In der Saison 2000/2001 stand der gebürtige Lustenauer erstmals im Kader des EHC. Nach 21 Saisonen in den beiden höchsten Ligen Österreichs bzw. in den länderübergreifenden Ligen beendet „Rasta“ seine aktive Eishockey-Karriere.
Neben drei Meistertiteln in der EBEL war er auch 12 Mal für die österreichische Nationalmannschaft im Einsatz. In seiner Abschluss-Saison konnte er mit Lustenau zusätzlich den österreichischen Meistertitel in der AHL bejubeln. Die Familie sowie die Firma Stanztech, in der er als Geschäftsführer tätig ist, treten aber nun in den Focus des sympathischen Lustenauers.
Nun veröffentlichten die „Sticker“ ein abschließendes Interview mit der Vereinsikone:
In welchem Alter bist Du
erstmals auf dem Eis gestanden und wie bist Du zum Eishockey
gekommen?
Meine Mutter hat mich im Alter von drei Jahren erstmals mit in die
Rheinhalle Lustenau zum Schlittschuhlaufen mitgenommen. Schon
damals war ich begeistert. Dann ging alles sehr schnell und ich kam
zum EHC Lustenau. An dieser Stelle bedanke ich mich bei meinen
beiden Elternteilen, da sie mich jederzeit unterstützt und
gefördert haben.
Wie war der erste Schritt
weg von Deinem Stammverein Lustenau?
Mein erster Schritt weg vom EHC war zum Lokalrivalen VEU Feldkirch.
Lustenau ist damals in die zweite Liga gegangen. Gemeinsam mit
Jürgen Penker, Thomas Auer und Thomas Urban wechselte ich zu den
Oberländern. Es war eine interessante Erfahrung für uns alle,
konnten wir doch in einem Team Fuß fassen, welches sehr viel
Routine besaß.
Auf was muss ein
talentierter Nachwuchsspieler achten, um in Deine Fußstapfen treten
zu können?
Wichtig ist, dass man fleißig ist und immer an sich arbeitet. Wenn
andere Mitspieler nach dem Training den Weg in die Dusche gehen,
solltest Du noch Extra-Einheiten – entweder auf dem Eis oder in der
Kraftkammer absolvieren. Man muss bereit sein, auch mal auf etwas
zu verzichten und Opfer zu bringen. Das wichtigste ist jedoch
Training, Training, Training.
Keinesfalls darf jedoch auf eine schulische Ausbildung bzw. eine Lehre verzichtet werden. Wenn die Karriere einmal vorbei ist, musst Du dich im Alltag zurechtfinden. Dies ist mit einem erfolgreichen Abschluss im schulischen Bereich bzw. mit einer Lehre viel einfacher. Also vor jemand den Schritt zum Profi-Eishockey macht, unbedingt auf die persönliche Ausbildung achten.
Was gibt es zu beachten,
wenn Du als Spieler deinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben
hast?
Wenn Du deinen Profi-Vertrag unterschrieben hast, wird natürlich
auch der Druck auf dich als Spieler größer. Der Verein erwartet
nun, dass Du bei jedem Spiel Leistung zeigst. Es ist
selbstverständlich kein Freischein, sich nun auf die faule Haut zu
legen. Du musst nicht nur Deinen Level halten, sondern Dich ständig
verbessern, denn im Hintergrund warten andere Spieler, die an
Deiner Stelle spielen wollen.
Welche(r) Spieler haben
Dich im Laufe Deiner Karriere am meisten geprägt?
Schon als kleiner Bub gefiel mir die Spielweise von Jaromir Jagr.
Ich muss jedoch sagen, dass ich mit vielen charakterlich starken
Menschen zusammenspielen durfte. Auf Anhieb fällt mir da auch
Dieter Kalt ein. Er war Kapitän der Mannschaft, hat sich immer für
die Spieler eingesetzt und vor allem die jungen Cracks gefördert.
Man kann sich von jedem Mitspieler etwas abschauen. Natürlich gilt
dies auch im negativen Bereich. Bei einigen Spielern dachte ich
mir, dass ich nie so werden möchte wie diese.
Wie konntest Du die Familie
sowie Eishockey auf Profi-Basis unter einen Hut
bringen?
Als ich als Profi in Salzburg bzw. in Linz engagiert war, war dies
eine schwere Zeit, es war eine klassische Fernbeziehung. Das
Vertrauen in den Partner muss sehr groß sein, sodass eine solche
Art von Beziehung auf lange Sicht bestehen kann. Einerseits ist es
für die Ausübung des Sportes einfacher sich konzentrieren zu
können, andererseits, vor allem wenn es einmal nicht so läuft,
fehlt Dir der Rückhalt von der Partnerin.
Wie hat sich im Laufe der
Zeit das Eishockey in Österreich verändert?
Als ich als junger Spieler in die Bundesliga kam, war es wohl
einfacher Fuß zu fassen als dies heute der Fall ist. Bei uns gab es
noch eine klare Ausländer-Regelung. Es durften maximal fünf
Import-Spieler verpflichtet werden. Der Rest des Kaders bestand aus
einheimischen Spielern. Mit der Punkteregelung ist wohl das Niveau
des Sportes gestiegen. Für die einheimischen Spieler ist es aber
schwerer geworden, sich durchzusetzen.
Wie groß ist der
Unterschied von der EBEL zur AHL?
Der größte Unterschied ist wohl das Tempo des Spieles. In der EBEL
hatte beinahe jedes Team vier sehr gute Linien. Das Spiel wurde
dauerhaft mit viel Tempo absolviert. In der AHL haben viele
Mannschaften ein bis zwei starke Linien. Der Rest wird mit jungen
noch auszubildenden Spielern aufgefüllt. Dies jedoch kommt wiederum
diesen Nachwuchsspielern zu Gute.
Gab es in Deiner Karriere
ein besonderes Erlebnis, an welches Du dich gerne
erinnerst?
Auf Anhieb ist dies schwer zu sagen. Ich hatte das Glück, immer in
relativ starken Teams zu spielen. Wir wurden sehr oft als
Mitfavoriten um den Titel gehandelt. Neben den drei Meistertiteln
musste ich auch die Erfahrung von drei verlorenen Finalserien
machen. Dies ist aber auch im positiven Sinne prägend für den
Charakter. Was mir aber in all den Jahren positiv aufgefallen ist,
ist der Zusammenhalt in den jeweiligen Mannschaften. Je weiter die
Meisterschaft vorangeschritten ist, desto enger wächst das Team
zusammen.
Wirst Du dem Eishockey in
irgendeiner Form erhalten bleiben?
Dies ist sehr gut möglich. Irgendwie wird mich der Eishockeysport
mein ganzes Leben lang begleiten. Vorab stehen jedoch meine Familie
und der Job im Vordergrund.
Könntest Du Dir vorstellen,
als Nachwuchstrainer ein junges Team zu übernehmen?
Ja. Ich könnte mir einerseits sehr gut vorstellen, ein junges Team
des EHC zu coachen. Andererseits könnte ich mir aber auch sehr gut
die Arbeit mit der Kampfmannschaft als CO-Trainer oder im
physischen Bereich vorstellen.
Was ist Dein Tätigkeitsfeld
bei der Firma Stanztech
Dies ist breit gefächert. Grundsätzlich bin ich in der
Geschäftsleitung. Bei einem Team von rund 25 Personen musst Du aber
auch selbst Hand anlegen und im Alltagsgeschäft mithelfen. Unser
Unternehmen ist in der Metallbearbeitung beheimatet. Fräsen, Drehen
und Schleifen sind die Hauptaufgaben unserer Firma. Derzeit wird
der neue Standort in der Heitere in Lustenau fertig gestellt. Noch
dieses Jahr sollten wir in das neue Gebäude umziehen können.
www.ehc-lustenau.at, Pic: EHC Lustenau
