Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen mit denen die elf Vereine in die neue Saison gehen. Und anstatt der traditionellen Kaderbewertungen gibt es heuer eine Kadervorstellung – die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool.

Nach drei verpassten Playoffqualifikationen durften die Ungarn aus Fehervar letzte Saison endlich wieder Playoffluft schnuppern. Durch Rang 6 im Grunddurchgang gelang die direkte Qualifikation für die post season, wo jedoch bereits im Viertelfinale gegen Salzburg mit 2:4 Siegen Schluss war. Auch heuer will der 13-fache ungarische Meister wieder in die Playoffs und hat dafür vor allem ligaintern geangelt. Nicht weniger als fünf Legionäre wechselten innerhalb der EBEL nach Fehervar und das könnte der Vorteil der Magyaren sein, denn Eingewöhnungszeit werden diese Herren keine brauchen.
Trainer:
Eingewöhnungszeit braucht auch der Headcoach der Ungarn keine.
Hannu Järvenpää wurde am 1.Dezember 2018 installiert und geht nun
in seine dritte Saison als Coach der Teufel, seine zweite von
Beginn an. Davor war er bereits drei Jahre in Laibach, vier in
Villach und kurzzeitig auch schon vor diesem Engagement in Fehervar
tätig. Es ist seine zehnte EBEL-Saison an der Bande und somit ist
er der aktuell erfahrenste EBEL-Coach der Liga. Mit Antti Karhula
und Cameron MacDonald bleiben auch seine beiden Assistenten an Bord
– beste Voraussetzungen dass das Werkl in Fehervar schnell zum
Laufen zu bringen!
Hannu Järvenpää bleibt Headcoach (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Goalie:
Spannend verlief der Transfer-Sommer auf der Goaliepostion. Die
letztjährige unumstrittene Nummer 1 Mac Carruth verabschiedete sich
nach zwei Jahren und ging in die DEL2 zu den Lausitzer Füchsen.
Klar, er war unangefochten, aber wohl auch auf Grund der fehlenden
Alternativen, denn zuletzt waren seine Leistungen nicht mehr ganz
so toll wie im ersten Jahr. Ganze sechs mal durfte der 23-jährige
David Kornakker lediglich ran, machte seine Sache zwar ganz
ordentlich, genoss aber nicht das große Vertrauen von Järvenpää.
Dennoch wird er auch heuer wieder die Nummer 2 sein und wohl öfter
zum Einsatz kommen. Er wird sich aber dennoch hinten anstellen
müssen, denn die Ungarn holten einen ligabekannten Mann, der
anderswo nach vielen Jahren ausrangiert wurde. Michael Ouzas blieb
der EBEL erhalten, kam nach sechs Jahren in Linz aus der Stahlstadt
nach Ungarn. Seine Klasse ist unbestritten, auch wenn seine Stats
in den letzten Jahren kontinuierlich abbauten. Aber vielleicht tut
ihm der Tapetenwechsel gut – die Saison wird es weisen…
Ouzas wechselt von Linz nach Ungarn (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Verteidiger:
Punktuell stärkte Hannu Järvenpää seine Defense in der Offseason.
Diese war in der Vorsaison auch schon ganz gut, jedoch fehlte ihr
etwas der Offensivpunch. Mit Bence Stipsicz war ein Ungar mit elf
Treffern Toptorjäger. Er wird weiterhin den Dress der Magyaren
tragen wie auch sein Landsmann Daniel Szabo, der bester
D-Punktesammler der abgelaufenen Saison war. Ebenso vertraut man
weiterhin auf die Dienste der Legionäre Michael Caruso, Jonathan
Harty und dem 38-jährigen finnischen Routinier Harri Tikkanen. Alle
drei sah man schon vor ihren Fehervar-Engagements in der EBEL und
diese Transferpolitik verfolgt man nun weiter. Mit Tim Campbell
holte man den nächsten EBEL-erfahrenen Defender, diesmal aus Bozen.
Der 28-jährige sammelte letzte Saison sieben Treffer und 27 Assists
für die Südtiroler. Ebenso neu in der Defense ist der 26-jährige
Dylan Busenius. Für ihn ist die Liga Neuland, wie überhaupt das
europäische Eishockey. Er kam aus der kanadischen Collegeliga und
feiert in Fehervar sein Profidebüt. Geschichte sind hingegen die
Legionäre Ty Wishart und Eric Meland.
| BISHERIGE KADERVORSTELLUNGEN |
|---|
| EC Red Bull Salzburg |
| EHC Black Wings Linz |
| Orli Zmojmo |
| HC Innsbruck |
| EC VSV |
| EC KAC |
| Fehervar AV19 |
| Graz99ers |
| HC Bozen |
| Vienna Capitals |
| EC Dornbirn |
Stürmer:
Einen etwas größeren Umbruch gibt es in der Fehervar-Offense. Mit
Luttinen, Vänttinen und Koskiranta verließ die Finnen-Connection
das Team, ebenso ist Zack Philipps Geschichte. Am schmerzhaftesten
sind jedoch die Abgänge der Einheimischen: Istvan Sofron und vor
Allem Janos Hari hinterlassen Lücken. Bei Sofron, der zu MAC
Budapest in die slowakische Liga wechselte, ist es die Erfahrung,
bei Hari die unglaubliche Qualität. Doch genau diese verschaffte
ihm nun einen Vertrag in der finnischen Liiga bei den Pelicans
Lahti. Immerhin sammelte der 27-jährige letzte Saison 72 Punkte aus
59 Spielen und verpasste den Liga-Topscorer Titel nur knapp.
Janos Hari ist Geschichte (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Nun müssen andere nachrücken und aus heimischer Sicht könnte das vielleicht Csanad Erdely werden. Der 23-jährige geht in seine vierte EBEL-Saison und sammelte in der letzten Spielzeit schon über 40 Punkte. Ebenso weiter im Team sind mit Andrew Sarauer und Daniel Koger zwei weitere erfahrene Ungarn. Dazu kommen mit Reisz, Sarpatki und Szabo-Pal weitere Heimische, die bereits EBEL-Erfahrung haben. Auch der Slowene Kuralt und der Slowake Sille sind wichtige Bestandteile des Kaders.
Auf dem Legionärsbereich hat es in Punkto Leistungsträger aber natürlich nicht nur Abgänge sondern auch Zugänge gegeben. Drei neue ausländische Stürmer holte man an Bord und alle drei kennen die Liga bestens. Der EBEL-erfahrenste ist Andrew Yogan, der aus Innsbruck kam. Der 27-jährige ist ein absoluter Goalgetter, erzielte in 112 EBEL-Spielen unglaubliche 64 Treffer und legte weitere 60 auf. Mit ihm wird man in Ungarn viel Freude haben. Selbiges erhofft man sich von Scott Timmins. Er war in den letzten beiden Saisonen in Dornbirn engagiert und kommt mit einer Quote von 84 Punkten aus 110 Spielen nach Fehervar. Der dritte neue Legionär ist Finne und spielte zuletzt in Zagreb. Auf Mikko Lehtonen darf man sehr gespannt sein. Er ist ein absoluter Scorer, sein Engagement in Zagreb war jedoch ein Fiasko. Nach einer Verletzung musste er die Saison schnell beenden. Nun will er etwas verspätet in der EBEL beweisen was er drauf hat.
Wird Yogan auch in Fehervar bomben? (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Alles in Allem hat der Fehervar-Angriff zumindest am Papier ein Upgrade erhalten. Doch wo galt es sich zu verbessern? Die Scoringeffizienz suchte schon letzte Saison ligaweit vergeblich seines gleichen. Spielraum ist auf jeden Fall im Powerplay, denn das war alles andere als Playoffwürdig. Man darf gespannt sein wie die neu formierte Offense der Teufel einschlägt.
Nun seid ihr dran: Wo seht ihr Fehervar in der kommenden Saison?
Photo: GEPA pictures/ Oliver Lerch









