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DEL: Trotz Umbruch der vierte Titel für den EHC München möglich?

Wie der Kicker schon im April 2018 titelte, stand dem EHC Red Bull München nach seinem dritten Titel in Folge ein größerer Umbruch in der Pause bevor, als sonst üblich. Denn da gleich mehrere Stars vor dem Abschied standen, müssen die Münchener gewaltig aufrüsten, um den vierten Titel in Folge feiern zu können. Ob das gelingen kann, wer ging, wer kommt und wie die Chancen auf den erneuten Titelgewinn in der Saison 18/19 stehen, haben wir Ihnen hier zusammenfasst.

München wechsel dich

Quelle: Pixabay.com

Besonders schmerzte sicherlich der Abgang des 22-jährigen Talents Dominik Kahun, den man in München gerne gehalten hätte. Kahun allerdings versucht sein Glück nun in der NHL in Nordamerika. Auch der Abgang des 39-jährigen Keith Aucoin, der in der vergangenen Saison noch als MVP der Hauptrunde gewählt wurde, schmerzt sehr. Der Vertrag des Final-MVPs Jon Matsumoto wurde nicht verlängert, sodass der Abgang sicherlich nicht allzu schlimm ist, dennoch wird er sicherlich nicht leicht zu ersetzen sein. Mit Steven Pinizzolto verlässt die Münchener ein weiterer Spieler, der in den Endspielen – insbesondere dem entscheidenden Spiel der Finalserie, über das wir am 26. April berichteten – auf ganzer Linie überzeugen konnte, auch wenn er in München sicherlich umstritten war.

Erfolgsfaktoren adé?

Die vier oben genannten Angreifer für sich sind sicherlich schon schwer zu ersetzen, will man die gute Form der letzten Saison beibehalten. Denn insbesondere die Tiefe des Kaders und der extrem gute Sturm machten letztendlich in der Saison 17/18 den Unterschied und waren ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg der Münchener. Zudem darf man nicht vergessen, dass die vier Angreifer nicht die einzigen Abgänge waren, denn insgesamt verlassen acht Stammspieler die Meistermannschaft (neben den erwähnten gingen auch Leggio, Kettemer Lauridsen, Flaake und Macek). Der erwartet massive Umbruch musste also genau wie erwartet stattfinden. Auf die Fragen wie es weiter geht und wer das Team zur kommenden Saison verstärkt, gibt es allerdings schon eine Reihe von Antworten.

Frischer Wind aus Übersee

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Bisher treten fünf Neuzugänge beim EHC den acht Abgängen entgegen, wie auch der Merkur am 8.8. berichtete. Nun steht fest, dass ganze fünf Spieler aus Kanada die Münchener verstärken werden. Alle fünf waren bereits beim ersten Eistraining und beim öffentlichen Training am 11. August auf dem Eis und durften laut Münchener Abendzeitung bereits erste Autogrammwünsche erfüllen. Als einziger neuer Verteidiger stieß der 30-jährige Andrew Bodnarchuk zum Team, der die klassische NHL-Karriere bereits hinter sich hat. Außerdem verstärkt der klassische Center Mark Voakes das Team, der bereits 2012 aus Nordamerika nach Krefeld gewechselt war. Außerdem neu: Der 27-jährige Rechtsaußen Trevor Parkes und der überraschend zu den Münchenern gewechselte John Mitchell, der noch bis 2017 einen stabilen Platz in der NHL innehatte, wo er 566 Spiele bestritt, aber nur eine Playoff-Serie erleben durfte. Außerdem ist auch der 26-jährige Justin Shugg neu an Bord, der in der vergangenen Saison bei den Haien aus Köln spielte, wo er trotz 16 Toren und 21 Assists nicht die Erwartungen des Teams erfüllte.

Angriff zum Meistertitel Nummer 4

Obwohl man den Titel in der Saison 17/18 letztendlich souverän gewinnen konnte, gab es auch einige Ansatzpunkte für Kritik, wie beispielsweise die knappe Niederlage gegen den SC Bern in der Champions League vor 2.690 Zuschauern, wo man mit 2:5 unterlag – wir berichteten. Auch in Partien wie der 5:6 Niederlage nach Verlängerung des EHC gegen die Eisbären aus Berlin, das als fünftes Finalspiel vor 6.142 Zuschauern stattfand, offenbarten sich mitunter Schwächen in der Defensive.

Dennoch: Schaut man sich die aktuellen Quoten bei Wettanbietern wie Betway auf den Meistertitel der EHC an, sehen Wettbüros wie Experten gleichermaßen die Münchener als klaren Favoriten vor den Eisbären aus Berlin. Mit einer Quote von 3,00 am 14. August waren die Chancen hier deutlich besser als die der – zumindest quotentechnisch – zweitplatzierten Eisbären.

Kampfansage

Bis zum offiziellen Saisonauftakt der DEL am 14. September ist es noch eine Weile hin und es ist davon auszugehen, dass sich die Neuzugänge bis dahin ins Team finden werden. Zuvor geht es noch in der CHL zur Sache, bei der man ja bekanntlich die letzten drei Mal bereits in der ersten K.O.-Runde ausschied. Die Kampfansage des EHC aber ist unmissverständlich. So wollen die Münchener nicht aufhören, bis die europäische Krone ihnen gehört.

 

Erfolgsaussichten

Durch die Neuzugänge hat der Verein auf dem Papier eine hervorragende Truppe zusammengestellt, mit der ein erneuter Angriff auf die Meisterschaft und endlich wieder Erfolge in der CHL definitiv möglich sind – trotz Umbruch. Oder gerade wegen des Umbruchs? Durch das etwas andere System, das die Münchener im Vergleich zu anderen Teams spielen, wird es sicher umso mehr Arbeit in den Vorbereitungsspielen und ein noch intensiveres Training bedürfen als vielleicht in den vergangenen Jahren, letztendlich kann aber genau das ausschlaggebend für einen erneuten Erfolg werden. Durch die hohe Qualität eines jeden einzelnen Spielers, der neu dazugestoßen ist, sind wir ebenso überzeugt von der neu gewonnen Stärke des EHC wie der Kapitän Wolf, der sich im Interview äußerst zuversichtlich zeigte.

 

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