Am 7. Oktober startet die National Hockey League (NHL) in die Saison 2022/2023. Nachdem die Regentschaft des Tampa Bay Lightning von der Colorado Avalanche gebrochen wurde, ist die Lawine aus Denver der neue Gejagte! In der alljährlichen Preview-Serie rückt Hockey-News.info jeden Tag ein anderes Team in den Fokus.
Die vergangene Saison war für die New York Islanders nicht Fisch und nicht Fleisch. Die lange Serie an Auswärtsspielen zu Beginn wurde völlig vergeigt, zwischendurch legte man durchaus wieder gute Serien hin, am Ende aber reichte es deutlich nicht für die Play-Off Teilnahme. Ganze 16 Punkte fehlten auf die Washington Capitals. Das Ausscheiden hatte eine Menge Gründe, aber einer stach besonders hervor. MIt nur 229 erzielten Tore fehlte es definitv am offensiven Output. Wenn deine beiden Topscorer dann auch nur 59 Scorerpunkte in einer vollen Saison auf ihrem Konto haben, weiß man auch, dass es um den Sturm der Islanders nicht gerade rosig bestellt ist.
New York Islanders Infobox | |
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Zugänge: | Alexander Romanov |
Abgänge: | Austin Czarnik, Thomas Hickey, Michael Dal Colle |
2022 1st Round Pick: | - |
Top 3 Prospects: | Aatu Räty, Robin Salo, William Dufour |
Trotz der missglückten Saison kam es für viele überraschend, dass Head-Coach Barry Trotz seinen Hut nehmen musste. Trotz zählt zu den erfolgreichsten und am längsten dienenden Coaches in der NHL. Noch weitaus überraschender war aber die Bestellung seines Assistant Coaches Lane Lambert zum neuen Cheftrainer. Die Gedanken die sich hier GM Lou Lamoriello gemacht hat, erschließen sich bei vielen Experten schlichtweg nicht. Nun liegt es aber an Lambert aus dem Team wieder eine erfolgreiche Einheit zu formen. Dies könnte sich jedoch als schwierige Aufgabe gestalten, denn am Transfermarkt waren die Islanders so gut wie unsichtbar.
New York Islanders Lineup
Stürmer
Josh Bailey Brock Nelson Kyle Palmieri
Anders Lee Mathew Barzal Anthony Beauvillier
Zach Parise Jean-Gabriel Pageau Oliver Wahlstrom
Matt Martin Casey Cizikas Cal Clutterbuck
Verteidiger Torhüter
Adam Pelech Ryan Pulock Ilya Sorokin
Alexander Romanov Noah Dobson Semyon Varlamov
Robin Salo/Sebastian Aho Scott Mayfield
Dementsprechend bleibt der Sturm unverändert. Reihe eins wird aller Voraussicht nach von Brock Nelson gecentert. Ihm zur Seite stehen die Veteranen Josh Bailey und Kyle Palmieri. Man will den drei Cracks sicherlich nicht unrecht tun, aber betrachtet man andere erste Linien, vor allem auch die der direkten Konkurrenz aus der Division, so steht man hier mindestens eine Stufe darunter. Nach wie vor ruhen die Hoffnungen vieler Isles-Fans auf Center Matthew Barzal. Der 25-jährige spielte in seiner Rookie-Saison 2017/18 groß auf, seither stagnierten aber seine Leistungen. Die Ausbeute der letzten Saison sieht auch nicht allzu erfreulich aus. 59 Punkte aus 73 Spielen und dazu eine -15 entspricht nicht den Erwartungen eines potenziellen Führungsspielers und Gesicht einer Franchise, für das ihn viele zu Beginn seiner Karriere gehalten haben. Unbestritten verfügt Barzal über jede Menge Talent, es liegt nun aber an ihm, dies auch wieder am Eis zu zeigen. Ihm zur Seite stehen Captain Anders Lee und Anthony Beauvillier. Beide zusammen kamen im Vorjahr auf 80 Scorerpunkte und auch hier gilt das gleiche wie für Reihe eins. Alle drei sind gute Eishockey-Spieler, aber niemand von ihnen kann genügen bewirken um das Team wirklich nach oben zu katapultieren.
In der dritten Reihe läuft auf der Center Position Jean-Gabriel Pageau auf, der seine Stärke beim Face-Off und in der Physis zeigen kann. Von den Attributen her, ist er ein sehr guter Dritt-Linien-Center, aber sein offensiver Output von 39 Punkten ist für ein Team wie die Islander zu wenig. An seiner Seite spielt Sturmhoffnung Oliver Wahlström. Auch von ihm erwartete man sich vieles, mit nur 13 Toren ist er aber ebenso viel schuldig geblieben. Er ist jedoch erst 22 Jahre alt und man sollte ihm noch das ein oder andere Jahr geben um zu zeigen, was in ihm steckt. Ergänzt wird Reihe drei von Zach Parise, ein großer Name, der jedoch auch seinem Alter Tribut zollen muss.
Seit Jahren unverändert ist Reihe vier bestehend aus Matt Martin – Casey Cizikas – Cal Clutterbuck. Diese Linie spielt dermaßen hart, dass sie wirklich für jede Mannschaft unangenehm zu spielen ist. Speziell die beiden Flügel Martin und Clutterbuck scheinen stets ganz vorne in der Hit-Statistik auf. Cizikas ist zudem ein guter Face-Off Mann. Alle drei Spieler nehmen auch eine wichtige Rolle im Penalty Killing ein, welches mit einem Wert von 84,4% wirklich ausgezeichnet war. Lediglich die Carolina Hurricanes und San Jose Sharks hatten hier in der abgelaufenen Saison einen besseren Wert.
Die Defensive der Islanders ist durchaus sehr gut und vor allem kompakt. Die Spieler wissen was ihr Job ist und keiner versucht Wunderdinge zu vollbringen. Zudem ist die Verteidigung auch mit der nötigen Härte und Robustheit ausgestattet. An Adam Pelech und Ryan Pulock vorbeizukommen ist für jeden Gegner schwer und bei Zweikämpfen in den Ecken zieht man meist den kürzeren. Das zweite Defender-Paar wird von Noah Dobson angeführt, der sich letztes Jahr wirklich hervorragend entwickelte und einer der wenigen Lichtblicke war. Mit satten 51 Punkten war er sogar drittbester Scorer, 25 seiner Punkte konnte er im Powerplay erzielen. Zudem ist er erst 22 Jahre jung und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er sich nicht noch weiter verbessern könnte. Ihm zur Seite steht die einzige Neuerwerbung. Der Russe Alexander Romanov kam von den Montreal Canadiens und passt genau in das Schema der Islander. Kompromisslos und hart in den zweiten Kämpfen, zudem aber auch ein durchaus guter Skater.
Abgerundet wird die Defensive von Scott Mayfield und Sebastian Aho. Als siebter Verteidiger wird wohl Robin Salo fungieren. Auf dieser Verteidigung können die Islanders aufbauen, denn allesamt gelten als zuverlässiger Spieler, die wenig Fehler machen. Zudem dürfte man in Noah Dobson auch den so händeringend gesuchten Quarterback-Defender gefunden haben, der ein Powerplay aufziehen kann und auf der gegnerischen blauen Linie seine Qualitäten hat.
Einen großen Anteil am guten Wert bei den Gegentor hat aber auch Tormann Ilya Sorokin. Ging man zu Beginn noch von einer 1a und 1b Lösung mit seinem russischen Landsmann Semyon Varlamov aus, so mauserte sich Sorokin schnell zur klaren Nummer 1. Gleich 52 Spiele begann er und am Ende der Saison stand eine beeindruckende Fangquote von 92,5%, sowie einem Gegentorschnitt von 2,4. Zudem feierte er auch sieben Shut-Outs. Nur Jacob Markström von den Calgary Flames lieferte mit neun Siegen zu Null einen besseren Wert auf.
Den Islanders muss klar sein, dass ihre ohnehin schon nicht besonders gute Saison ohne der hervorragenden Leistungen von Ilya Sorokin, noch deutlich schlechter gewesen wäre. Semyon Varlamov war zu Beginn der Saison verletzt und brauchte lange um in Tritt zu kommen. Im Verlauf der Spielzeit zeigte auch er seine Qualitäten und fand die Stabilität wieder. Mit dem Duo Sorokin/Varlamov sind die Islanders sehr gut aufgestellt und zählen auf dieser Position zu den besten der Liga.
Hockey-News Projection: Das Prunkstück der Islanders befindet sich im Tor. Hier hat man schon fast ein Luxusproblem. Die Defensive spielt staubtrocken und hat mit Noah Dobson einen Spielmacher gefunden. Das große Problem liegt jedoch in der Offensive und da hier überhaupt nichts veränderte wurde, darf man sich von den Islanders auch nicht mehr erwarten als in der vergangenen Saison. Gepaart mit der starken Konkurrenz in der Metropolitan Division, werden sich die Isles auch heuer wieder nach dem Grunddurchgang verabschieden müssen.
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