Graz99ers

Graz99ers Manager Vollmann verteidigt Fan-Sanktionen: „Jeder könnte sich aufregen, aber nicht der KAC!“

Nachdem die Graz99ers ausgewählte Auswärtsfans bei ihren Heimspielen in Bezug auf ihre Fankleidung sanktionieren, gab es große Aufregung. Die ICEHL und der KAC gaben ein Statement ab und kritisierten diese Vorgehensweise. Nun schießen die Graz99ers zurück.

Große Aufregung herrscht vor dem dritten Saisonduell zwischen den Graz99ers und dem KAC in Liebenau. Wie wir bereits vor einer Woche berichteten, haben die Steirer auf ihrer Ticketvorverkaufsplattform angegeben, dass bei ausgewählten Heimspielen (abhängig vom Gegner) nur im Gästesektor das Tragen von Fankleidung erlaubt sei. In allen anderen Sektoren müsste diese ausgezogen und abgegeben werden – Wir BERICHTETEN!

Eine Aussendung der Liga folgte gestern, nachdem diese Vorgehensweise für große Aufregung sorgte. Die Liga erklärte, dass man sich beim Innenministerium informierte, ob es in den ICEHL-Eishallen Probleme gab, was die Zuseher betrifft. Dies sei nicht der Fall gewesen. Auch sei nach einer Rundfrage klar, dass diese Vorgehensweise „international äußerst selten und in fast allen Fällen nur dann umgesetzt wird, wenn Spiele von den jeweiligen Behörden als Hochrisikospiele eingeschätzt und eine strikte Fantrennung vorgegeben werden.“ Daher bat man seitens der Liga, dass die Grazer diese Vorgehensweise noch einmal evaluieren und zu überdenken, sofern keine sicherheitsrelevanten Themen oder behördliche Vorgaben gegeben sind.

Auch der KAC meldete sich als „betroffener Verein“ zu Wort (SIEHE BERICHT). Präsident Schwaiger kritisierte die Vorgehensweise der Steirer scharf und „erachtet diese Maßnahme als völlig überschießend und dem Sportsgeist sowie den traditionellen Werten der österreichischen Eishockey-Fankultur diametral entgegenstehend“. „Warum verbietet der Veranstalter es den Fans, einen der Grundpfeiler ihrer Leidenschaft, das Tragen von Kleidung und Fanartikeln des Klubs, mit dem sie sich assoziieren, auszuleben? Ich erachte die Vorgehensweise als Affront gegenüber der Eishockey-Fankultur, der das bislang traditionell gewaltfreie, beschwingte und das Gemeinsame in den Vordergrund stellende Verhalten der Anhängerinnen und Anhänger herausfordert“, so Schwaiger weiter, der die Entscheidungsträger in der Organisation der Graz99ers bat, diese Maßnahme zurückzunehmen und das bevorstehende Eishockeyspiel zu einem neuerlichen Fanfest für Anhängerinnen und Anhänger beider Vereine zu machen.

Heute berichtet die „Kronen Zeitung“ von der Reaktion der Graz99ers. Manager Bernd Vollmann zeigt sich verwundert über die Reaktionen und gibt gleich mal zu Protokoll: „Jeder Verein könnte sich aufregen, aber nicht der KAC! Ich finde dieses Schreiben sehr merkwürdig.“ „Wir haben mit über 400 Plätzen mit Abstand den größten und bestorganisierten Gäste-Sektor der Liga. Sogar eigene Zugänge, Kantine und WC-Anlage sind vorhanden. Wir bieten unseren Gästen genügend Service“, so Vollmann, der seinerseits die Klagenfurter für ihre Gastfreundschaft kritisiert: „Gäste dürfen in ihrem Sektor nicht einmal was essen oder trinken. Außerdem ist es als Grazer nicht möglich, an der Tageskasse Karten für einen normal Sektor zu kaufen.“

Vollmann erklärt aber auch die Hintergründe der Maßnahme: Beim ersten Heimspiel der Steirer in dieser Saison gegen den KAC hätten sich Grazer Fans auf der Haupttribüne durch die vielen Gäste eingeschüchtert gefühlt. Daher geht es den Steirern mit dieser Maßnahme nun um den Schutz der eigenen Fans. Laut Vollmann wurde seitens Behörde diese Trennungs-Maßnahme vorgeschlagen. Einem Eishockeyfest soll am Sonntag dennoch nichts im Wege stehen…

Pic: 99ers/Grundauer

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