Der Ausstieg des EHC Lustenau mit Saisonende aus der AlpsHL hat für Verwunderung gesorgt. Obwohl damit bereits das zweite österreichische Team die AlpsHL verlassen wird, macht sich Liga-Commissioner Elias Seewald keine Sorgen, dass es nun zu einer Rückzugswelle kommen könnte.
Es kam überraschend und war für viele ein Schock, dass sich der EHC Lustenau mit Saisonende aus der AlpsHL zurückziehen wird. Kapitän Max Wilfan erklärte gegenüber der „VN“, dass die Spieler es am Mittwochabend, also einen Tag bevor es öffentlich kommuniziert wurde, erfahren haben. „Ich persönlich verstehe die Beweggründe, die uns der Vorstand erklärt hat und wir haben es natürlich zu akzeptieren“, so Wilfan, der eigentlich seine Karriere in Lustenau beenden wollte, nun abwartet wie es bei den Vorarlbergern weitergeht, bevor er eine Prognose für seine persönliche Zukunft abgeben kann.
Die Gründe des EHC Lustenau sind vielfältig. Einerseits geht es natürlich um das Budget, das sich seit der Ligagründung vor acht Jahren von 600.000€ auf 1,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt hat und die Tendenz weiter steigend und dementsprechend schwer stemmbar ist. Andererseits um die Ligaentwicklung, die immer mehr in Richtung Profiliga geht und mit einem Spielplan von bis zu 61 Spielen vor allem für junge Spieler, die entweder noch zur Schule gehen oder eine Lehre machen, mit bis zu drei Spielen pro Woche nicht machbar ist.
Liga-Commissioner Elias Seewald gibt gegenüber der „VN“ an, dass es natürlich sehr schade sei, dass mit dem EHC Lustenau ein langjähriges Mitglied wegbricht, man aber die Gründe dafür, die Präsident Oberscheider darlegte, voll zu akzeptieren und respektieren hätte. „Und auch wenn nach dem KAC Farmteam nun das zweite österreichische Team wegbricht, macht es mir keine Sorgen, dass es nun zu einer Rückzugswelle kommt“, so Seewald.
Bestätigt wird dies durch die jüngste Aussendung des EC Bregenzerwald, der seine Zukunft weiter in der AlpsHL sieht und seine Nennung für die nächste Spielzeit bereits abgegeben hat: „Für die positive Entwicklung junger Spieler braucht es in Vorarlberg einen durchgängigen Weg bis in die ICE Hockey League. Seit vielen Jahren führt der EC Bregenzerwald Nachwuchshoffnungen an das Erwachseneneishockey heran und hat einen ausgezeichneten Ruf als Ausbildungsverein, der über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Die Alps Hockey League ist eine Plattform, die es unseren jungen Spielern ermöglicht, sich auf einem hohen Niveau mit gestandenen Cracks zu messen. Damit werden sie möglichst gut auf eine Profikarriere vorbereitet, wie man auch an Beispielen wie Julian Metzler oder Simeon Schwinger sieht.“, verdeutlicht ECB Obmann Guntram Schedler den nachhaltigen Weg des Vereines. Für ihn ist die Alps Hockey League dabei alternativlos: „Wir haben auch eine Verantwortung gegenüber den Spielern und Mitbewerbern, den Sponsoren und Fans. Wir haben den Anspruch, ein verlässlicher Partner zu sein, bei uns stehen immer der Sport und die Entwicklung im Mittelpunkt.“
In Lustenau hingegen muss man „einen Schritt zurückzugehen, um zwei Schritte vorwärts zu kommen,“ so Oberscheider. Die „Neue“ interpretiert dahingehend, dass man künftig in der ÖEL antreten wird, bis die neue Eishalle errichtet ist um dann in einigen Jahren einen Einstieg in die ICEHL zu wagen. AlpsHL-Commissioner Seewald hingegen wäre froh, wenn man in Lustenau nach einem Jahr der Konsolidierung wie einst die Zeller Eisbären wieder in die AlpsHL zurückkehrt. Mal sehen, wie es in Lustenau weitergeht.
Pic: www.facebook.com/EHCLustenau