Deutschland

OL Nord: Spieltag 27: Top-Duo patzt – Falken gewinnen Strafzeitenfestival

Der 27. Spieltag der Oberliga Nord war gleichzeitig der Auftakt zur Meister- und Qualifikationsrunde. In Ersterer musste das Top-Duo Niederlagen hinnehmen. Spitzenreiter Tilburg Trappers verlor mit 4:5 nach Penaltyschießen bei den Hannover Scorpions und die Icefighters Leipzig verloren mit 2:3 nach Verlängerung gegen Duisburg. Die Füchse verkürzten den Rückstand auf Platz eins so auf fünf Punkte. Hinter den Scorpions folgen drei Teams mit 49 Punkten. Die Saale Bulls Halle gewannen in Essen mit 7:6 und schlossen nach Punkten zu den Moskitos sowie den spielfreien Indians auf.

In der Quali-Runde hatte der Herner EV spielfrei, allerdings haben die Gysenberger immer noch 13 Punkte Vorsprung auf Verfolger Crocodiles Hamburg. Die Hanseaten gewannen bei den Rostock Piranhas mit 5:2. Dicht gefolgt werden sie von den Black Dragons Erfurt, welche die Preussen aus Berlin mit 4:0 besiegten. In einem von vielen (ungleich verteilten) Strafzeiten geprägten Kellerduell gewannen die Harzer Falken ebenfalls mit 4:0 gegen Timmendorf, konnten so den Rückstand auf vier Punkte verkürzen.

Die Spiele in der Übersicht.

Icefighters Leipzig – Füchse Duisburg 2:3OT (1:1, 0:0, 1:1, 0:1)
Die Verletzungen schlugen bei den Leipzigern zur Unzeit zu, dennoch hätte der Tabellenzweite die Partie gewinnen können. Zwar brachte Andre Huebscher die Füchse nach 93 Sekunden in Führung, doch die Partie war enorm offen und spannend. So drehten die Icefighters die Partie, gingen nach Toren von Esbjörn Hofverberg (16.) und Jakob Weber (45./ÜZ) mit 2:1 in Führung. Cornelius Krämer brachte die Partie schließlich in die Overtime (52.), in der Leipzig die ersten Chancen hatte. Doch ein von Velecky verursachter Penalty brachte Duisburg den Sieg. Raphael Joly verwandelte diesen zum 3:2-Sieg.

Moskitos Essen – Saale Bulls Halle 6:7 (2:2, 3:3, 1:2)
Völlig verrücktes Spektakel – diese Beschreibung trifft den Spielverlauf wohl am Besten. Dani Bindels sorgte nach 65 Sekunden für die Führung der Gastgeber, nur 51 Sekunden später glich Jan Niklas Pietsch in Überzahl aus. Dominik Lascheit sorgte für die erneute Essener Führung (5.), doch auch darauf fand Pietsch eine Antwort und verbuchte seinen zweiten Treffer des Abends (15.). Auch im zweiten Drittel ging das Spektakel weiter. Erst sorgte Nathan Robinson für die erste Hallenser Führung (29.), dann drehten die Essener auf. Julien Pelletier (30.), Kyle DeCoste (36.) und nochmals Lascheit (37./ÜZ) brachten die Moskitos scheinbar beruhigend mit 5:3 in Front. Doch noch im Mitteldrittel schlugen die Bullen in Person von Nathan Burns (39.) und Jannik Striepeke (40.) zurück. Mit 5:5 ging es in das dritte Drittel, in dem Maximilian Schaludek schließlich zum Matchwinner wurde. Mit zwei Treffern (54./UZ/60./EN) sorgte er für die Entscheidung – wenngleich Denis Fominych zwei Sekunden vor dem Ende noch das 6:7 erzielte.

Hannover Scorpions – Tilburg Trappers 5:4SO (0:0, 3:3, 2:2, 1:0)
Ähnlich verrückt wie in Essen war es auch in der Wedemark. Hier dauerte es aber über 25 Minuten ehe der erste Treffer fiel. Nardo Nagtzaam (26.) und Nachwuchsmann Wouter Sars (29.) sorgten für das Tilburger 2:0. Doch die Scorpion schlugen zurück, drehten die Partie durch die Tore von Chad Niddery (30.), Andrej Strakhov (36.) und Patrick Schmid (39.), ehe Mitch Bruijsten noch im Mittelabschnitt für das 3:3 sorgte (40.). Im letzten Abschnitt jubelten die 1200 Zuschauer im Icehouse über die erneute Hannoveraner Führung von Robin Thomson (46.), doch Nagtzaams zweiter Treffer brachte die Partie in die Overtime (52.). Nach torloser Verlängerung ging es in die Verlängerung, in welcher Dennis Schütt den entscheidenden Treffer markierte.

Rostock Piranhas – Crocodiles Hamburg 2:5 (0:2, 0:2, 2:1)
Wenn man eine Feldüberlegenheit nicht in Tore ummünzen kann, dann verliert man erneut vor heimischer Kulisse. So oder so ähnlich muss das Fazit der Piranhas lauten. Die frühe Führung durch Marvin Walz (3.) spielte den ersatzgeschwächten Crocodiles sicherlich in die Karten, doch unter dem Strich verbrauchte Rostock einfach zu viele Chancen. So durfte stattdessen Thomas Zuravlev zweimal jubeln (20./22./ÜZ). Mit dem 4:0 durch den frisch verpflichteten Ludwig Synowiec (32.) war die Partie entschieden. Daran änderte auch der erste Piranhas-Treffer durch Tomas Kurka (44.) nichts, denn Leo Prüßner traf nur zwei Minuten später zum 5:1. Erneut Kurka stellte dann den Endstand her (52.).

Black Dragons Erfurt – Preussen Berlin 4:0 (0:0, 1:0, 3:0)
40 Minuten lang bissen sich die Drachen ihre Zähne an Olafr Schmidt aus, so dass die Partie offen blieb. Lediglich Carsten Gosdeck konnten den Berliner Schlussmann einmal bezwingen (21.). Als die Preussen, ebenfalls ersatzgeschwächt, im letzten Drittel offener wurden, schlug Erfurt aber zu. Gosdeck komplettierte seinen Dreierpack (47./54.) und Michel Maaßen sorgte für den Endstand (58.).

Harzer Falken – EHC Timmendorfer Strand 4:0 (1:0, 1:0, 2:0)
Durchatmen ist bei den Falken angesagt, denn das Team aus Braunlage kann noch gewinnen. Bedanken können sie sich bei Fritz Hessel im Kasten, der Timmendorfs Stürmer zur Verzweiflung brachte. Thomas Schmid (20.) und Viktor Bjuhr (28.) zeigten Braunlages Effektivität und sorgten für ein 2:0. Der EHCT haderte nicht nur mit der Chancenverwertung, sondern auch mit der indiskutablen Leistung von Hauptschiedsrichter Daniel Ratz, welche die Strafen vor allem im letzten Drittel sehr einseitig verteilte. Negativer Höhepunkt war eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Cedric Montminy, der einen Gegenspieler daran hinderte an einer Prügelei teilzunehmen. Die Falken nutzen die Konfusion und die Tatsache, dass Timmendorf phasenweise nur noch sechs Spieler hatte, die am Spiel teilnehmen konnten. Tim Lucca Krüger (51./ÜZ) und nochmals Bjuhr (57.) trafen zum 4:0.

Christian Schülling

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