In einem sehr ausführlichen Interview mit der „Kleinen Zeitung“ gab ICEHL-Präsident Jochen Pildner-Steinburg interessante Einblicke zu den Themen Punkteregel, Kooperationsvertrag und Finanzen.
Erst vor kurzem wurde die lange kritisierte Punkteregel zu Nichten gemacht (wir berichteten), nun stellen sich viele die Frage nach der Zukunft und wie es überhaupt zu dem Entschluss kam. Pildner-Steinburg gab an, dass sowohl in der Liga als auch beim Verband neue Personen am Ruder sitzen, die auch den Sport differenzierter sehen und versuchen neu zu gestalten.
Trotzdem verfolgen Liga und ÖEHV unterschiedliche Interessen. Die Kooperationsvereinbarung ist 2020 ausgelaufen und wurde seither zwei Mal um ein Jahr verlängert. „Der ÖEHV hat uns seine Vorstellungen übermittelt, die weit entfernt waren von unseren. Wir haben uns nun angenähert,“ so der Liga-Boss.
Zusätzlich erschweren natürlich auch noch die Interessen jedes einzelnen Vereins die Verhandlungen. Es ist also wichtig, dass zuerst innerhalb der Liga ein roter Faden gefunden wird, ehe überhaupt mit dem Verband verhandelt werden kann. „Alle werden Entgegenkommen zeigen müssen,“ hofft Pildner-Steinburg auf kooperative Gespräche.
Ein großer Bestandteil dieser Gespräche bezieht sich auch auf die Nachwuchsarbeit: „Es gab Versäumnisse in der Vergangenheit seitens der ÖEHV-Führung. Das habe ich auch immer als Graz 99ers-Präsident kritisiert, dass Vergessen worden ist, Jugendarbeit entsprechend aufzusetzen sowie für einen Unterbau zu sorgen.“ Ziel war es, dass möglichst viele Spieler über die Alps-Liga den Weg in die ICE schaffen, aber was unter der Alps passiert, liegt nicht im Bereich der Liga.
„Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Eigenbau-Spieler zu Profis reifen können und die Vereine dies auch wirtschaftlich stemmen können. 15-20 Legionäre pro Team sind nicht unsere Zukunft,“ vertritt Pildner-Steinburg eine klare Meinung.
Aber auch die Corona Situation verbraucht aktuell immens viele Ressourcen. Nach wie vor sei nicht klar, ob die Liga heuer fertig gespielt werden kann und wie die Vereine finanziell aus dieser Krise hervorgehen. „Es ist eine sehr, sehr sensible Situation. Für den einen oder anderen wird es jedenfalls eng werden,“ meint der Liga-Geschäftsführer.
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