Erneut heisst der Sieger des 91. Spengler-Cup 2017 Team Canada. Der Sieg verdient, weil die Kanadier effizienter und vor allem im Abschluss agieren und mehr Torschüsse als das Team Suisse aufweisen. Die Schweizer Schwäche wiederrum die mangelnde Chancenauswertung. Mit dem 3:0 Sieg gegen das Schweizer Team triumphiert Kanada zum dritten Mal in Folge beim Traditionsturnier in Davos, dem 15. Sieg insgesamt.
Matchwinner der Kanadier im dritten Spengler-Cup-Turniersieg in Serie war Goalie Kevin Poulin, welcher die Schweizer mit seinen Paraden an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte. Kanada zeigte sich von seiner effizienten Seite und erzielte im zweiten Drittel die Treffer zum 1:0 (28./Boychuk) und 2:0 (32./Noreau). David McIntyre sorgte in der 53. Minute für den definitiven 3:0 Sieg.
Mit dem 15. Sieg sind die Kanadier, welche seit 1984 ununterbrochen am Spenglercup teilnehmen, mit dem Gastgeber HC Davos gleichgezogen, welcher das Turnier ebenfalls 15 Mal gewonnen hatte.
Die Schweizer Nationaltmannschaft konnte in Davos zwar nicht den Titel gewinnen, dafür aber den „Goodwill“ der Fans und damit neben den Titelkämpfen wieder auf ein reges Interesse stossen konnte. Zum Sieg reichte es nicht, aber bei der elften Teilnahme (vorerst wohl der letzten) zur bisher besten Klassierung. Bei den ersten zehn Teilnahmen war die Nationalmanschaft jeweils nie über den vierten Platz hinausgekommen.
So begann das Finale mit viel Tempo auf beiden Seiten und die Schweizer vermochten die Kanadier mit ihrem starken Forechecking unter Druck zu setzen. Doch Kanada stand gut in der Mittelzone und spielte im eigenen Drittel konsequent Mann gegen Mann und überlassen dabei den Eisgenossen keinen Zentimeter Freiraum zu Entfaltung ihres Spieles. Möglichkeiten im Minutentakt und bei hohem Tempo bekam man zu sehen. Beide Goalies aber waren auf der Hut und liessen sich nicht bezwingen. Ein Hin und Her über 15 Minuten im 1. Drittel, die Schweizer vergebens anrannten und die Kanadier schnörkellos konterten.
Das Schweizer Team konnte sich auch im Mitteldrittel nicht durchsetzen, bringen zwar die Scheibe jeweils vors Tor des Gegners, doch waren die Abschlüsse Richtung kanadischen Torhüter zu harmlos. Kanada abgeklärt, nutzten ihre Chancen und gingen 2:0 in Front. Die Schweizer Mannschaft aber rannte weiter an, kreierte viele Chancen, doch Goalie Poulin und seine Verteidiger waren rechtzeitig zur Stelle.
Im letzten Drittel musste seitens der Nationalmannschaft noch einiges kommen, vor allem mussten Tore fallen. Aber das Team Kanada stand kompakt. Zu einer Möglichkeit kamen die Eisgenossen bei einem Überzahlspiel, doch räumten die kanadischen Verteidiger vor ihrem Kasten souverän auf. Profitieren konnten die Kanadier anschliessend wegen einer unglücklichen Aktion von Genoni. Ein für ihn haltbarer Schuss von McIntyre ging neben seiner Stockhand ins Tor und die Partie war entschieden.
Gross zu bemängeln an der Leistung des Team Suisse gibt es nicht, ausser dass sie in den kommenden Spielen konsequenter aufs Tor spielen sollten. Mit ein wenig mehr Wettkampfglück werden sie auch mehr Spiele gewinnen. Klar ist aber, dass bis dahin die Gegner ein anderes Kaliber sein werden als in diesem Spengler Cup 2017.
Team Canada – Schweiz 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)
Tore: 28. Boychuk (Noreau, Ebbett) 1:0. 32. Noreau (Bartley, McClement) 2:0. 53. McIntyre (Parenteau) 3:0.
Bemerkungen: Schweiz ohne Boltshauser (Ersatztorhüter), Praplan, Sutter, Suter, Hollenstein (alle überzählig).