Der EHC Biel dominiert auch das erste Heimspiel der Lions, dies ohne Törmänen hinter der Bande und ohne Säteri im Tor.
Die Seeländer streben mit grossen Schritten ihrem ersten Playoff-Final entgegen und gewinnen auch das zweite Spiel des Halbfinals gegen den ZSC auswärts in Zürich mit 4:0. Die erneute Krebsdiagnose bei Coach Antti Törmänen, scheint die Mannschaft noch enger zusammen zu schweissen. Gestern fehlte er in Zürich, an der Bande stand sein Assistent Oliver David.
Ein eher überraschender Entscheid der Bieler wurde von Erfolg gekrönt. Das Tor des EHC Biel hütete gestern nicht Stammgoalie Harri Säteri, dem die Seeländer eine Pause gönnten, sondern Joren van Pottelberghe, der wie Säteri einen Shutout feiern durfte. Ein Risiko, das aber keines war, derart harmlos agierten die Lions offensiv trotz der Rückkehr von Topskorer Juho Lammikko.
Biel hatte beim Auftakt zuhause 58 Minuten lang leiden müssen bis zum 1:0-Siegtreffer, gestern traf Jere Sallinen in der Zürcher Arena schon nach 175 Sekunden. Im Powerplay erhöhte Tino Kessler noch vor der ersten Pause und in der 25. Minute sorgte Stürmer Mike Künzle bereits für das 3:0 und eine Vorentscheidung.
Die so prominent bestückten Zürcher agierten in der Offensive erschreckend schwach. Das Beste war noch der Pfostenschuss von Alexandre Texier im Mitteldrittel, ansonsten hatte die Bieler samt Joren van Pottelberghe alles im Griff. Viele dachten, dass es eine enge Serie zwischen dem Qualifikationszweiten Biel, der seine Playoff-Tauglichkeit bisher noch nie unter Beweis stellen konnte, und den ZSC Lions. Doch ist der EHC Biel bis anhin deutlich schneller, entschlossener und effizienter, also in jeder Beziehung eine Klasse besser.
Der EV Zug gleicht in der Best-of-7-Halbfinalserie gegen Qualifikationssieger aus
Der US-Amerikaner Carter Camper, welcher vom Ausfall von Justin Abdelkader provitiert brachte die Gastgeber in der 38. Minute nach einem Puckverlust von Servettes Verteidiger Sami Vatanen in der eigenen Zone zum zweiten Mal in Front. Danach drückten die Calvinstädter mächtig auf einen erneuten Ausgleich, doch vermochten sich die Zentralschweizer in die zweite Pause zu retten. Auch im Schlussdrittel hielten sich die Zuger schadlos. 74 Sekunden vor dem Spielende machte Zugs Verteidiger Nico Gross in einer zeitweise gehässigen Partie mit einem Treffer ins leere Tor Gehäuse alles klar.
Der Gastgeber begann die Partie mit viel Elan. Bereits in der 2. Minute hatte Camper im Slot eine gute Chance zur 1:0 Führung, doch Genéve-Servette überstand den furiosen Start unbeschadet und fand immer besser ins Spiel. Trotzdem erzielte der noch amtierende Schweizer Meister das erste Tor. Lino Martschini setzte die Genfer Henrik Tömmernes und Tanner Richard schachmatt, die beiden stiessen zusammen und liessen dem solid spielenden Genfer Goalie Robert Mayer keine Chance. Die «Grenats» brauchten nun ein Powerplay für den Ausgleich, das Tor erzielte Linus Omark nach einer schönen Kombination.
Im Schlussdrittel liess die Energie nach, doch das änderte sich relativ schnell. Genf dufte zwei weitere Male Powerplay spielen, brachten aber die Scheibe nicht wie gewohnt am starken Zuger Keeper Genoni vorbei. So hatte Omark in der 44. Minute in Überzahl das 2:2 nach einem Querpass auf dem Stock, aber Genoni parierte mirakulös. Der EVZ spielte den Vorsprung geschickt über die Zeit, am Ende setzte Gross dem Spiel noch den Deckel auf und versenkte den Puck in der letzten Minute im leeren Tor. Zug gewinnt Spiel No. 2 und gleicht damit die Serie aus.
Der HC La Chaux-de-Fonds und Oliver Achermann sind nur noch zwei Siege vom Aufstieg entfernt
La Chaux-de-Fonds kommt der Rückkehr in die NL nach 22 Jahren näher. Nach dem 4:1-Heimsieg führen die Neuenburger im Auf/Abstiegs Playoff mit 2:0 Siegen damit die Hälfte geschafft. Den Jurassiern fehlen aus den maximal fünf verbleibenden Partien noch zwei weitere Siege.
Auch in der gestrigen Partie konnte man keinen Klassenunterschied ist zwischen dem Letzten der NL und dem Swiss League-Meister keine große Differenz ausmachen. Den Unterschied machte La Chaux-de-Fonds im ersten Heimspiel der norwegische Topscorer Sondre Olden im mittleren Drittel, der zuerst in Unter- und dann Captain Daniel Carbis in Überzahl von 1:1 auf 2:1 stellten.
Bei Ajoie zahlte sich der Wechsel von Damiano Ciaccio zu Tim Wolf im Tor nicht aus. Es gelang dem Team von Trainer und Sportchef Julien Vauclair nicht, den Verlust von zwei Ausländern (in der Liga-Qualifikation sind nur vier statt sechs spielberechtigt) zu kompensieren. Besonders erschwerend kommt der Ausfall von Jonathan Hazen anhand einer Schulterverletzung hinzu.
Dementsprechend plätscherte das Spiel mehr oder wenige definitiv vor sich hin. So gab nur wenige Unterbrüche zu verzeichnen und es fehlten auf beiden Seiten an nennenswerten Offensivchancen. Ajoie steht nun weil sie auch das zweite Spiel der Serie verloren hatten, mit dem Rücken zur Wand und müssen sich definitiv etwas einfallen lassen, um mit mehr Emotionen und Offensivpower wieder zurück in die Serie zu finden.
Telegramm Auf/Abstiegs Playoff:
La Chaux-de-Fonds – Ajoie 4:1 (1:1, 2:0, 1:0) Stand 2:0
Tore: 5. Bengtsson (Wilkins, Schweri) 1:0. 17. Frossard (Thiry, Bakos) 1:1. 22. Olden (Suter/Unterzahltor!) 2:1. 28. Carbis (Andersons, Olden/Powerplaytor) 3:1. 60. (59:15) Andersons (Powerplaytor) 4:1 (ins leere Tor). Strafen: 4mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds, 6mal 2 Minuten gegen Ajoie. Bemerkungen: La Chaux-de-Fonds ohne Andersson, Augsburger, Berthon und Ulmer (alle verletzt), Ajoie ohne Sciaroni (krank), Arnold, Gauthier, Hazen, Schmutz (alle verletzt) und Gauthier-Leduc (überzähliger Ausländer). Ajoie von 57:37 bis 57:53 und 59:05 bis 59:15 ohne Torhüter.
Telegramm Playoff-Halbfinal Spiel 2:
Zug – Genève-Servette 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
Tore: 16. Martschini (Klingberg) 1:0 (ins leere Tor). 28. Omark (Filppula, Tömmernes/Powerplaytor) 1:1 (ohne Torhüter). 38. Camper (O’Neill) 2:1 (ins leere Tor). 59. Gross 3:1 (ins leere Tor). Strafen: je 6mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Simion; Richard. Bemerkungen: Zug ohne Stadler (verletzt), Abdelkader, Allenspach, Nussbaumer (alle krank) und Almquist (überzähliger Ausländer), Genève-Servette ohne Berthon und Rod (beide verletzt). Genève-Servette von 2:32 bis 58:46 ohne Torhüter.
ZSC Lions – Biel 0:4 (0:2, 0:1, 0:1) Stand 0:2
Tore: 3. Sallinen (Jakowenko) 0:1. 11. Kessler (Jakowenko/Powerplaytor) 0:2. 25. Künzle (Cunti) 0:3. 59. Rajala (Powerplaytor) 0:4 (ins leere Tor). Strafen: je 4mal 2 Minuten. Bemerkungen: ZSC Lions ohne Bachofner, Hollenstein und Leone (alle verletzt), Biel ohne Brunner, Froidevaux (beide verletzt), Tanner (krank) und Säteri (überzähliger Ausländer). ZSC Lions von 56:12 bis 58:10 ohne Torhüter.
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