Am 2.Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2019/20. Gibt es auch heuer wieder eine Cinderella-Story a la St.Louis oder kann Tampa seinen Favoritenstatus gerecht werden? In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Wie knüpft man an eine solche Saison an? An eine Saison, in welcher man im Jänner am Tabellenende war, nur um einen unglaublichen Run mit dem ersten Stanley Cup der Vereinsgeschichte zu vollenden? Die Messlatte liegt unglaublich hoch, auch weil man auch die Blues, die bis ans Tabellenende gerutscht sind, im Gedächtnis hat. Mit viel Euphorie ging es für General Manager Doug Armstrong und seine Helfer in die Sommerpause, in welcher man das Team an nur wenigen Positionen veränderte. „Grit-Guy“ Patrick Maroon verließ das Team, Verteidiger Joel Edmundson transferierte man für Justin Faulk nach Carolina. Ansonsten sind alle wichtigen Leistungsträger wieder mit an Bord und gehen in die „Mission: Titelverteidigung“.
Minnesota Wild Infobox | |
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Zugänge: | Justin Faulk, Andreas Borgman, Derrick Pouliot |
Abgänge: | Joel Edmundson, Jordan Schmaltz, Michael Del Zotto, Patrick Maroon, Dominik Bokk |
2019 1st Round Pick: | - |
Top 3 Prospects: | Robert Thomas, Jordan Kyrou, Klim Kostin |
In den Playoffs war es vor allem Ryan O’Reilly, der die Blues zum ersten Cup der Vereinsgeschichte führte. Dafür wurde der Kanadier auch mit der „Conn Smythe Trophy“ als Playoff-MVP ausgezeichnet. Doch auch in der „regular season“ war der starke 2way-Center mit 77 Zählern eine echte Macht. 49 Assists bedeutenden Team-Bestwert, in den Playoffs legte „RoR“ 23 Punkte in 26 Spielen nach. Somit dürfte seine Position als Top 6 Center definitiv nicht zur Diskussion stehen. Auch im Powerplay und in Unterzahl wird O’Reilly eine wichtigste Konstante sein. Komplettiert werden die beiden Center-Spots durch Brayden Schenn, dessen Vertrag nach der kommenden Saison ausläuft. Vladimir Tarasenko knackte als einziger Blues-Crack die 30-Toremarke und hält nach 497 NHL-Spielen bei 418 Punkten. 1st Line Flügel und ein Fixplatz im Powerplay sind dem 27-jährigen Russen sicher. Jaden Schwartz war mit zwölf Toren bester Playoff-Goalgetter und läuft ebenfalls in den ersten beiden Angriffslinien auf. In den Bottom 6 finden sich Tyler Bozak, die beiden Youngster Robert Thomas und Robby Fabbri, sowie Routinier Alex Steen wieder. Abgerundet wird das Sturmaufgebot durch Trainingcamp-Überraschung Sam Blais, sowie den Russen Ivan Barbashev und Oskar Sundqvist.
Captain Alex Pietrangelo geht in seine bereits zehnte Saison NHL-Saison und ist auch weiterhin der #1 Defender bei den Blues. Mit 41 Zählern lieferte er den besten Wert aller Blues-Verteidiger ab, der Vertrag des 29-jährigen Kanadiers läuft aber nach der bevorstehenden Saison aus. Pietrangelo, der sich mit Kanada auch schon zum Olympiasieger krönte, wird in so gut wie jeder Spielsituation auf dem Eis stehen. Youngster Vince Dunn soll vom Routinier lernen, hofft man im jungen Verteidiger den Nachfolger Pietrangelos heran zu züchten. Mit 35 Punkten spielte der Kanadier in der abgelaufenen Saison schon groß auf und hat sich somit seinen Platz im Top-Pair erspielt. Gerade wegen Spieler wie Jay Bouwmeester war die Defensive, neben dem brillanten Goaltending, der Schlüssel zum ersten Cup-Triumph der Blues. Boumeester geht mit seinen 36 Jahren ins letzte Vertragsjahr, mit seiner Erfahrung ist er aber nach wie vor eine enorm wichtige Personalie im Aufgebot der Blues. Colton Parayko wird mit seinem enorm harten Schuss von der blauen Linie für Gefahr sorgen, Neuzugang Justin Faulk gibt dem Coaching Staff jede Menge Optionen. Faulk kann, wie Pietrangelo, alle Spielsituationen spielen. Nachdem man den US-Amerikaner nach St.Louis geholt hat, wurde der Vertrag auch gleich um sieben weitere Jahre verlängert. Abgerundet wird die enorm stark besetzte Defensive durch den 32-jährigen Schweden Carl Gunnarsson.
2011 wurde Jordan Binnington von den Blues gedrafted, bis zum vergangenen Jänner sah es eher nach „career backup“ oder „minor #1“ aus – keiner hatte eine solche Leistungsexplosion auf dem Radar. Aber auch genau deswegen sind Zweifel durchaus berechtigt. Von 2013 bis 2018 spielte der Kanadier fast ausschließlich im Unterbau, rutsche im Jänner aufgrund desaströser Leistungen von Jake Allen in den NHL-Kader. Was danach folgte, ist Geschichte. Binnington zündete und lieferte in 32 Spielen einen Gegentorschnitt von 1,89 und eine Fangquote von 92,7% ab. Die alles entscheidende Frage: kann Binnington diese Leistungen auch weiterhin konstant abrufen? Wenn ja, dann sollte es absolut keine Zweifel an der #1 Position des 26-jährigen Linksfängers geben. Jake Allen geht in seine sechste volle Saison mit dem St.Louis Blues und rutschte aufgrund mäßiger Leistungen in die Backup-Rolle. Der 29-jährige Kanadier steht noch für zwei weitere Jahre unter Vertrag. Kann Binnington diese Leistungen wiederholen und auch Allen wieder besser in Schuss kommen, dann verfügen die Blues über ein starkes Goalie-Duo, welches eigentlich mit jedem ligaweit mithalten kann.
St.Louis Blues Lineup | ||
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Stürmer | ||
Jaden Schwartz | Brayden Schenn | Vladimir Tarasenko |
Alex Steen | Ryan O'Reilly | David Perron |
Robby Fabbri | Tyler Bozoak | Robert Thomas |
Zach Sanford/Samuel Blais | Ivan Barbashev | Oskas Sundqvist |
Verteidiger | Torhüter | |
Vince Dunn | Alex Pietrangelo | Jordan Binnington |
Jay Bouwmeester | Colton Parayko | Jake Allen |
Carl Gunnarsson | Justin Faulk |
Hockey-News Projection: Die Euphorie wird St.Louis einen netten Rückenwind geben. Qualitativ sieht es weitestgehend durchaus gut aus, dennoch ist die eigene Division nicht wirklich schlechter geworden. Am Ende könnte es für eine Wildcard reichen.