Österreich musste sich beim ersten Spiel der Euro Hockey Tour Schweden nur knapp geschlagen geben. Vor 3.500 Fans in der Wieder STEFFL Arena unterlag man den „Tre Kronor“ mit 0:1.
Die Vorbereitungsphase auf die WM in Finnland (13. Mai bis 29. Mai 2022) findet für die ÖEHV-Delegation in den kommenden Tagen ihren sportlichen Höhepunkt. Zum Auftakt der Euro Hockey Tour traf Österreich in der STEFFL Arena Wien auf Schweden, die erste von drei Topnationen mit den weiteren Spielen gegen Finnland am Samstag, 30. April 2022 um 12:00 Uhr in Ostrava und am Sonntag, 1. Mai 2022 um 16:00 Uhr ebenfalls in Ostrava gegen Tschechien.
Die Schweden liegen in der aktuellen Weltrangliste der IIHF auf Platz fünf, Österreich ist auf Rang 17 zu finden. Head Coach Roger Bader hatte vor den drei Krachern das Ziel ausgegeben, sich auf das Niveau, das hohe Tempo, die individuelle Spielstärke der Topnationen einzustellen und sich bereits an den WM-Spielrhythmus zu gewöhnen: „Das zu adaptieren, wird unsere Aufgabe sein.“
Österreich startete mit Einser-Goalie Bernhard Starkbaum gegen die Schweden, die mit Marcus Högberg zwischen den Pfosten begannen. Den ersten schönen Angriff spielten die Österreicher über Peter Schneider, dessen Schuss von Högberg entschärft wurde. Danach übernahm Tre Kronor das Kommando, hatte einen Stangenschuss zu verzeichnen, die beste Chance hatte aber in dieser Phase Brian Lebler, der nach einem Konter den Puck am Tor vorbeizog (4.).
Einige Augenblicke später hatte er die zweite gute Chance, dieses Mal blieb Schwedens Keeper Högberg mit der Fanghand Sieger. Im ersten Überzahlspiel zog dann Dominic Zwerger mit einem satten Schlagschuss, der vom linken Metall abprallte, ab (8.). Österreich präsentierte sich weiter gut in den Zweikämpfen und spielte gegen den Favoriten ein starkes Forechecking. Die technisch starken Schweden ihrerseits strahlten auch immer wieder Gefahr aus, aber Bernhard Starkbaum präsentierte sich schon in WM-Form und so entwickelte sich ein äußerst attraktives erstes Drittel.
Schweden ab dem zweiten Abschnitt stärker
Mit Fortdauer des Spieles kamen die Gäste naturgemäß immer besser in Fahrt. Österreich konnte nun nicht mehr so viele Torschüsse abgeben wie noch in den ersten 20 Minuten. Vom Spielverlauf ein idealer Charakter-Test für die Mannschaft von Teamchef Roger Bader. Das Drei-Kronen-Team zog nun im Angriffsdrittel sein bekannt gutes Kombinationsspiel auf, Österreich war nun mehr mit defensiven Aufgaben beschäftigt. Ein Szenario, das auch bei der WM in Finnland gegen die Topnationen eintreten wird. Als Manuel Ganahl wegen Haltens zwei Minuten auf die Strafbank musste, lag der Führungstreffer für die Schweden in der Luft.
Aber Bernhard Starkbaum zeigte in dieser Phase, was er für die ÖEHV-Auswahl wert ist. Mit guten Saves hielt er die Null. Gegen Ende des zweiten Abschnitts schnürten die Schweden das österreichische Team immer mehr in der eigenen Zone ein, aber die rot-weiß-roten Cracks warfen sich in alle Schüsse, kämpften verbissen und gingen mit einem 0:0 gegen Schweden in die zweite Drittelpause.
Im letzten Drittel musste Dominic Hackl wegen Hakens zwei Minuten in die Kühlbox und dieses Mal fackelten die Schweden nicht lange. Linus Karlsson zog ab und traf in Überzahl mit einem satten Wristshot zum 1:0 für die Gäste (46.). Danach spielten beide Teams munter weiter, es ging mit hohem Tempo hin und her, die beiden Goalies sorgten für gute Paraden. Kurz vor Ende nahm Roger Bader Keeper Starkbaum vom Eis und riskierte alles. Thomas Raffl und Peter Schneider hatten den Ausgleich auf dem Schläger, aber die Schweden retteten das 1:0 über die Zeit. Bernhard Starkbaum wurde zum besten Spieler Österreichs gewählt. Die 3.500 Fans in der STEFFL Arena Wien waren begeistert und verabschiedeten die Mannschaft mit großem Jubel.
Headcoach Roger Bader analysierte die starke Leistung seiner Mannschaft nach dem Spiel so: „Ich bin superhappy mit der Leistung, natürlich hätte ich lieber 1:0 gewonnen, als zu verlieren. Ich glaube, das wäre auch nicht ganz unverdient gewesen, weil es war phasenweise doch sehr ausgeglichen. Wir hatten fünf Schüsse mehr als die Schweden, das muss man sich einmal vorstellen. Normal haben die 20 bis 25 Schüsse mehr als wir. Wir hatten unsere Chancen, das erste Drittel war hervorragend. Die Strafe vor dem ersten Tor war hart, ich habe mir das kurz noch einmal angesehen. Ich bin sehr zufrieden, wie die Spieler mithalten können!“
Goalie Bernhard Starkbaum gab der Mannschaft den nötigen Rückhalt und sah gute Ansätze: „Wir haben sehr gut begonnen, wir hatten im ersten Drittel sogar mehr Torschüsse. Und haben auch mehr Zeit in der offensive Zone verbracht. Leider hat es nicht gereicht, aber es war auf jeden Fall eine Leistung, auf der man aufbauen kann. Wir haben defensiv sehr gut gespielt. Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir auch große Nationen ärgern!“
Weiter geht’s für Österreich im Rahmen der Euro Hockey Tour am Samstag. Frei nach dem Westernklassiker „Zwölf Uhr mittags“ – Originaltitel „High Noon“ gibt’s das Duell mit dem Weltranglisten-Ersten Finnland. Die Finnen, die sich im Parallelspiel der Euro Hockey Tour gegen Tschechien mit 2:1 nach Penaltyschießen durchsetzten, waren Weltmeister 2019, WM-Silbermedaillengewinner 2021 und sind im Februar in Peking Olympiasieger geworden. Finnland ist wie Schweden und Tschechien auch Gegner in der Gruppe B bei der WM ab 13. Mai.
Die Österreich-Spiele der Euro Hockey Tour werden allesamt live auf ORF Sport+ übertragen. Kommende Woche wird das Nationalteam für das abschließende Vorbereitungscamp in Schwenningen (GER) zusammengezogen, wo die rot-weiß-rote Auswahl am Sonntag, 8. Mai 2022 um 17:00 Uhr noch zum ewig jungen Duell gegen Nachbar Deutschland zum letzten WM-Test antritt, ebenfalls live zu sehen auf ORF Sport+.
Schweden : Österreich – 1:0 (0:0|0:0|1:0)
Tore: 1:0 Karlsson (46.)
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