NHL

NHL-Playoffs-Preview: 31 Jahre später: Neuauflage des „Battle of Alberta“!

Da waren’s nur noch acht! Die erste Runde der Stanley Cup Playoffs 2021/22 ist bereit Geschichte, in den Conference-Semifinals kämpfen die verbleibenden Teams um den Einzug unter die Top 4.

Calgary Flames (P1) : Edmonton Oilers (P2)
Season-Series:
2:2 (2:5, 3:5, 3:1, 9:5)
Playoff-History: sechstes Aufeinandertreffen – 4:1 für Edmonton

Die Calgary Flames mussten in ihrem 1st Round Matchup mit den Dallas Stars über die volle Distanz. Ein unglaublicher Jake Oettinger brachte die Flames fast zur Verzweiflung – 1,81 GAA und 95,4% Fanquote sind beeindruckende Statistiken. 288 Mal feuerten die Kanadier auf den US-Goalie, nur 15 Schüsse fanden den Weg ins Tor. Die sonst so starke Offensivmacht der Flames wurde von Dallas mit starkem Defensivverhalten fast neutralisiert, am Ende setzte sich aber doch das, über die gesamte Serie hinweg betrachtet, bessere Team durch.

Auch die Oilers hatten in Runde 1 mehr Arbeit als ihnen vielleicht lieb gewesen wäre. Gegen die Los Angeles Kings musste man, so wie sein 2nd Round Gegner, in ein Game 7, wo man sich aber verdient durchsetzen konnte. SUperstar Connor McDavid glänzte mit 14 Punkten in sieben Spielen. Damit antwortete er perfekt auf die Kritik aus dem Vorjahr – dort wurde er aufgrund „mangelnder Leistung“ in de Serie gegen die Winnipeg Jets auseinandergenommen. Gegen die Kings erzielte man immerhin 27 Tore in sieben Spielen, die Offensive läuft also rund.

Somit kommt es im Semifinale der Western Conference zum „Battle Of Alberta“, zum Duell zweier Städte, die nur 300 Kilometer voneinander entfernt sind. Dieses Playoff-Duell gab es zuletzt im Jahr 1991, damals setzten sich die Oilers mit 4:3 durch. Die Ölmänner behielten in vier von fünf Duellen die Oberhand, lediglich 1985/86 konnte man sich gegen die All-Star Truppe der Oilers mit 4:3 durchsetzen. Damals liefen Cracks wie Wayne Gretzky, Glenn Anderson oder Jari Kurri für die Oilers auf – Gretzky hatte damals mit 215 Zählern seine punktbeste Saison seiner gesamten NHL-Karriere. In der heurigen „regular season“ teilte man sich die Spiele „brüderlich“ auf, unvergessen bleibt aber wohl das unglaubliche Spiel vom 27. März, als man die Oilers mit 9:5 aus dem „Scotiabank Saddledome“ schoss. Johnny Gaudreau steuerte damals fünf Assists bei, Leon Draisaitl erzielte einen Hattrick.

Nun werden die Karten neu gemischt. Edmonton hat in der ersten Runde viel von seiner offensiven Durchschlagskraft zeigen können, die Maschinerie läuft. Vor allem Evander Kane entpuppt sich nach wie vor als Goldgriff für die Position des Flügelstürmers, neben Connor McDavid. Kane erzielte nicht weniger als sieben Treffer und führt damit die Goalscoring-Wertung der NHL-Playoffs an. Zwar wurden McDavid und Draisaitl für die Spiele 6 und 7 wieder zusammen aufgeboten, man darf aber davon ausgehen, dass die beiden Superstars wieder ihre eigenen Linien centern werden. Im Tor legte man sich auf Mike Smith fest, der 40-jährige Netminder bot weitestgehend sehr gute Leistungen, die Offensive der Flames ist aber definitiv ein anderes Kaliber, als jene der Kings.

Die beste Linie des NHL-Grunddurchgangs wurde in der ersten Runde von Dallas sehr gut entschärft, wirklich kaltstellen konnte man sie aber trotzdem nicht. Johnny Gaudreau schoss die Flames in der Game 7 Overtime in Runde 2. Viel wird auf die Hydra, bestehend aus Gaudreau, Elias Lindholm und Matthew Tkachuk ankommen, auch weil die offensive Durchschlagskraft dahinter doch stark abfällt. Zwar finden sich mit Andrew Mangiapane oder auch Blake Coleman sehr zuverlässige und teilweise vielseitig einsetzbare Spieler, die erste Linie muss aber liefern, will man der Favoritenrolle gerecht werden.

Im Tor liegt der Vorteil klar bei Calgary, denn Jacob Markstrom performt bereits das ganze Jahr auf einem extrem hohen Niveau. Auch gegen Dallas war der Schwede beeindruckend und kassierte er nur elf Tore. Bringt Markstrom jene Form auch in das „Battle of Alberta“ mit, dann könnte es für die Flames zur ersten Teilnahme an der dritten Runde seit 2004 reichen – damals verlor man erst im Finale gegen den Tampa Bay Lightning. Für die Oilers ist eines ganz klar: die „big guns“ McDavid und Draisaitl müssen liefern, um eventuell nach dem Conference Finale greifen zu können. Mehr Tiefe haben die Flames und mehr Balance haben die Flames, die Star-Power von #97 und #29 sollte man aber nie außer Acht lassen.

hockey-news.info , Bild: facebook.com/NHLFlames

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