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Fairplay im Eishockey: Weniger Faustkämpfe auf dem Eis

Eishockey ist ein harter Sport. Zimperlich gehen die Teams nicht miteinander um, wenn es darum geht, den Puck ins Tor zu bringen. Doch während Fußball, Handball oder Basketball zum Großteil mit Fairplay ablaufen, ist im Eishockey mit Handgreiflichkeiten zu rechnen. Eine Unart, die die Fanszene spaltet.

Es war ein Aufeinandertreffen, das denkwürdig werden sollte. Die beiden Eishockeyspieler Moritz Müller von den Kölner Haien und sein Gegner Steve Pinizzotto vom EHC München standen sich im November 2017 nur auf dem Eis gegenüber. Doch ein kleines Gerangel um den Puck endete in einer Schlägerei, die für Aufsehen sorgte. Müller, der gern auf und abseits des Eises polarisiert, und Piniziotto mussten für diese Aktion viel Kritik einstecken. Zumal warf ihr Verhalten auf: Warum sind Faustkämpfe noch gang und gäbe im Sport?

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Regelwerk steht zur Diskussion

Das gängige Fairplay wird im Eishockey deutlich anders definiert. Zwar wird den Spielregeln gefolgt, doch der Körperkontakt überschreitet die Grenzen des Üblichen. Selbst eine gewisse Tradition wohnt den Handgemengen inne: Wer seine Handschuhe auszieht, will kämpfen! Um grobe Strafen zu umgehen, verlangt das Regelwerk sogar, dass aufgrund der erhöhten Treffsicherheit der Handschuh ausgezogen werden muss. Statt Sperren oder Ausschlüsse von Matches droht den involvierten Spielern lediglich eine Handvoll Strafminuten. Zweifelhaft? Durchaus!

Betway Wetten hat in einem Blogbeitrag einmal genauer hingesehen und die Teams der NHL auf ihre Kampfbereitschaft untersucht. An der Spitze stehen die Boston Bruins, gefolgt von den Anaheim Ducks und den Ottawa Senators. Die Columbus Blue Jackets und die Philadelphia Flyers bilden das Schlusslicht der unrühmlichen Top-5. Wirklich zielgerichtet möchte die NHL jedoch keine Maßnahmen ergreifen, um eine Änderung einzuführen. Die Anpassungen der Regeln, die lediglich stets mit Strafminuten aufgestockt werden, sind kurios. Der Grund ist jedoch rein finanzieller Natur: Die Befürchtung ist groß, dass der Entertainment-Faktor sinkt und die Zuschauerzahlen abfallen. Ein trauriges Beispiel dafür, dass sich Sport auf die kommerziellen Aspekte fokussiert.

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Andere Sportarten zum Vorbild nehmen

Es wäre ein Einfaches, sich die Vorbildlichkeit von Fußball oder Handball als Leitbild zu nehmen. Körperkontakt im Eishockey auszuschließen, ist eine unmögliche Sache. Dennoch kann diese Tatsache auf ein Mindestmaß begrenzt werden. Zusammenstöße oder Tackles sind auch im Rugby fester Bestandteil und Tradition. Allerdings sind Schlägereien auf dem Rasen eher selten zu beobachten. Mit dem Argument einer langen Tradition kann Eishockey somit nicht überzeugen.

Im Gegensatz zu den Amerikanern sind Faustkämpfe in deutschen Hallen seltener. Wie sich die Entwicklungen in der aktuellen Saison 2020/2021, die im Dezember startete, abzeichnen, wird sich in den kommenden Spieltagen zeigen. 14 DEL-Klubs stehen sich im neuen Modus gegenüber, der mit einer Nord- und Süd-Gruppierung aufwartet. Aktuell haben die Pinguins Bremerhaven das Sagen an der Tabellenspitze, dicht gefolgt von den Berliner Eisbären. Bleibt zu hoffen, dass der entspannte Saison-Auftakt ein gutes Omen ohne Kämpfe für die folgenden Spiele ist. Für die Kölner Haie könnte das Vorhaben schwierig werden: Die Niederlage im Derby gegen den Düsseldorfer EG markierte die sechste Pleite in Folge und markiert den Tiefpunkt der Haie. Grund zum Ärgern? Durchaus.

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