Das 343. Derby findet am Freitag in der Villacher Stadthalle statt. Wenn sich der VSV und der KAC duellieren, steht immer Brisanz im Raum. Mehr und mehr nimmt man aber wahr, dass ein Derby nicht mehr das ist, was es vor Jahren/Jahrzehnten einmal war. Doch woran liegt das?
Am 04.01.1950 fand das erste Derby in Villach statt. Klagenfurt gewann damals mit 2:7. Der erste VSV Sieg datierte laut Informationen von „kaerntnerderby.info“ vom 10.01.1959. Seither wurden mehr als 300 Derbys gespielt, unzählige Tore erzielt und noch viel mehr Strafen ausgesprochen. Ein Duell Klagenfurt gegen Villach war immer von Spannung, Brisanz und Härte geprägt. Schon Tage davor und danach gab es in Kärnten kein anderes Gesprächshema mehr.
Wie sagte einst Günther Lanzinger, die legendäre Nummer 24 des VSV: „Wenn man ein Derby gewinnt ist man der Held, verliert man es allerdings, sollte man sich die Tage danach nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen.“ Das Sprichwort, ein Derby hat eigene Gesetze, wurde oftmals unter Beweis gestellt, immer wieder gab es Überraschungen, die nicht der Tabellensituation entsprachen, ein Favorit am Papier ist noch lange keiner am Eis. Zudem brachten extrem spannende Play-Off Serien zusätzliche Brisanz hinein.
Besonders die Finalserie 2003 ist hier hervorzuheben. Das allesentscheidende Spiel 5 war an Spannung nicht zu überbieten. Zwei Mal ging der VSV in Klagenfurt in Führung, in Villach herrschte schon Meisterstimmung am Rathausplatz, dem KAC gelang aber der Ausgleich und schlussendlich schoss David Schuller den KAC zum Titel in der Overtime.
Ein Derby war da um Legendenstatus in Kärnten zu erreichen. Immer wieder hört man Fans in Erinnerungen schwelgen und dabei fallen Namen wie Eddie Lebler, Peter Raffl, Ken Strong, Andi Pusnik und wie sie alle heißen. Auch die Härte kam niemals zu kurz, Massenschlägereien waren vor allem in der 80er und 90er Jahren an der Tagesordnung.
Seit mittlerweile einigen Jahren hat man aber das Gefühl, dass ein Derby nicht mehr das ist, was es einmal war. Hört man den Fans zu, so liegt es vor allem daran, dass sich die Spieler nicht mehr so mit ihren Vereinen identifizieren. Jedes Jahr werden die Mannschaften zum Großteil ausgetauscht, so kann keine Rivalität mehr entstehen wie es damals war, als ein Rudi König, Thomas Cijan oder eben Günther Lanzinger und Wolfgang Kromp die Schläger kreuzten. Die Vielzahl der Legionäre spielt hier auch eine entscheidende Rolle.
Auch in den sozialen Netzwerken zeichnet sich ein ähnliches Bild. Immer wieder hört und liest man, dass ein Derby nur noch ein Spiel wie jedes andere auch ist. Kommentare wie diese hier, findet man beinahe nach jedem Derby:
Wir wollen nun von euch wissen, wie ihr zu dem Thema steht? Fiebern die KAC und VSV Fans dem Derby noch so entgegen wie es vor einigen Jahren war, oder ist das Duell zwischen Blau-Weiß und Rot-Weiß ein Spiel wie jedes andere auch?
www.hockey-news.info, Bild: VSV/Krammer