Es war ein turbulenter, aber wenig überraschender 12. Spieltag in der Oberliga Nord. Spitzenreiter Tilburg Trappers bleibt weiter das Maß der Dinge, siegte auch bei den Hannover Indians mit 4:3 – wenn auch nach Verlängerung. Hart arbeiten mussten auch die Icefighters Leipzig beim 4:2 über die Harzer Falken. Die Hannover Scorpions übernehmen dank eines 7:2 in Rostock den dritten Tabellenplatz von den Indians. Die Füchse Duisburg können doch noch gewinnen, besiegen Halle mit 4:0 und tauschen mit den Saale Bulls die Plätze. Auch der Herner EV war siegreich, gewann am Ende mit 7:4 gegen Erfurt. Ein Novum, nämlich nur ein Tor, sahen die Zuschauer in Hamburg, wo die Moskitos Essen dank eines goldenen Tores zwei Punkte entführten. Das Kellerduell in Timmendorf entschied Preußen Berlin mit 5:2 beim EHCT für sich.
Füchse Duisburg – Saale
Bulls Halle 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)
Nach drei Niederlagen in Serie machen die Füchse den ersten Schritt
aus ihrer sportlichen Krise. Von Beginn an drückte Duisburg aufs
Tempo, war gegen Halle das bessere Team. Es dauerte aber bis zur
20. Minute, ehe Robin Slanina das 1:0 erzielte. Ein doppeltes
Überzahlspiel Mitte des zweiten Abschnitts brachte dann die
Entscheidung. Suchomer und Tarasuk sitzen in der Kühlbox, Mike
Schmitz (35.) und Lars Grözinger 13 Sekunden später stellen die
Partie. Den Schlusspunkte setzte dann Jari Neugebauer.
Herner EV – Black
Dragons Erfurt 7:4 (0:2, 4:0, 3:2)
20 starke Minuten reichen den Drachen nicht, erneut bringen sie
eine Führung nichts ins Ziel. Michal Vazan bringt seine Mannen mit
einem Doppelpack (14./16.) in Führung. Bei den Gastgebern muss es
in der ersten Drittelpause richtig laut geworden sein, denn ab der
21. Minute dominierten sie die Partie. Aaron McLeod glich im
Alleingang die Partie aus (21./23.), Lois Spitzner drehte die
Partie endgültig (27.), ehe Marcus Marsall sogar auf 4:2 erhöhte
(40.). Im Schlussdrittel traf erst Philipp Kuhnekath zum 5:2 (44.)
und entschied so das Spiel, ehe sich beide Teams nochmal munter
abwechseln. Oliver Kämmerer verkürzte zunächst (46.), ehe Marsall
31 Sekunden später seinen zweiten Treffer markierte. Robin Sochan
machte die Partie nochmal spannend (57.), eine Sekunde vor dem Ende
traf dann noch McLeod ins leere Tor zum 7:4.
Icefighters Leipzig –
Harzer Falken 4:2 (1:0, 1:1, 2:1)
Der Tabellenvorletzte lieferte dem Zweiten einen guten Kampf, am
Ende setzte sich der Favorit aber durch. Die Leipziger Führung
durch Dimitri Komnik (13.) glich Tim Lucca Krüger Mitte des zweiten
Drittels aus (29.). 98 Sekunden später sorgte Hannes Albrecht dann
aber für das 2:1. Im letzten Abschnitt legte Albrecht gar zum 3:1
nach. Die Falken blieben dran, der Anschlusstreffer von Richard
Zerbst fiel dann auch spät im Spiel (57.). Dennis Korff verließ
daraufhin das Eis und Antti Paavilainen traf 38 Sekunden vor dem
Ende ins leere Tor.
Hannover Scorpions –
Rostock Piranhas 7:2 (2:2, 2:0, 3:0)
Die Piranhas hatten am Ende mehr Schüsse, doch die Scorpions legten
eine größere Effektivität an den Start. Björn Bombis markierte das
1:0 für sich (6.), ehe Artur Lemmer (8.) und Kevin Piehler (15.)
drehten die Partie. Widerum Bombis glich aber noch im ersten
Abschnitt aus (18.). Im zweiten Drittel passierte lange Zeit nichts
auf dem Eis, dann brach ein Doppelschlag den Piranhas das Genick.
Innerhalb von elf Sekunden sorgten Christoph Koziol und Michael
Budd für die Entscheidung (39.). Rostock probierte im letzten
Drittel alles, die Tore fielen aber nur auf einer Seite. Sean
Fischer (46.), Bombis (53.) und Patrick Schmid (55./ÜZ) schraubten
das Ergebnis auf 7:2.
EHC Timmendorfer Strand
– Preussen Berlin 2:5 (1:0, 1:3, 0:2)
Die Timmendorfer behalten die Rote Laterne – eine lasche
Einstellung und schwache Special Teams sorgten am Ende für die
verdiente Niederlage. Dabei sah am Anfang alles gut aus, Kapitän
Patrick Saggau besorgte die Führung für die Gastgeber (17.).
Allerdings hatte der EHCT-Probleme in Überzahl, wie das 1:1 durch
Max Janke beweist (22./UZ). 13 Sekunden später brachte Kenneth
Schnabel Timmendorf wieder in Front. Dann übernahm das Berliner
Überzahlspiel das Kommando. Marvin Tepper (30.) sowie zweimal
Marvin Krüger (32./43.) sorgten bei einem Mann mehr für die
Entscheidung. Brian Gibbons machte dann endgültig den Deckel drauf
(48.). Zwei negative Höhepunkte hatte die Partie auch zu bieten:
bei Timmendorf musste Daniel Clairmont nach einem Bandencheck mit
einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis und Joe Timm bekam nach
einem Kopfstoß gar eine Matchstrafe.
Crocodiles Hamburg – Moskitos Essen 0:1OT (0:0, 0:0, 0:0, 0:1)
Ein ganz komisches Spiel sahen die Zuschauer in Hamburg. Beide Mannschaften erarbeiteten sich einen Haufen guter Torchancen, doch sowohl Sebastian Staudt wie auch Kai Kristian hielten jeweils ihren Kasten sauber. So kam das Kuriosum zustande, dass es ohne Tore in die Verlängerung ging. Hier setzte Andrej Bires den Lucky Punch und sicherte den Stechmücken den wichtigen Extrapunkt im Kampf um die Playoff-Plätze.
Hannover Indians –
Tilburg Trappers 3:4OT (1:1, 1:1, 1:1, 0:1)
Das Topspiel des Abends stieg am Pferdeturm zu Hannover und es
hielt, was es versprach. Beide Mannschaften gingen hohes Tempo und
trafen das Tor. Erst brachte Parker Bowles die Gäste aus den
Niederlanden in Führung (4.), dann drehten die Indians die Partie.
Stefan Goller (15.) und Roman Pfennings (21.) trafen zum 2:1.
Tilburg schlug aber zurück, erneut Bowles traf zum Ausgleich (38.).
Als Branislav Pohanka Hannover erneut in Führung schoss hofften
alle auf den Heimdreier (54.), doch im direkten Gegenzug war es
wieder Bowles, welcher die Partie in die Verlängerung schickte. In
dieser war der überragende Kanadier im Trappers-Trikot nur einer
der Vorbereiter für das Siegtor von Ryan Collier.
Christian Schülling
