Die Preseason neigt sich dem Ende zu und die neue Saison der ICEHL steht vor der Tür. Zeit, einen Blick auf die Teams zu werfen und sich mit den Kadern zu beschäftigen mit denen die 13 Vereine in die neue Saison gehen. Wir stellen die Kader vor, die Bewertung übernehmt ihr: Mit unserem Umfragetool am Ende des Artikels.
2017 holten die Vienna Capitals nach überragendem Grunddurchgang und souveränen Playoffs den Titel nach Kagran – davon war man letzte Saison meilenweit entfernt. Die Vorrunde beendeten die Hauptstädter auf Rang 4, danach kegelte man den KAC im siebten Spiel raus, doch dann folgte das klare Aus gegen den späteren Meister aus Salzburg. Ein ordentlicher Umbruch wurde vor Allem in der Offensive vollzogen. Nicht weniger als ein Dutzend Spieler wurden insgesamt ausgetauscht und sollen die Capitals aus dem Team mit den meisten Strafminuten wieder zu einem Titelkandidaten machen.
TRAINER
An der Bande gibt es keine Veränderung. Dave Barr darf eine weitere
Saison werken und durfte sich seinen Kader zusammenstellen. Und
eines fällt dabei gleich ins Auge: Der Kader der Caps ist in Bezug
auf Körpergröße und Körpergewicht durchschnittlich der mit Abstand
kleinste und leichteste der Liga. Der 61-jährige Headcoach, der
jahrelang als Assistant Coach in der NHL werkte, wird wissen was er
tut. Bereits in seine dritte Saison als Co-Trainer geht Christian
Dolezal, der Barr zur Seite stehen wird.

Dave Barr bleibt an der Caps-Bande (Pic: www.ice.hockey)
GOALIE
Auf der Goalieposition gibt es kein neues Gesicht, aber dennoch
Veränderung. David Kickert verließ die Wiener, wechselte
bekanntlich nach Salzburg. Routinier Bernhard Starkbaum wird
weiterhin das Tor der Capitals hüten und in seine fünfte Saison bei
den Hauptstädtern gehen. Sein neuer Torhüterkollege ist für ihn
kein Unbekannter: Der 29-jährige Stefan Steen, der bereits im
Vorjahr das Gehäuse der Silver Caps in der AlpsHL hütete, aber auch
für die „Erste“ zweimal zum Einsatz kam, wird sich die Spiele mit
ihm vermutlich teilen. Eisener Ersatz ist mit Lorenz Widhalm ein
ebenfalls bekanntes Gesicht, der in der U20-Meisterschaft zu seinen
Einsätzen kommen wird.

Bernhard Starkbaum bleibt im Kasten der Caps
VERTEIDIGER
Letzte Saison noch mit vier Legionären in die Saison gegangen, sind
es (derzeit!) nun nur noch zwei. Topdefender Alex Wall konnte man
an der Donau halten. Er war letzte Saison wie immer defensiv, als
auch offensiv verlässlich und geht in sine fünfte Spielzeit in
Wien. Ebenfalls erhalten bleiben mit Kapitän Mario Fischer, Dominic
Hackl, sowie den jungen Timo Pallierer, Lukas Piff und Bernhard
Posch weitere bekannte Gesichter.
Getrennt hat man sich hingegen gleich von drei Legionären. Matt Prapavessis zog es nach Frankreich, Anton Karlsson in die finnische Liiga und Charlie Dodero ist derzeit (im Gegensatz zu seinem Bruder Chris der in Laibach anheuerte) noch ohne Arbeitgeber. Auf der Zugangsseite hingegen steht nur ein Fremdarbeiter: Mit Chad Krys wurde ein junger Nordamerikaner geholt, der viel mitbringt. Er spielte einige Jahre für US-Nachwuchsnationalteams bei Weltmeisterschaften, und absolvierte drei starke Collegesaisonen, weshalb ihn die Chicago Blackhawks auch 2016 in Runde 2 drafteten. Für einen NHL-Einsatz reichte es zwar nicht, doch die letzten drei Saisonen verbrachte er durchgehend in der AHL, wenngleich auch immer wieder von Verletzungen gestoppt.
Bitter, aber zu erwarten, war ein weiterer Abgang: Mit Phil Lakos beendete ein Vereinslegende nach 19 Saisonen im Caps-Dress und mit 42 Jahren seine Karriere. Lakos wird dem Verein aber als Team Manager und Assistant-Coach erhalten bleiben.

Mit Phil Lakos beendete eine Vereinslegende seine Karriere (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Die vielen Abgänge sollen auch durch heimische Zugänge kompensiert werden. Aus Villach holte man mit Nico Brunner einen Routinier und Nationalspieler, der jedoch erstmals bei einem anderen als seinem Heimatverein spielen wird. Ebenfalls erstmals aus der Heimat und in diesem Fall vom KAC weg ist Niklas Würschl. Der 23-jährige zeigte letzte Saison bei den Rotjacken auf und will nun in Wien den nächsten Karriereschritt setzen.
Der Aderlass in der Defense ist nicht gering, aber es würde wenig verwundern, sollten die Caps demnächst noch einen Legionär für die Defense, die momentan noch sehr dünn ist, vorstellen.
STÜRMER
Einen
völligen Umbruch vollzog man in der Offensive und das ist auch gut
so. Die Caps verbuchten in der abgelaufenen Spielzeit zu wenige
Schüsse aufs gegnerische Gehäuse und auch die Torschusseffizienz
war nur Mittelmaß. Mit Nicolai Meyer verlor man zwar den Topscorer,
was sicherlich weh tut, genauso wie die Abgänge von Joel Lowry und
Matt Neal, der seine Karriere beendete. Damit sind drei der vier
besten Scorer der Vorsaison Geschichte, genauso wie Luke Moncada
und Corey Tropp, deren Abgänge nicht ins Gewicht fallen.

Topscorer Meyer hat den Verein verlassen (Photo: GEPA pictures/ Mathias Mandl)
Halten konnte man James Sheppard, der mit seiner Routine sehr wichtig ist, genauso wie Matt Bradley, der mit seinen elf Toren und 19 Assists aus 31 Spielen ein wahrer Goldgriff im letzten Dezember war. Neu im Team sind drei Legionäre, wovon einer Ligaerfahrung hat. Radek Prokes war letzte Saison mit 28 Toren und 30 Assists der Topmann bei Orli Znaim und konnte bereits früh in der Offseason nach Wien geholt werden. Interessant wird auch der kanadische Zugang Jeremy Gregoire. Der 27-jährige wechselt erstmals nach Europa, nachdem er die letzten sieben Jahre in der American Hockey League spielte. Genauso wie Gregoire wird auch der US-Amerikaner Max Zimmer erstmals in Europa am Eis stehen. Der 24-jährige war bislang hauptsächlich in der ECHL beschäftigt, konnte dort aber seine Scorerqualitäten unter Beweis stellen, machte 78 Scorerpunkte in den letzten beiden Spielzeiten.

Rafael Rotter streift wieder das Caps-Dress über (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Der in Wien bekannteste Neuzugang ist aber sicherlich Rafael Rotter, der nach einer Saison in Linz wieder zu seinem Heimatverein zurückkehrt und es nochmal wissen will. Ebenfalls in Wien angedockt hat Lukas Kainz. Der 27-jährige zeigte im Vorjahr seine absolut beste ICEHL-Saison bei den Graz99ers und traf erstmals zweistellig. Der Teamspieler will nun in Wien den nächsten Entwicklungsschritt setzen. Das will auch der 24-jährige Yannic Pilloni, der nach Salzburg und Villach nun in Wien seine dritte ICEHL-Station fand. Abgerundet wird die Offensive von in Wien bekannten Gesichtern, denn Niki Hartl, Sascha Bauer, Christof Kromp, Alexander Maxa und Armin Preiser werden auch kommende Saison im Caps-Dress auflaufen.
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In Wien waren neue Inputs in Form von neuen Imports, aber auch einheimischen Cracks nötig um eine Steigerung zur Vorsaison zu schaffen. Das Grundgerüst rund um etliche heimische Cracks wurde erweitert und sollte man bei der Legionärswahl in den richtigen Topf gegriffen haben, könnten die Caps heuer durchaus wieder für Furore sorgen.
Nun seid ihr dran: Wo seht
ihr die Vienna Capitals in der kommenden
Saison?
Pic: Martina Bednar
