin, dass man auch in Zukunft zusammenarbeiten wird. Eines dürfte aber auch klar sein: das Gehalt des in Bern geborenen Verteidigers dürfte sich dann doch vermutlich mehr als verdoppeln – mit vier Millionen US Dollar ist Josi zurzeit definitiv unterbezahlt.
Headcoach Peter Laviolette kann auch auf die Dienste von Ryan Ellis und Mattias Ekholm zurückgreifen. Beide gelten als Allrounder mit wenig Fehlern und ergänzen Top 4 perfekt. Routinier Dan Hamhuis geht mit 26 Jahren in seine bereits 16. NHL-Saison, Steven Santini, der im Trade um P.K. Subban nach Tennessee kam, komplettiert die absolut ausgewogene Defensive der Raubtiere.
Erneut gehen die Predators mit einem rein finnischen Goalie-Duo in die bevorstehende Saison. Altmeister Pekka Rinne geht mit 36 Jahren in seine bereits zwölfte volle NHL-Saison. In der „regular season“ lieferte er zuletzt gute Zahlen ab, welche er aber in den Playoffs nicht halten konnte. Der Vertrag des Routiniert läuft noch für zwei weitere Jahre, dann wird er das Zepter im Tor vermutlich an Juuse Saros übergeben. Auch dessen Vertrag ist nur bis zum Ende der Saison 2021/22 gültig, dennoch darf der 24-jährige Finne als sein Nachfolger angesehen werden. Es sollte auch keinen überraschen, wenn Saros Stück für Stück mehr Einsätze bekommt um ihn an die Position der #1 heranzuführen. Bemerkenswert: ganze 16 Zentimeter Körpergröße unterscheidet die beiden Netminder, dennoch zählen beide zu den stärkeren Goalies der gesamten Liga. Wenn Rinne und Saros in Bestform sind, hat Nashville eines der besten Tandems, was am Ende des Tages entscheidend sein kann.
Nashville Predators Lineup | ||
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Stürmer | ||
Viktor Arvidsson | Ryan Johansen | Kyle Turris |
Mikael Granlund | Matt Duchene | Filip Forsberg |
Rocco Grimaldi/Miikka Salomaki | Colton Sissons | Craig Smith |
Calle Jarnkrok | Nick Bonino | Austin Watson |
Verteidiger | Torhüter | |
Roman Josi | Ryan Ellis | Pekka Rinne |
Mattias Ekholm | Dante Fabbro | Juuse Saros |
Dan Hamhuis | Steven Santini |
Hockey-News Projection: Nashville hat weiterhin jede Menge Qualität in den eigenen Reihen. Die Predators werden auch heuer in den Top 3 der Central Division landen und sich somit zum sechsten Mal in Folge für die Playoffs qualifizieren.