Mit Michael Latta haben die Graz99ers einen weiteren Zugang verpflichtet. Wie so ein Vorgang zustande kommt, erklärt Manager Bernd Vollmann gegenüber „Meinbezirk.at“.
Dass man als Eishockeyspieler nicht langfristig planen kann ist kein großes Geheimnis. Kaum eine andere Sportart ist so schnelllebig wie der schnellste Mannschaftssport der Welt.
Allein 17 neue Spieler verpflichteten die ICEHL-Teams seit Jahreswechsel. Oftmals weil man mit den Leistungen eines Cracks nicht zufrieden ist und ihn austauscht, manchmal auch weil ein verletzter Spieler ersetzt werden muss.
Doch wie findet man im Vorfeld heraus dass man mit einem potenziellen Neuzugang einen guten Griff macht? Graz99ers-Manager Bernd Vollmann erklärt einen Scoutingprozess seines Vereins gegenüber “Meinbezirk.at“.
Vollmann erklärt dass es zwei Ansätze des Scoutings gäbe. Entweder man beobachtet die Spieler selbst, was nur möglich ist wenn die Graz99ers frühzeitig ausscheiden, während andere Teams noch im Meisterschaftsbetrieb sind. Oder aber man nutzt ein Netzwerk an Scouts das man sich aufbaut.
Die 99ers haben sich ein solches in den letzten Jahren in Skandinavien und Nordamerika aufgebaut. Man sucht also wie nun am Beispiel Michael Latta einen neuen Crack und übermittelt den Scouts ein Spielerprofil, anhand dessen diese den Markt sondieren und den Grazern dann Vorschläge unterbreiten.
Danach jedoch beginnt die eigentliche Arbeit innerhalb des Vereins. Durch unzählige Videostudien und auch Rücksprachen mit Kontakten die den Spieler kennen, macht man sich ein Bild.
Danach wird ausschließlich gemeinsam mit dem Coach entschieden wer verpflichtet werden soll. Vollmann betont dass in Graz ohne Zustimmung des Trainers kein Spieler verpflichtet wird.
Meist geht es dann vom Interesse an einem Spieler bis zur Vertragsunterzeichnung, dem Eintreffen und dem ersten Einsatz eines Cracks sehr schnell – oftmals vergehen nur wenige Tage für diesen Prozess.
Auch die Spieler selbst sind dann relativ schnell einsatzfähig, sind, vor Allem wenn sie zuvor vereinslos waren, froh wieder am Eis und im Spielbetrieb zu stehen.
„Manchmal muss man die Cracks auch etwas einbremsen“, so Vollmann. Im Falle von Michael Latta steht einem Einsatz am Freitag gegen die Vienna Capitals jedoch nichts mehr im Wege…
Photo: Werner Krainbucher
