NHL

NHL Entry Draft 2021: Die Top 8 Prospects im Fokus:

Nach dem Stanley Cup Finale ist vor dem NHL Entry Draft. Wie jedes Jahr wirft Hockey-News wieder einen Blick auf die besten Prospects der diesjährigen Draftklasse. Heute werden die Top 8 vorgestellt, morgen folgt der finale Mockdraft bevor es in der Nacht von Freitag auf Samstag in die erste Runde des NHL Entry Draft 2021 geht.

Owen Power
Position:Verteidiger
Team:University of Michigan
Liga:NCAA
Spiele/Punkte:26/16
Spielt wie:Victor Hedman

Credit: Michigan Photography

Nur sehr wenige Cracks stehen mit nur 18 Jahren schon im WM-Aufgebot ihres Landes und können dabei auch noch vollkommen überzeugen. Owen Power verteidigte in der abgelaufenen Spielzeit nicht nur für seine Michigan Wolverines in den Big Ten der NCAA, sondern war auch ein wichtiger Bestandteil des kanadischen Goldteams bei der Weltmeisterschaft in Riga.

Mit Fortdauer des Turniers fand sich der 195cm große Verteidiger immer besser zurecht und erspielte sich so auch das Vertrauen von Headcoach Gerard Gallant. In den KO-Spielen stand er schlussendlich auch in spielentscheidenden Phasen auf dem Eis steuerte in zehn Spielen drei Assists zu und krönte sich mit den Ahornblättern zum Weltmeister.

Owen Power besticht vor allem durch eines – Cleverness. Mit seinen 18 Jahren weiß er schon sehr genau was er kann und setzt seine Vorzüge ideal ein. Er weiß sowohl in der Offensive, als auch in seiner eigenen Zone auf voller Linie zu überzeugen. Breakout-Passes, Powerplay-Quarterback-Fähigkeit, aber auch ein gewisses Maß an Physis sind weitere Stärken des kanadischen Verteidigers.

„Ausbaufähig“ ist sein Schuss, der definitiv noch etwas an Härte vertragen kann – genau aus diesem Grund wäre es wohl auch von Vorteil, wenn Power das kommende Jahr noch in der NCAA weiter an seinem Game arbeitet und sein NHL-Debüt auf die Saison 2022/23 verschiebt. Der in Mississauga geborene Defender hat aber alle Anlagen, um ein echter Top-Pair, oder sogar #1-Verteidger auf NHL-Niveau zu werden.

Matthew Beniers
Position:Center
Team:University of Michigan
Liga:NCAA
Spiele/Punkte:24/24
Spielt wie:Patrice Bergeron

Credit: Michigan Photography

Sucht man einen kompletten Spieler, so führt kein Weg an Matthew Beniers vorbei. Der Teamkollege von Owen Power debütierte im Vorjahr für die Wolverines und überzeugte mit 24 Punkten in ebenso vielen Spielen. Auch er vertrat sein Land auf internationaler Ebene und spielte in der abgelaufenen Saison sowohl die U20-WM, als auch die A-Weltmeisterschaft und holte dabei Jurnior-Gold, sowie Bronze bei den Männern. Für einen Center hat Beniers vermutlich nur eine „Schwachstelle“ und das ist seine Körper. Mit 79 Kilogramm würde er definitiv noch etwas an Masse vertragen – das ist aber ein Punkt, der mit gutem Training und Muskelaufbau verbessert werden kann.

Spielerisch gibt es nichts, was Matt Beniers nicht kann. Parallelen zu Boston Bruins Captain Patrice Bergeron sind definitiv nicht bei den Haaren herbeigezogen. Er tritt eher als Playmaker in Erscheinung, weiß aber auch selbst, wie er zum Torerfolg kommen kann. Ebenso herausragend ist sein Defensivverhalten, was ihm zu einem starken 2-way-Center auf der nächsten Ebene machen kann.

Als sehr guter Skater wirkt er auch nie verloren und ist immer in passender Position. In seiner bisherigen Karriere hat er auch schon Erfahrung als Winger gesammelt, sein wahres Potenzial wird er aber vermutlich nur in der Mitte entfalten. Ideal für ein Team wie Seattle, die im Draft somit einen potenziellen Franchise-Center ziehen können.

Dylan Guenther
Position:LW/RW
Team:Edmonton Oil Kings
Liga:WHL
Spiele/Punkte:12/24
Spielt wie:Tyler Seguin

Credit: Andy Devlin/Edmonton Oil Kings

Lediglich zwölf Western Hockey League Games standen für Dylan Guenther in der vergangenen Spielzeit auf dem Plan, in diesen wusste der Kanadier, der natürlich schon vor der vergangenen Spielzeit auf dem Radar des Scouts war, zu überzeugen. Zwölf Tore und ebenso viele Assists bedeuteten am Ende einen „point-per-game“-Schnitt von 2. Bei den U18-Titelkämpfen trumpfte er mit sieben Punkten in sieben Spielen auf.

Guenther weiß vor allem eins: wie er den Puck ins Netz befördert. Wenige können mit solch einem Schuss und so einer Genauigkeit aufwarten. Noch dazu hat er den Riecher eines echten Goalscorers, der immer die „soft spots“ am Eis findet und somit regelmäßig zu Scoring-Chances kommt. Der ehemalige 1st Overall Pick aus dem WHL Bantam Draft 2018 täte gut daran, noch mindestens ein Jahr an Entwicklung in der WHL anzuhängen, das Potential des Flügelstürmers ist aber sehr hoch einzuschätzen. Wenn er noch etwas an seinem Körper und seinem Defensivverhalten arbeitet, könnte ein Team einen Top-Line Scoring-Winger in ihm finden.

Jesper Wallstedt
Position:Torhüter
Team:Lulea HF
Liga:SHL
Spiele/SV%:22/90,8%
Spielt wie:Tuukka Rask

Seit 2005, als Carey Price an Position 5 Drafts gezogen wurde, schaffte es kein Torhüter mehr in die Top 10. Yaroslav Askarov (11) oder auch Spencer Knight (13) verpassten den Sprung in die Top 10 nur knapp, heuer könnte es aber wieder einen Goalie geben, dessen Name sehr früh im Draft genannt werden wird. Der Schwede Jesper Wallstedt zählt zu den großen Hoffnungen der schwedischen Goalies.

Er hütete bereits bei zwei U18-Turnieren das Tor der „Tre Kronor“ und konnte dabei einmal Bronze und einmal Gold gewinnen. Seit 2018 spielt er in Lulea und debütierte 2019/20 für den Erstligisten. In der abgelaufenen Spielzeit stand er in 22 Spielen im Tor und lieferte einen Gegentorschnitt von nur 2,23 ab. Zwölf dieser Spiele konnte der erst 18-jährige, 191cm große und 102 Kilogramm schwere Netminder gewinnen.

Wie immer bei europäischen Goalies wird viel darauf ankommen, wie er mit der kleineren Eisfläche und dem schnelleren Spiel in Nordamerika zurechtkommt, er gilt aber als einer der talentiertesten Goalies der letzten Jahre. In Schwedens höchster Spielklasse wirkte er weitestgehend sehr reif und mental gefestigt, er weiß es auch seine körperlichen Vorzüge ideal einzusetzen und ist ein sehr aggressiver Goalie, der auch mit dem Puck umgehen kann.

Brandt Clarke
Position:Verteidiger
Team:HC Nove Zamky
Liga:Extraliga (SVK)
Spiele/Punkte:26/15
Spielt wie:Erik Karlsson

Da die Ontario Hockey League (OHL) die komplette Saison 2020/21 aussetzte, entschied sich Verteidiger Brandt Clarke für einen anderen Weg – er wurde an den slowakischen Erstligisten HC Nove Zamky verliehen, wo er wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Der Kanadier überzeugte auf Anhieb und lieferte in der Extraliga 15 Punkte in 26 Spielen ab.

Für Kanadas U18-Team stand er in sieben Spielen auf dem Eis und erzielte zwei Treffer sowie fünf Assists. Clarke, der in seiner ersten OHL-Saison 38 Zähler in 57 Partien ablieferte, gilt als offensiver Dynamo, der es liebt, sich in den Angriff einzuschalten, oder selbst einen einzuleiten. Der Rechtsausleger besticht durch herausragendes Skating, welches die Grundlage für seine äußerst bemerkenswerten Spielstil ist.

Sehr hoher Hockey-IQ mit Spielmacher-Qualitäten ergeben ein beeindruckendes Skillset für einen Verteidiger. Auch sein Handgelenksschuss ist sehr gut entwickelt. Wie viele Offensiv-Verteidiger in seinem Alter bedarf sein Defensivverhalten etwas an Arbeit. Mit seinem Skating-Fähigkeiten kann er zwar vielen brenzligen Situationen entgehen, auf NHL-Niveau wird die Luft aber mit Sicherheit dünner. Kann er sich hier noch weiterentwickeln, dann steht einer erfolgreichen NHL-Karriere definitiv nichts mehr im Weg.

Simon Edvinsson
Position:Verteidiger
Team:Frölunda Indians
Liga:SHL
Spiele/Punkte:10/1
Spielt wie:Oliver Ekman-Larsson

Mit Simon Edvinsson findet sich ein weiterer Verteidiger ganz oben in den diversen Draftrankings. Der 193cm große Verteidiger glänzt mit außergewöhnlichen Skating-Eigenschaften, für einen Spieler seiner Größe. Gepaart mit seinen 92 Kilogramm ergibt das das Gerüst eines zukünftigen Top-Pair Verteidigers. Edvinsson absolvierte in der abgelaufenen Saison insgesamt 38 Spiele: 14 für Västeras in der Allsvenskan, 14 für die U20 der Frölunda Indians und zehn für den SHL-Club aus Göteborg. In den zehn Partien konnte er einen Assist verbuchen.

Auch er kann als guter Allrounder bezeichnet werden, der offensiv noch einiges an Potenzial hat. In seiner eigenen Zone weiß er durchaus zu überzeugen, an der Bande könnte er aber etwas aktiver sein und auch seinen Körper könnte er etwas mehr zu seinem Vorteil nutzen. Auch an seinem Schuss sollte der Schwede noch feilen – generell kann man sein Spiel als „etwas roh“ betrachten, somit wäre ein Verbleib in Schweden und ein Arbeiten an seinen „Schwachstellen“ mit Sicherheit von Vorteil.

Luke Hughes
Position:Verteidiger
Team:USNTDP
Liga:USHL
Spiele/Punkte:38/34
Spielt wie:Tyson Barrie

Credit: Rena Laverty / USA Hockey’s NTDP

Der dritte der Hughes-Boys steht kurz vor seinem NHL-Draft und auch Luke Hughes zählt zu den Top Prospects seiner Draftklasse. Mit 188cm Körpergröße ist er größer als seine beiden Brüder Jack und Quinn und hat somit als Verteidiger eine gute körperliche Grundvoraussetzung. Im letzten Jahr verteidigte er für das US National Team Development Program und stand dort in 56 Spielen auf dem Eis (38 im USDP und 18 in der USHL).

Er gilt als Allrounder, der zukünftig ein Powerplay leiten kann. Aufholbedarf hat er in seiner eigenen Zone, wo er oftmals zu fokussiert auf den Puck ist und den gegnerischen Teams „passing lanes“ ermöglicht. Hier sollte aber Erfahrung eine große Rolle spielen und die kommt von ganz allein. Mit seinem hervorragenden Skating und offensiven Möglichkeiten könnte er eines Tages im Top-Pair einer NHL-Franchise landen, allerdings muss er dafür seine Schwachstellen in der Defensive ausmerzen.

William Eklund
Position:Center/Flügelstürmer
Team:Djurgardens IF
Liga:SHL
Spiele/Punkte:40/23
Spielt wie:Henrik Zetterberg

2019 debütierte William Eklund für den Stockholmer Traditionsverein Djurgardens IF, heuer lieferte er mit 23 Punkten in 40 Partien eine echte Talentprobe ab und spielte sich somit in den Fokus der Scouts. In seinen Junioren-Jahren hat er auch Erfahrungen am Center gesammelt, verbrachte die letzten Jahre aber weitestgehend am Flügel, dennoch könnte Eklund in der NHL als Center auflaufen. Warum? Weil sein Skillset bestehend aus Spielmacher-Qualitäten, herausragendem Passing-Play, sehr gutes Skating und absolut starkes Defensivverhalten prädestiniert für einen Top 6 Center sind.

Im offensiven Bereich gibt es nichts, was Eklund nicht kann, man könnte ihm lediglich „vorwerfen“, dass er ab und an zu oft den freien Mitspieler sucht anstatt selbst den Abschuss zu suchen. Nach einem vollen Jahr in Schwedens höchster Spielklasse dürfte er schon recht nah am „NHL-ready“-Status sein, somit dürfte es keine Überraschung sein, wenn Eklund bereits 2022/23 zum fixen Aufgebot einer NHL-Franchise zählt und dort ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt einer Top 6 ist.

www.hockey-news.info , Bild: Michigan Photography

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