Die Fakten beim HC Davos sind erschreckend: Nur drei Siege aus 13 Meisterschaftsspielen und sechs Niederlagen hintereinander. Am zweitwenigsten Tore erzielt und mit Abstand die meisten Gegentore kassiert. Sollte der HCD heute Dienstag auswärts in Rapperswil verlieren, droht der Sturz ans Tabellenende. Ein sportliches Elend des HC Davos wie nie zuvor in der über 22-jährigen Amtszeit von Coach Arno Del Curto.
Klar ist, dass in jedem professionell geführten NLA-Verein, ein Headcoach anhand solch eines desaströsen Saisonstarts schon längst entlassen worden wäre. Dass man beim HCD dem branchenüblichen Handeln bis jetzt noch nicht Folge geleistet hat ist naheliegend, waren die Verdienste von Del Curto gross und deshalb stellt man einen solchen nicht einfach auf die Strasse. Jedoch genau das könnte den Davosern in dieser laufenden Saison zum Verhängnis werden. Alle erleben die Situation mit und wissen dass nun etwas Grundlegendes passieren muss, um das steuerlose Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Doch die Beteiligten befinden sich in einem paralysierten Zustand, keiner wagt es, den ersten Schritt zu machen, der wohl unvermeidlich ist. Arno Del Curto gehört zu den Spezies der Unentlassbaren, hatte er doch dem HCD bisher immer die Treue gehalten, auch dann als die Konkurrenz teils mit unmoralischen Angeboten bei ihm anklopftt hatten.
Bisher stellten der HC Davos in jeder Saison eine Mannschaft, die fähig war, Meister zu werden. Del Curto dirigierte sein Team auf eine unnachahmliche Art und Weise, hatte immer Lösungen parat, wenn Probleme auftauchten. Doch nun scheint er hilf-und ratlos zu sein, das Team zutiefst verunsichert.
Wie weiter? Der HCD aktuell mit vergeblichen Bemühungen, einen Weg aus dieser tiefen Krise zu finden. Es sind kaum Anhaltspunkte zu finden um das Ganze doch noch Guten zu wenden. Obwohl der Einsatz der Mannschaft stimmt und die Bemühungen mehrheitlich da, doch diesmal scheint Göttin Fortuna dem HCD fern zu bleiben.
Die Bündner verzeichnen zurzeit unzählige Baustellen. Auch das Verhalten in der Defensive unhaltbar, eine taktisches Spiel nicht erkennbar, die gestandenen Leistungsträger, Nationalspieler und selbst die Ausländer kriegen keinen Fuss mehr vor den anderen. Junge Spieler, welche immer wieder mal Impulse ins Spiel brachten sind extrem überfordert und über das Thema Goalie wurde bereits genug geschrieben. Tatsache ist und alles zusammen gefasst, herrscht bei HC Davos ein unbeschreibliches Desaster. Arno Del Curto, der das Ganze in Griff bekommen sollte, ist so hilflos wie noch nie zuvor.
Dass sich die sportliche Situation beim HCD in naher Zukunft unter diesen aktuellen Voraussetzungen verbessern könnte, dazu braucht es ziemlich viel Fantasie. Man kann noch lange sagen, dass diese Mannschaft viel Potenzial hat, aber wer sieht wie verunsichert sie seit Wochen und ohne erkennbarer Aufwärtstrend agiert, denkt automatisch an einen Wechsel hinter der Bande. Del Curto, der immer betonte, dass er von selber gehen würde, sollte er merken, dass er seine Spieler nicht mehr erreicht. So wie es momentan aussieht, wird der Tag nicht mehr fern sein. Es würde ein Erdbeben in Davos stattfinden, doch vermutlich braucht es ein solches, um den sportlichen Totalabsturz zu verhindern.