Graz99ers

EBEL: Die Graz99ers wollen dem „Bozen-Dilemma“ entrinnen!

Klar, bis zum Meistertitel ist es für die Graz99ers ein noch sehr langer und steiniger Weg, doch schon jetzt will man sich für die die Zeit nach dieser Saison wappnen und vorsorgen um sich ein Bozen-Schicksal zu ersparen. Denn aktuell hat nur ein Spieler über die Saison hinaus Vertrag…

Der Meistertitel des HCB in der abgelaufenen Spielzeit war eine der größten Überraschungen in der Geschichte der EBEL. Das was danach passierte weniger: Nicht weniger als 14 Meisterspieler haben danach den Füchsen den Rücken zugekehrt und der HCB musste sich komplett neu erfinden.

Dieses Schicksal droht auch den Graz99ers zu ereilen, sollte man nicht vorzeitig vorsorgen. Auch wenn es nicht der ganz große Wurf werden sollte: Der Kader ist die Überraschung der Saison und das weckt Begehrlichkeiten.

Leader nach 24 Spielen, ligaweit bestes Überzahlspiel, das zweitbeste Penaltykilling, dazu am zweitmeisten erzielte Treffer. Sowohl offensiv, als auch defensiv sind die Grazer extrem stark, haben zudem mit Goalie Robin Rahm einen Goldgriff getätigt.

Doch Rahm ist nicht der einzige starke Zugang. Nach dem (x-ten) Kaderumbruch im Sommer haben nur die kühnsten Optimisten daran geglaubt dass es plötzlich so laufen könnte wie es läuft. Und dafür sorgen eben auch die vielen Neuzugänge. „Bis dato haben die Legionäre alle eingeschlagen, normal schlagen zwei, drei ein und zwei, drei nicht.“ Weiß Manager Bernd Vollmann, der zudem anmerkt: „Unsere Legionäre haben sehr viel Erfahrung mit dem Gewinnen. Eine Tugend, die man spürt, wenn wir in Rückstand sind“.

Die 99ers haben also nach neuen Charakteren gesucht und sie gefunden. Das auch weil man weiterhin auf Doug Mason vertraut hat, der schon einiges an Gegenwind spürte. Doch dass Doug Mason Qualität hat, darüber war man sich unterm Uhrturm sicher und erntet nun die Früchte des Vertrauens.

Nur Kirchschläger (Zweiter von links) hat über die Saison hinaus Vertrag in Graz (Pic: 99ers/Grundauer)

Dass im Sport, insbesondere im Eishockey nichts ewig hält, weiss man aber auch in Graz. Denn gerade mal ein einziger Vertrag läuft über die Saison hinaus, nämlich der von Erik Kirchschläger. Das lässt bei den Grazern natürlich die Alarmglocken schrillen und setzt sie unter Druck, die anderen Teams macht das hellhörig.

Doch Bernd Vollmann hat bereits einen Plan: „Das Wichtigste ist, dass wir die Österreicher verlängern, bei den Imports warten wir noch ein wenig, wir sind aber mit allen Agenten in Kontakt. Mit den eigentlichen Verhandlungen wollen wir noch warten. Im Jänner werden wir konkret mit Verhandlungen beginnen“, so der langjährige Grazer Manager gegenüber Sky.

Dass der Erfolg auch kostet hat Bozen bereits beim ersten Meistertitel deutlich zu spüren bekommen. In Graz kann man vorerst aber mit lukrativen und wohl nicht ganz erwarteten Mehreinnahmen aus dem Kartenverkauf rechnen. „Für heuer ist ein Schnitt von 2.500 Zuschauer geplant, aktuell stehen wir bei 2.800. Auf lange Sicht wollen wir auf über 3.000“, so Vollmann.

Zahlen die den Aufschwung in Graz belegen und die es somit wirtschaftlich etwas leichter machen mit den Spielern in die Vertragsverhandlungen zu gehen und sich im Sommer ein „Bozen-Schicksal“ zu ersparen…

Pic: Werner Krainbucher, Puckfans.at

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