Bei der großen Umfrage unter den ICEHL-Cracks der Spielergewerkschaft younion wurden nicht nur die besten Akteure und die beste Stimmung gefragt (wir berichteten) sondern auch die Wünsche der Spieler eruiert. Und da kam Überraschendes zum Vorschein.
Wo es Nachholbedarf gibt
Es wurden auch Fragen zur Liga-Organisation gestellt. So sind 87% mit der seit Jahren üblichen Punktevergabe im Grunddurchgang (3 Punkte für einen Sieg nach 60 Minuten, 2 Punkte für Sieg in der Overtime oder im Shoot-Out und 1 Punkt für eine Niederlage in der OT oder im SO) zufrieden. Eine Rückkehr zum 2-Punkte-System (2 Punkte für jeden Sieg und 1 Punkt für eine Niederlage in OT/SO), um die Liga länger spannender zu halten, befürworten nur 13%.
Dafür sind aber ¾ aller Befragten (72%) für eine Änderung des Reise-Modus in den Playoffs und würden sich eine Änderung nach Vorbild der NHL wünschen. Dort hat die besser platzierte Mannschaft nach dem Grunddurchgang in den ersten beiden Spielen einer jeden Serie Heimrecht. Dann wechselt man für zwei Spiele zum schlechter platzierten Team und anschließend wird abwechselnd zwischen den beiden Städten gereist. Diese „H-H-A-A-H-A-H“-Regelung würde vor allem bei weit auseinander liegenden Spielorten die Reisestrapazen für die Spieler reduzieren.
In diesem Rahmen der Mitsprachemöglichkeit wurde auch der Wunsch der Profis nach einer ehestmöglichen Aufnahme der Gespräche zwischen der Eishockeyspieler:innen UNION und der ICEHL zum Abschluss eines Standard-Spieler-Vertrages für alle (vorerst österreichischen) Vereine abgefragt. Ein Ansinnen, das bereits mehrmals an die Liga herangetragen wurde und bislang aber trotz einzelner Zusagen nicht in die Tat umgesetzt worden ist. Mit einem klaren Votum von 89% (was die ohnehin schon hohe Zustimmung aus dem Jahr 2022 mit 83% nochmals übertraf) haben die Spieler hier einmal mehr ihr eindeutiges Interesse bekundet, ja sogar gesteigert.
Wünsche für die Zukunft
Abschließend wurde noch ein wenig Länderkampfstimmung betrieben und abgeklärt, welche von den vier ICEHL-Nationen sich am ehesten für die A-WM 2024 qualifizieren wird und hier fiel das Votum mit 84% doch sehr eindeutig für Team Austria aus.
„Als Gegenstück zu all den Wahlen und Beliebtheitswettbewerben von Journalist:innen, sonstigen Expert:innen und Fans freuen wir uns, auch im dritten Jahr unseres Bestehens, die Eishockey-Öffentlichkeit über die Sichtweise der Spieler informieren zu können. Denn sie sind die Akteure, die den Sport tatsächlich tagtäglich ausüben und erleben und damit die einzig wahren Insider sind“, freut sich Patrick Harand über einen erfolgreichen Abschluss der Meisterschaft.
www.younion.at, Bild: GEPA pictures/ Gintare Karpaviciute
