Nach der bitteren Finalniederlage gegen Salzburg ist der erste Frust gewichen und der Stolz überwiegt in Südtirol. Für die kommende Spielzeit gibt Präsident Dieter Knoll erste Einblicke in Kaderplanung, Ticketpreise und Ziele.
Die abgelaufenen Saison war aus Sicht von Knoll eine, an die man sich gerne zurückerinnern wird, auch „wenn am Ende die Kirsche auf der Torte gefehlt hat,“ so der HCB-Präsident gegenüber „sportnews.bz“. Äußerst zufrieden zeigt er sich auch mit dem Zuseherinteresse, immerhin gibt es nun mit dem FC Südtirol auch Konkurrenz aus dem Fußball-Lager. Dennoch hatte man in Bozen einen Schnitt von 3641 Fans pro Spiel. In den Play-Offs hatte man sogar den höchsten Zuschauerschnitt.
Das alles ist natürlich Motivation um auch für die kommende Saison vorne mitreden zu können und auch eine erfolgreiche Champions Hockey League zu spielen. Dafür braucht es natürlich auch den enstprechenden Kader, bisher war man es gewohnt, mindestens zehn neue Gesichter pro Jahr zu sehen. Heuer könnte dies aber anders aussehen. Knoll: „Wir brauchen zwei neue Torhüter, so viel ist klar, ansonsten hängt es von den Finanzen ab, viele Spieler wollen natürlich mehr Geld haben, dies muss noch verhandelt werden. Vielleicht sehen wir kommende Saison auch nur fünf neue Spieler.“
Tormann Sam Harvey wird nicht mehr zurückkehren, bei den Hults-Brüdern sieht es auch eher nach Abschied aus, bei den anderen Spielern hängt es nur vom Budget ab, Knoll könnte sich durchaus vorstellen, alle anderen Legionäre zu behalten.“ Aber der Markt gibt derzeit noch viel her, laut Angaben von Knoll wurden ihm bereits mehr als 50 Torhüter angeboten, auch Verteidiger und Stürmer sind zur Genüge da, das liegt vor allem daran, dass kaum jemand nach Russland will. Auf Grund dessen bleiben auch die Preise im Rahmen.
Bei den einheimischen Cracks wird sich nicht viel ändern, zwei U24 Cracks werden benötigt, derzeit sieht es nach Leonardo Felicetti und Pascal Brunner aus. Ansonsten werden die Jungen natürlich beobachtet, aber der Markt ist rar.
Ein großes Fragezeichen steht auch hinter Glen Hanlon, der Head Coach würde an sich gerne bleiben, aber es scheitert derzeit an seiner Gattin. Diese ist Schuldirektorin in Kanada und kann nicht weg, gleichzeitig will Hanlon nicht noch ein Jahr ohne seine Frau verbringen. Die Trainerfrage ist für Knoll die schwierigste, denn hier lag man in der Vergangenheit öfters daneben.
Die bevorstehende Steuerreform in Italien macht auch Sorgenfalten. Bozen kalkuliert mit ca. 30% Mehrkosten, diese müssen natürlich irgendwie eingenommen werden. Einerseits wird man versuchen über Sponsoren einen Teil abzudecken, andererseits könnte es auch sein, dass die Ticketpreise, die seit sechs Jahren gleich sind, um 10% angehoben werden. Knoll: „Jeder muss kämpfen, um zu überleben.“
www.hockey-news.info, Bild: Vanna Antonello
