Die ICE Hockey League steht, wie die „Vorarlberger Nachrichten“ berichten, vor einer wegweisenden Entscheidung: Spätestens morgen wird bekanntgegeben, ob Ferencvaros Budapest und ein neu gegründeter Klub aus Asiago in die Liga aufgenommen werden. Beide Organisationen präsentierten zuletzt den Fortschritt ihrer Projekte – mit überraschend positiver Resonanz. Noch vor wenigen Wochen schien eine Aufnahme unwahrscheinlich.
Warum die Liga zögert – und
warum sie es trotzdem tun könnte
Die Aufnahmegebühr von
150.000 Euro pro Klub bringt dringend benötigtes Geld in die
Ligakassa – bei zwei Neulingen wären das bis zu 300.000 Euro.
Zugleich wäre mit Budapest ein attraktiver, internationaler Markt
im Spiel. Auch Ferencvaros’ moderne Arena, die Tüskecsarnok
(„Stachelhalle“), spricht für das Projekt, obwohl derzeit nur
wenige Zuschauer kommen.
Asiago bringt ebenfalls
Licht und Schatten
Das neue Team wird von einem komplett anderen Vorstand geführt,
doch es bestehen weiterhin infrastrukturelle Probleme. Die Halle
ist marode, der Ort mit nur 6000 Einwohnern schwer erreichbar.
Dennoch könnte sich vor allem bei den nicht-österreichischen Klubs
eine Mehrheit für die Aufnahme beider Teams abzeichnen.
Was das für die Liga und
die Pioneers bedeutet
Bei einer Aufnahme beider Teams würde die Liga auf 14 Teilnehmer
anwachsen – mit einem erweiterten Grunddurchgang von 52 Spielen.
Vier Teams wären danach fix draußen. Sollte nur ein Team
aufgenommen werden, bliebe es bei 13 Teilnehmern, und der bekannte
Modus mit Pre-Play-offs würde bestehen.
Kommt keiner der beiden Klubs, wird eine Zwischenrunde eingeführt: Die Top-6 kämpfen um Pickrecht, die Plätze 7–12 spielen in Hin- und Rückrunde die letzten Viertelfinalisten aus – ein System, das vor allem den Underdogs bis März Chancen bietet, den Grunddurchgang jedoch entwertet.
Wie stimmen die
Klubs?
Viele österreichische Teams – wie etwa die
Pioneers – könnten aus sportlichen und logistischen Gründen gegen
die Aufnahme stimmen. Wien hingegen hätte mit Budapest ein neues
Derby, Graz profitiert von der Nähe zu Ungarn. Wer sich durchsetzt,
bleibt offen – die ICE-Liga ist bekannt für überraschende
Wendungen.
Pic: Serena Fantini / Asiago Hockey
