Dieter Knoll ist nicht nur Geschäftsführer und Sportdirektor des HCB Südtirol Alperia, sondern auch einer der 2. Vizepräsidenten der ehemaligen Erste Bank Eishockey Liga (EBEL), die in den kommenden Tagen einen neuen Namen erhalten soll. Der HCB war in der letzten Saison einer der Mitfavoriten auf den Meistertitel, ehe die Corona-Pandemie die Hoffnungen auf den 3. EBEL-Triumph nach 2014 und 2018 zunichte machte. Mit den „Dolomiten“ sprach Dieter Knoll über…
…die abgelaufene Saison 2019/20:
„Nach einem holprigen Start kam die Mannschaft immer besser in Fahrt. Nach dem Trainerwechsel ging es bergauf. Greg Ireland hat den Spielern einen neuen Impuls gegeben und alle gleichbehandelt. Diese sind im Jänner zu einer Mannschaft gereift. Der Zusammenhalt und der Teamgeist waren einmal mehr das Erfolgsrezept des HCB. Der Vorteil im Vergleich zu anderen Mannschaften war, dass wir 4 gute Linien hatten. Ich war von der Qualität unserer Spieler überzeugt. Die meisten von ihnen waren sehr mannschaftsdienlich“.
…die Auswirkungen der Corona-Krise auf den HCB Südtirol:
„Noch haben wir nicht alles abgerechnet. Wir haben aber mit Sicherheit ein größeres Minus aufgerissen. Vielleicht erhalten wir noch finanzielle Unterstützung vom Staat oder vom Land. Leider sind einige Einnahmen, mit denen wir fix gerechnet haben, nicht gekommen. Schließlich sind die Play-off-Spiele für uns das Um und Auf und eine sehr wichtige Einnahmequelle. Leider hatten wir im Viertelfinale nur ein Heimspiel. Und dieses fand nur mit einer begrenzten Zuschaueranzahl statt.“
…den Rückzieher von Znojmo:
„Es ist natürlich schade, einen solchen Partner wie Znojmo verloren zu haben. Als internationaler Vertreter habe ich alles versucht, den Besitzer Pavel Ohera davon zu überzeugen, dass er noch zuwarten soll. Er wollte aber kein Risiko eingehen und hielt an der Entscheidung, sein Team aus der Liga zurückzuziehen, fest.“
…Neuling Bratislava Capitals:
„Die Capitals sind mit Sicherheit eine Bereicherung für die Liga. Der Klub aus der slowakischen Hauptstadt, die mehr als 400.000 Einwohner hat, dürfte eine starke Mannschaft stellen. Der Hauptaktionär und Präsident des Vereins, Ivo Durkovic, ist Gründer und leitender Arzt der Augenkliniken „IClinic“, die auch in Klagenfurt eine Niederlassung haben. Deshalb wird er in Österreich keine schlechte Figur machen wollen. Die Anreise nach Bratislava ist für uns kein Problem: Schließlich sind es von Wien gerade einmal 80 Kilometer, weshalb man die beiden Auswärtsspiele gut kombinieren könnte.“
…die gescheiterte Aufnahme des EHV Linz:
„Es war vermutlich eine knappe Entscheidung gegen den neuen Verein aus Linz. Ausschlaggebend dafür waren in meinen Augen 2 Aspekte: Zum einen kann man sich 2 Mannschaften aus Linz nicht vorstellen und auch nicht leisten, da es mehrere Probleme wie etwa die Hallensituation oder die Bandenwerbung geben würde. Zum anderen sind die Black Wings von Präsident Peter Freunschlag seit 14 Jahren in der Liga dabei und ein zuverlässiger Partner. Der neue Verein, der finanziell sehr gut aufgestellt ist, wird sich vorerst um den Nachwuchs in Linz kümmern und ist bemüht, eine Academy zu gründen.“
…die Chancen von Olimpija Laibach, als 12. Team in die Liga aufgenommen zu werden:
„Die Rückkehr von Laibach wird schwierig, aber nicht unmöglich. Ich würde es sehr begrüßen, wenn es die Slowenen schaffen und wir ein 12. Team in der Liga haben würden. Der damalige Verein hat mit dem aktuellen aber nichts zu tun. Der Präsident des neuen Klubs, der sich zuvor um den Nachwuchs gekümmert hatte, ist eine Persönlichkeit. Schließlich ist Miha Butara Vizepräsident der slowenischen Eisenbahn und hat gute Kontakte zum Laibacher Bürgermeister, aber auch zu großen Unternehmen. Ich gehe davon aus, dass es bis Ende Juli eine Entscheidung geben wird.“
www.hcb.net, bzw. „Dolomiten“