Obwohl eine Vielzahl an Torchancen ungenutzt blieb, feierte der EC-KAC am Samstagabend einen kaum gefährdeten 3:0-Heimerfolg über Frisk Asker, die Rotjacken bleiben damit Tabellenführer der Champions Hockey League-Gruppe A.
Die Ausgangssituation:
Der EC-KAC eröffnete seine Champions Hockey League-Kampagne am Donnerstagabend mit einem umjubelten 3:2-Heimsieg gegen den finnischen Spitzenklub Tappara Tampere. Damit führten die Rotjacken nach dem ersten Spieltag (wie schon bei ihrer letzten CHL-Teilnahme 2017/18) die Tabelle der Gruppe A an. Saisonübergreifend haben die Klagenfurter in der Königsklasse damit drei Siege auf eigenem Eis am Stück eingefahren, was dem EC-KAC auf europäischer Ebene zuletzt in der Spielzeit 1970/71 gelungen war.
Frisk Asker musste sich vor zwei Tagen bei seinem Debüt in der Champions Hockey League knapp geschlagen geben: Die Tiger verteidigten sich im Auswärtsspiel beim EHC Biel-Bienne in der Schweiz über weite Strecken geschickt, unterlagen dem NLA-Klub letztlich aber mit 1:2. Der Auftritt in der Stadthalle Klagenfurt war für den amtierenden norwegischen Meister das erst zwölfte Bewerbsspiel in seiner Klubgeschichte auf internationalem Parkett.
Die Personalien:
Die Rotjacken boten für dieses zweite Heimspiel in der Champions Hockey League die exakt gleichen 22 Cracks auf wie beim Auftaktsieg gegen Tappara. Nicht zur Verfügung standen unverändert die Stürmer Niki Kraus (verletzt) und Lukas Haudum (angeschlagen). Zur gewohnten Rotation kam es innerhalb des Lineups: Stefan Geier, der am Donnerstag als 13. Stürmer ohne Eiszeit geblieben war, rückte an Stelle von Marco Richter in den Block mit Thomas Hundertpfund und Johannes Bischofberger. Zwischen den Pfosten stand beim EC-KAC erneut Lars Haugen.
Der Spielverlauf:
Der EC-KAC startete gut in die Partie und hatte bereits in Spielminute zwei die Chance auf den frühen Führungstreffer: Nick Petersen legte die Scheibe von hinter dem Kasten aus in den Slot auf Manuel Ganahl, der am Schlussmann der Norweger scheiterte, Thomas Koch wischte anschließend über den Rebound. Keine Minute später versuchte es David Fischer mit einem scharfen Handgelenksschuss von der blauen Linie aus – die Fanghand von Nicklas Dahlberg sowie das Gestänge verhinderten hierbei das erste Tor des Abends (3.). Die erste nennenswerte Gelegenheit der Gäste leitete KAC-Goalie Lars Haugen mit einem unglücklichen Ausflug hinter sein Gehäuse ein: Er verlor den Puck an Erik Beier Jensen, fand dann aber noch rechtzeitig auf seine Position zurück, um seinen Fehler auszubessern (4.). Das erste Überzahlspiel der Partie hatte Frisk Asker, es resultierte aus einem Beinstellen durch Andrew Kozek, der von Strafbank aus ein Pad-Save des Rotjacken-Keepers gegen den mittig positionierten Victor Björkung beobachten konnte (5.).
In Spielminute acht war es schließlich Manuel Ganahl, der den EC-KAC in Führung brachte: Daniel Obersteiner verzog aus dem Slot, vom Hintertorglas sprang die Scheibe vor den Kasten, Ganahl fing die aus der Luft und schob sie über die Linie. Den Norwegern bot sich in der Folge eine Doppelchance auf den Ausgleich, doch sowohl bei einem verdeckten Fernschuss von Christian Kåsastul (10.) als auch bei einem Slot-Abschluss von Nicolay Andresen (11.) konnte sich Lars Haugen auszeichnen. Als dann innerhalb von nur sechs Sekunden gleich zwei Cracks der Gäste in die Kühlbox geschickt wurden, nutze Rot-Weiß die doppelte numerische Überlegenheit, um seinen Vorsprung zu verdoppeln: Eine schöne Kombination über Manuel Ganahl am linken Flügel verwertete Matthew Neal per Direktabnahme aus dem Slot zum 2:0 (15.). Im nächsten KAC-Poweplay scheiterte Andre Kozek knapp, sein Rückhandversuch aus kürzester Distanz rutschte am Pfosten vorbei (20.).
Durchgang zwei eröffnete ein „Zwei-gegen-Eins“-Konter der Gäste, bei dem der finale Pass auf Routinier Anders Bastiansen jedoch nicht ankam (21.). Weil bei einem Faustkampf zwischen Siim Liivik und Henrik Ødegaard der Klagenfurter schärfer sanktioniert wurde, kam Frisk zu einem Überzahlspiel, in dem ein Lavoie-Backhander von den linken Hashmarks aus, den Haugen parieren konnte, die einzige wirklich zwingende Möglichkeit blieb (26.). Den dritten Treffer des Spiels hatte in der 29. Spielminute Thomas Hundertpfund auf dem Schläger, der den Puck nach herrlicher Vorlage von Nick Petersen aus dem Zentrum an die Querlatte knallte.
Im Zuge einer „Vier-gegen-Vier“-Phase kamen die Gäste zu ihrer einzigen echten Druckphase der Partie: Gegen seine Landsleute Mats Frøshaug, Endre Medby und Patrick Bovim rettete der KAC-Schlussmann in extremis (alle 31.). Im Powerplay setzte Adam Comrie einen Schlenzer aus der Halbdistanz knapp neben die Kreuzecke (32.), Andrew Kozek verpasste am Torraum einen Rebound nach Harand-Schuss (34.). Bei Even Strength setzten die Rotjacken die Gäste in der Folge derart unter Druck, dass sich diese zunächst nur mit unerlaubten Weitschüssen und dann mit einem Timeout aus der Bredouille bringen konnten. Ein Schuss von Thomas Koch aus kurzer Distanz wurde im letzten Moment geblockt (38.), David Fischer setzte einen satten Schlagschuss nur um wenige Zentimeter neben den Pfosten (40.).
Die spielerische Überlegenheit der Klagenfurter in den ersten 40 Minuten wurde im Schlussabschnitt noch einmal deutlicher sichtbar. Zunächst war bei numerischer Unterlegenheit Martin Schumnig auf und davon, er legte noch einmal auf Daniel Obersteiner zurück, der jedoch aus bester Position am nun groß aufspielenden Torhüter Nicklas Dahlberg scheiterte (42.). Im Zuge einer feinen Kombination der Norweger kam halblinks Medby zum Abschluss, Haugen parierte, die Möglichkeit sollte für einige Zeit die letzte Askers bleiben (45.). Auf der Gegenseite bejubelten die gut 3.000 Fans schon fast den dritten Treffer der Rotjacken, als Nick Petersen nach einem überragenden Fanghandsave von Goalie Dahlberg jedoch nur ungläubig gen Himmel blicken konnte (46.). Die Hausherren spielten sich nun förmlich im Minutentakt Topchancen heraus: Im Liegen klärte der Torhüter einen Rückhandschuss Ganahls, der Sekunden später ein Obersteiner-Zuspiel nach „Drei-gegen-Zwei“-Vorstoß über die Querlatte setzte, bei angezeigter Strafe parierte Dahlberg einen Neal-Schuss aus dem Slot hervorragend mit dem Blocker (alle 50.). Siim Liivik wischte über einen Querpass von Manuel Geier (54.), eine Direktabnahme Bischofbergers wehrte Askers Goalie mit den Pads ab (55.) und bei einem Soloversuch wurde Kozek noch abgedrängt (56.). Mit einem Wristshot von der blauen Linie aus versuchte Kåsastul gegen Ende der Partie, doch noch anzuschreiben, Lars Haugen behielt allerdings auch in dieser unübersichtlichen Situation die Oberhand (57.). Ein weiteres Mal scheiterte Petersen aus guter Position am Fanghandschuh Dahlbergs, der Torhüter hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst als Frisks überragender Akteur an diesem Abend etabliert (57.). Bei numerischem Vorteil gelang den Rotjacken der angestrebte dritte Treffer dann doch noch: Nach einem Drive zum Kasten von Nick Petersen drückte Matthew Neal den Puck zum 3:0 über die Linie (59.) und fixierte somit den Endstand.
Der Kommentar:
„Wir freuen uns über den Sieg, wissen aber, dass wir heute sicherlich nicht unser bestes Spiel gemacht haben. In den ersten beiden Abschnitten waren wir in der Umsetzung dessen, was wir uns vorgenommen hatten, zu undiszipliniert, das dritte Drittel war dann spielerisch gut bis sehr gut. Lars Haugen hat im Tor eine starke Partie gespielt und wir stehen am Ende mit drei weiteren Punkten da, das ist das Wichtigste.“ (Petri Matikainen, Head Coach EC-KAC).
Der Ausblick:
Nach den beiden Auftaktsiegen gegen Tappara Tampere und Frisk Asker führt der EC-KAC die Tabelle der Gruppe A der Champions Hockey League an. Die Rotjacken halten – ebenso wie der EHC Biel-Bienne – bei sechs Zählern, die Klubs aus Finnland und Norwegen stehen hingegen noch gänzlich ohne Punkt da. Für die Klagenfurter warten in der kommenden Woche nun zwei harte Auswärtsbegegnungen: Am kommenden Freitag (18.00 Uhr österreichischer Zeit) gastieren sie beim finnischen Gruppenfavoriten in Tampere, am Sonntag (18.30 Uhr) wartet das neuerliche Duell mit dem norwegischen Champion.
www.kac.at, Pic: EC-KAC/Jannach