Paul Kariya galt in seiner aktiven Zeit als einer der begnadetsten Techniker der gesamten National Hockey League. Seine Karriere musste er aufgrund gesundheitlicher Probleme viel zu früh beenden. Heute feiert Kanadier seinen 50. Geburtstag.
Schon in jungen Jahren war das Talent des in Vancouver geborenen Stürmers zu erkennen. In der British Columbia Hockey League (BCHL) trumpfte er im Dress der Penticton Vees mit 244 Punkten in nur 95 Spielen auf. Kariya wechselte zur Saison 1992/93 an die University of Maine, wo er gleich in seiner ersten College-Saison einen Rekord aufstellen sollte, der bis heute ungebrochen ist. Exakt 100 Punkte erzielte er als sogenannter „freshman“. Ein Blick in die Geschichtsbücher der NCAA: nur zwölf Mal gelang einem Crack auf College-Niveau eine 100-Punktesaison. Am meisten Points sammelte 1986/76 der Kanadier Tony Hrkac, der im Dress der University of North Dakota satte 116 Punkte einheimste.
Nach seinem Fabeljahr in Maine wurden natürlich auch die Scouts der NHL auf ihn aufmerksam. Im NHL Entry Draft 1993 wurde Kariya an Position 4 von den Mighty Ducks of Anaheim gezogen. Vor ihm gingen Alexander Daigle (Ottawa), Chris Pronger (Hartford Whalers) und Chris Gratton (Tampa Bay) über die Ladentheke. Doch auf das Debüt für die Kalifornier musste Kariya noch warten.
1994/95 war es dann soweit und der Flügelstürmer lief in 47 Spielen für die Enten aus Anaheim auf. 39 Punkte waren seine Ausbeute. Diese schraubte er in Folgejahr massiv nach oben: 50 Tore und 58 Assists und somit 108 Punkte – seine absolute Rekordsaison. Sieben Jahre lang führte Kariya die Mighty Ducks als Captain aufs Eis, im Sommer 2003 endete die Zusammenarbeite beider Parteien. Kariya und auch der ebenfalls vereinslose Teemu Selanne, mit dem der Kanadier insgesamt sieben gemeinsame Spielzeiten verbrachte, unterschrieben bei der Colorado Avalanche.
Doch nach nur einem Jahr in Denver zog es Kariya weiter – 2004/05 fiel aufgrund des Lockouts aus, zwischen 2005 und 2007 stürmte er für die Nashville Predators, ehe er seine Karriere nach drei Jahren im Dress der St. Louis Blues beendete. Doch warum ging Kariya mit 36 Jahren bereits in Eishockey-Rente?
Aufgrund einiger übler Checks, darunter einer von New Jersey Devils Raubein Scott Stevens, litt Kariya, der über japanische Wurzeln verfügt, über viele Jahre an den Symptomen von Gehirnerschütterungen. Die Saison 2010/11 saß er auf Anraten der Ärzte komplett aus, im Sommer 2011 beendete er auch offiziell seine Spielerkarriere.
Nach 15 NHL-Spielzeiten hatte Kariya 989 Saisonspiele auf dem Buckel und konnte 989 Punkte einsammeln. Ein Stanley Cup Triumph blieb dem Kanadier verwehrt, auf internationaler Ebene gewann er aber Olympia-Gold, WM-Gold, sowie Gold mit der U20. Zwei Mal wurde Kariya mit der Lady Byng Memorial Trophy ausgezeichnet. 2017 folgte die Aufnahme in die Hockey Hall of Fame. Der heute 50-Jährige verband wie kein zweiter Spielintelligenz mit Geschwindigkeit und galt als überaus talentierter Spielmacher – und das in einer Zeit, wo die NHL noch einige Härtegrade mehr aufwies.
Happy Birthday, Paul Kariya!
hockey-news.info , Bild: Jaime4Jesus at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
