EC Red Bull Salzburg

Red Bull Salzburg-Defender Dominique Heinrich vor Rekordspiel im Interview:

Wenn Dominique Heinrich heute Abend (16:30 Uhr) im Heimspiel gegen den HCB Südtirol Alperia in der Salzburger Eisarena aufläuft, ist es nicht nur ein weiteres hochspannendes Duell in der win2day ICE Hockey League, sondern auch ein ganz besonderes Jubiläum. Der damalige Stürmer – er wurde erst in Salzburg unter den Fittichen von Pierre Pagé zum Verteidiger umfunktioniert –, der im November 2007 vom EHC Team Wien nach Salzburg wechselte und seit 2008 in der Salzburger Profi-Mannschaft spielt, bestreitet heute mit den Red Bulls sein 768. Profi-Spiel in der österreichisch-internationalen Top-Liga und zieht damit mit dem bisherigen Rekordhalter Matthias Trattnig, der 2019 in Salzburg seine Karriere beendet hat, gleich. 

Das ist ein echter Meilenstein in der Profi-Karriere von Dominique Heinrich und zugleich ein starkes Bekenntnis zu den Red Bulls: Bis auf eine halbe Spielzeit bei Örebro HK in der SHL in der Saison 2916/17 steht der Verteidiger in Salzburg seinen Mann und bestreitet gerade seine 15. Profi-Saison mit den Red Bulls. Bis zum heutigen Spiel hat „Henker“ 395 Punkte (120 Tore, 275 Assists) gemacht. Sein erstes Bundesliga-Tor erzielte der quirlige Verteidiger am 21. September 2008 im Auswärtsspiel gegen Hydro Fehérvár AV19.


Dominique, was bedeutet dir diese Zahl?
Natürlich bin ich sehr stolz auf die gesamte Zeit in Salzburg. Ich habe ja den größten Teil meiner Profikarriere hier verbracht bzw. bin ja noch mittendrin. Es macht mir weiterhin sehr viel Spaß und hoffentlich habe ich noch ein paar Jahre.

Wenn du auf die Anfänge zurückschaust, wie war damals das Ankommen hier?
Ich habe mich sofort wohlgefühlt. Ich wusste in Jugendjahren schon, dass ich einmal Eishockey-Profi werden möchte und in Salzburg lief das schon alles viel professioneller ab als bei meinem damaligen Verein in Wien. Auch die Chance, in Salzburg etwas gewinnen zu können, war ein wichtiger Aspekt für mich. Außerdem kannte ich schon einige Spieler von den Nationalteams und die haben es mir sehr leicht gemacht, mich sofort in die Mannschaft zu integrieren.

Schon eine Saison darauf, 2008/09, wurdest du ins Profi-Team der Red Bulls gerufen.
Das war ganz wild am Anfang, auf einmal mit Spielern wie Dieter Kalt, Matthias Trattnig, Thomas Koch, Daniel Welser oder Manuel Latusa, den ich in Wien selbst noch mit Gitter gesehen habe und von dem ich ein riesen Fan war, in der Kabine zu stehen. Da bist du erst mal still und versuchst, da irgendwie reinzupassen, im Training gut zu sein und nichts zu machen, dass du irgendwie blöd auffällst. Das waren alles super Vorbilder, die teilweise hart zu uns Jungen waren, aber das gehört auch so. Wir haben von ihnen die Mentalität zum Gewinnen und alles, was dazu gehört, gelernt. Wir hatten schon damals viel Spaß und es funktioniert ja eigentlich bis heute so.

Kannst du dich an dein erstes Profi-Tor erinnern?
Ja, das kann ich. Ich habe sogar noch das Highlight-Video von damals irgendwo gespeichert. Es war in Ungarn gegen Székesfehérvár aus einem Rebound und das war natürlich ein super Erlebnis für mich.

Gibt es einen Spieler, der dich am meisten geprägt hat?
Es sind natürlich mehrere. Aber am meisten wahrscheinlich Matthias, wie er jeden Tag an die Sachen herangegangen ist, ohne Pause, bis zum Schluss. Dazu sein Siegeswillen, er hat genau gewusst, was es zum Gewinnen gebraucht hat. Hat geschaut, dass der Zusammenhalt in der Mannschaft da ist. Manchmal fehlt er mir noch in der Kabine, es war einfach super, dass ich so viel von ihm lernen konnte. Dinge, die ich jetzt selbst als Führungsspieler auch versuche, umzusetzen und damit der Mannschaft zu helfen.

Dein erster Trainer in der Kampfmannschaft war Pierre Pagé, der die Red Bulls damals sehr geprägt und zu Erfolgen geführt hat. Und er hat dich vom Stürmer zum Verteidiger gemacht. Wie kam das bei dir an?
Am Anfang war es komisch, muss ich zugeben. Pierre hatte mich im Training schon oft hinten reingestellt und dann hat er mich irgendwann in die Verteidigung gegeben. Ich bin quasi ins kalte Wasser geworfen worden, habe mir aber nicht viel dabei gedacht. Ich wollte einfach spielen und Eiszeit bekommen. Es hat mir dann aber immer mehr Spaß auf der neuen Position gemacht und heutzutage ist es eh nicht mehr so, dass die Verteidiger richtige Hünen sein müssen.

Welche Trainer hatten den größten Einfluss auf dich?
Prinzipiell ist Pierre Pagé wohl auch der Trainer, der mich am meisten geprägt hat. Nicht nur wegen der Positionsumstellung, sondern auch, wie er Eishockey denkt und lebt. Zusammen mit seinem damaligen Co, Reijo Ruotsalainen, der ja auch ein kleiner Verteidiger war, was damals noch nicht die Norm war und der sich dennoch in der NHL durchgesetzt hat. Danach dann auch Don Jackson mit Matt [McIlvane] als Assistant Coach, der jetzt ja unser Head Coach ist. Matt ist menschlich schwer in Ordnung und sicher der beste Coach, den ich gehabt habe.

Welcher Meistertitel war der schönste?
Das ist schwer zu beantworten. Jeder Titel hat seine eigene Geschichte. Bei meinem ersten Meistertitel haben wir im sechsten Spiel in Linz in der Overtime gewonnen, ein Jahr darauf haben wir in Klagenfurt im siebenten Spiel gewonnen. Spannender geht eine Playoff-Serie nicht. Auch 2015 in Wien zu gewinnen, da wo ich das Eishockey spielen gelernt habe, war etwas Besonderes. Bei unserem letzten Titel in diesem Jahr waren dann schon meine beiden Kinder auf der Welt und konnten mit mir feiern. Mein Sohn spielt ja auch schon Eishockey und das macht einen dann besonders stolz. 

Noch einmal zurück zur Zahl 768 – ist das der bisher wichtigste Meilenstein für dich?
Ich bin wirklich stolz darauf, so lange für einen Verein spielen zu dürfen. Aber im Endeffekt spielen wir, um zu gewinnen, und daher bin ich natürlich auch auf die fünf Meistertitel sehr stolz. Ich hoffe, dass da noch einige dazukommen und ich hier noch lange spielen kann. 

www.redbulls.com, Pic: Red Bull Salbzurg/GEPA pictures/Mathias Mandl

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