Sportlich muss man in Linz zufrieden sein. Mit dem 2:0 über den HC Bozen am vergangenen Dienstag beendete man die zehn Spiele andauernde Siegesserie der Italiener und blieb an Leder Red Bull Salzburg dran. Dennoch gibt es bei Boss Peter Nader Grund zum Ärger.
Für das Bozen-Spiel gab er vor, dass alle Spieler den Halsschutz, der Adam Johnson das Leben hätte retten können, verpflichtend getragen werden muss (wir berichteten). Die als Folge dessen, weil am Sonntag in Fehervar ein Linz-Crack nur knapp an einer Katastrophe vorbeischlitterte, eine gegnerische Kufe ihn am Hals traf, aber zum Glück nur ein nicht sonderlich tiefer Schnitt die Folge war. „Ich bin an dem Abend schwer eingeschlafen, hab’ das erst später richtig verarbeitet. Gott sei Dank ist nichts passiert“, sagt Coach Lukas.
Doch ein Teil der Spieler ignorierte diese schriftliche Dienstanweisung, die sogar zweisprachig an alle Spieler rausging, obwohl für alle Spieler der Schutz vorhanden gewesen wäre. Nicht selbstverständlich, denn nicht alle Ausrüster wie jener der Linzer konnten so rasch liefern.
Während sich Brian Lebler, der einer derjenigen war der „oben ohne“ spielte, nicht äußern wollte gab ein anderer, nämlich Emilio Romig, folgendes gegenüber der „Kronen Zeitung“ zu Protokoll: „Er kommt nächstes Jahr eh’ von der Liga verpflichtend und ich werde dann wohl bis ans Karriereende mit ihm spielen. Wenn ich noch ein paar Partien ohne spielen kann, wieso nicht?“
Boss Peter Nader hat dafür absolut kein Verständnis und meint: „Ich verstehe die Spieler nicht, kann’s nicht nachvollziehen! Sie sollen ihn aus Selbstschutz und Verantwortung – auch gegenüber anderen – tragen. Für mich gehört das jetzt zur fixen Ausrüstung dazu, sie sollen sich daran gewöhnen.“
Auch Coach Phil Lukas bläst ins selbe Horn: „Wir wollen einen so tragischen Fall nie mehr erleben! Ich kann nur ansprechen, dass die Spieler auch die Verantwortung und Haftung übernehmen und dass ich mir wünschen würde, dass sie ihn tragen. Die Entscheidung aber liegt bei den Athleten.“
Wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichten, gehen die jungen Linzer von den Steel Wings Linz wesentlich verantwortungsbewusster an das Thema heran und spielten zuletzt durchwegs mit der Schutzausrüstung. Lebler, Romig, Roe, Knott, St.Amant, Lindner, Mitsch und Co. können sich da eine Scheibe abschneiden. Konsequenzen wird es kein geben, aber Nader appelliert erneut an die Spieler: „Ich kann unsere Spieler nicht an der Hand nehmen, appelliere an die Eigenverantwortung. Was hier abgelaufen ist, heiße ich nicht für gut. Es ist zu ihrem Schutz, einige haben Frau und Kinder. Der Teufel schläft nicht, sie sollen sich daran gewöhnen.“
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